Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
Vergangenheit an und sollte dort auch belassen werden. Ich brauche nicht darum zu bitten, dass sich etwas Derartiges niemals mehr wiederholt?«
    »Nein, Herr«, pflichtete der Krüppel ihm unterwürfig bei. »Ihr habt mein Wort. Aber dürfte ich um einen Gefallen bitten?«
    Der König, der mit den Fingerspitzen eine Rille in dem Holztisch erkundete, seufzte. »Was?«
    »Wenn ich auch widerstrebend akzeptiere, dass man mich zumindest für den Augenblick als möglichen zukünftigen Wettermacher in Erwägung ziehen muss - muss Fane wirklich unverzüglich informiert werden? Zum ersten Mal seit Jahren, wenn überhaupt je, reden wir beide wirklich miteinander. Ich wünsche mir die Möglichkeit, dieses zarte Band zwischen uns eine Weile zu kräftigen, bevor sie erfährt, dass ich tatsächlich ein Rivale bin.«
    Der König sah seinen besten Freund ratsuchend an. Morg schäumte. Eine weitere Verzögerung? Er war der Verzögerungen müde, war des Wartens müde. Er wollte, dass dieses hübsche Königreich
jetzt
in die Knie gezwungen wurde.
Jetzt
zerschmettert wurde.
Jetzt
seiner erhabenen Führung unterworfen wurde. Aber der fette Durm würde zu Vorsicht mahnen. Würde sich auf die Seite des Krüppels stellen, nicht weil ihm an ihm oder seinen Gefühlen gelegen wäre, sondern um seinen kostbaren Schützling, Fane, vor Kummer zu bewahren. Er würde sich entsprechend verhalten.
    Er nickte mit Dürrns Kopf, schürzte Dürrns Lippen zu einem nachdenklichen Lächeln und stimmte zu. »Vielleicht wäre es klug, Eure Majestät. In der Tat, bevor ich nicht Zeit hatte, die Breite und Tiefe der Fähigkeiten Seiner Hoheit einzuschätzen, könnte es klug sein, die Ankündigung noch hinauszuzögern. Sollte es sich erweisen, dass Prinz Gar doch der Mond zu der Sonne Eurer Schwester ist, können wir unnötige Unannehmlichkeiten genauso gut vermeiden.«
    »Sehr wahr«, sagte der König. »In Ordnung. Wir werden für den Augenblick schweigen. Aber sobald Ihr Euch sicher seid, Durm, müssen wir handeln. Dieses Königreich kann sich weitere Misshandlungen nicht leisten. Auf die eine oder andere Weise muss die Frage meiner Nachfolge zu meiner Zufriedenheit geregelt werden. Und das bald.«
    Morg lächelte wieder und verbeugte sich. Und dachte: Genau so wird es geregelt, kleiner König. So wird es sein. Aber zu niemandes Zufriedenheit bis auf meine eigene.
    Gar, der in einer Stimmung war, in der er sich am liebsten selbst gegeißelt hätte, ging von der Sitzung des Kronrats direkt in seinen ruinierten privaten Garten. Da der größte Teil davon zerstört war, sollte er vielleicht die Chance nutzen, über eine Neuanlage nachzudenken. Diesmal konnte er einen kleinen Schrein für Barl mit hineinnehmen für das Bußopfer nach der Übertretung.
    Er fand seine Mutter dort mit Reparaturen beschäftigt.
    Sie drehte sich nicht um, als er kam, sondern konzentrierte sich weiter auf die Neuerschaffung einer Gartenbank, und sagte: »Ich nehme an, dies war unvermeidlich. Nicht nur deine Welt steht plötzlich köpf, sondern ihre ebenfalls. Aber wir waren so glücklich für dich, dein Vater und ich, dass wir versäumt haben, darüber nachzudenken.« Sie seufzte und vollendete mit einem Fingerschnippen die Verwandlung von verkohlter Asche in geschnitztes Holz. »Das macht uns zweifellos zu schlechten Eltern.«
    Gar legte von hinten die Arme um ihre Taille und küsste sie aufs Haar. »Das macht Euch zu nichts dergleichen, Mama. Ebenso gut könntest du sagen, dass dieser lächerliche Ausbruch zwischen Fane und mir uns zu schlechten Kindern macht.«
    Sie legte ihre Hände auf seine und drückte sie. »Wer sagt, dass ich das nicht tue?«
    Lachend trat er einen Schritt zurück, um sich auf die neu geschaffene Gartenbank zu setzen. »Autsch. Oh, nun ja. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht ein wenig Schelte verdient hätte. Es tut mir leid, Mama. Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass es so weit kommt.«
    Sie setzte sich neben ihn. »Nein, hättest du nicht«, erwiderte sie mit gespieltem Ernst. »Genauso wenig hätte sie ihre Magie als Waffe benutzen dürfen. Es ist streng verboten, und niemand weiß das besser als deine Schwester. Aber was geschehen ist, ist geschehen, Gar. Wir alle wären am besten beraten, jetzt in die Zukunft zu blicken.« Sie tätschelte sein Knie. »Verrat mir eins: Wie fühlst du dich? Aufrichtig?«
    »Aufrichtig? Aufrichtig gesagt, Mama, bin ich von Sinnen vor Angst. Mein Blut hat sich in prickelnden Wein verwandelt. Meine Knochen sind aus

Weitere Kostenlose Bücher