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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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solchen Tempo an uns vorbei, dass wir sie kaum sehen, geschweige denn genießen können!«
    »Ja, Eure Majestät, tut mir leid, Eure Majestät!«, rief Matcher und zog, ächzend vor Anstrengung, die Zügel an. Morg betrachtete seinen angespannten Rücken. Er verschwendete seine Zeit. Im Geist der Pferde gärte inzwischen der Wahnsinn. Keine Macht unter der Sonne konnte sie aufhalten, keine Macht außer der seinen.
    Es war jetzt fast so weit. Morg rutschte ein wenig auf seinem Sitz vor und machte sich bereit. Bedauerte flüchtig Dürrns fleischigen, schwerfälligen Körper. Trotzdem. Er hatte genug Macht, um dieses geringfügige Hindernis zu überwinden. Er hatte genug Macht für alles…
    Borne, der endgültig die Geduld verloren hatte, hob die Stimme. »Der Horst ist nicht mehr weit entfernt, Matcher. Haltet die Kutsche an, wir werden den Rest des Weges zu Fuß gehen. Dies ist ein Ausblick, den man auskosten sollte, statt daran vorbeizurasen. Ihr könnt die Pferde in die Ställe zurückbringen und uns heute Nachmittag wieder abholen. Vielleicht wird die zusätzliche Anstrengung sie ein wenig abkühlen.«
    »Ja, Eure Majestät«, erwiderte Matcher und gab seinen Tieren das Zeichen, in ihrem wilden Trab innezuhalten.
    Nichts geschah.
    »Matcher!«, rief Borne scharf. »Ich habe gesagt, du sollst hier anhalten!« Der Kutscher warf einen verzweifelten Blick über seine Schulter. »Ich habe Euch gehört, Herr! Es sind die Pferde, die nicht hören!«
    Und als seien seine Worte ein Signal, wurde aus dem scharfen Trab ein Kanter und dann ein rasender Galopp.
    »Um Barls willen, Matcher, was tust du?«, schrie Borne. »Der Horst, Mann! Der
Horst!
Sorg dafür, dass diese verdammten Pferde
sofort
stehen bleiben, bevor es zu spät ist!«
    »Ich versuche es!«, schluchzte Matcher. »Ich schaffe es nicht!«
    »Dann lass sie von der Straße abbiegen! Brich ihnen all ihre verdammten Beine, wenn es sein muss! Bei Barls süßer Liebe, du Narr, willst du uns alle umbringen?«
    Matcher keuchte. »Ich kann nicht - sie sind zu stark…«
    Mit einem gedämpften Fluch versuchte Borne, auf den Kutschbock zu klettern. Mühte sich, Matcher zu erreichen, die Zügel zu erreichen, dem Kutscher, der verzweifelt an den wahnsinnig gewordenen Pferden zerrte, seine Stärke zu leihen.
    Der Krüppel stieß einen Schrei aus und warf sich auf die andere Seite der Kutsche, um seinem Vater und Matcher zu Hilfe zu eilen. Morg stieß ihn zurück auf die Sitzbank.
    »Was tut Ihr da?«, wütete der Krüppel, während der König und der Kutscher sich die Zügel um den Unterarm schlangen und schreiend vor Anstrengung daran zerrten. »Ich muss helfen!«
    »Das dürft Ihr nicht«, sagte Morg. »Ihr könntet Euch verletzen.«
    Jetzt versuchte der König, sie mit Magie zu retten, und schrie die Pferde aus Leibeskräften an. Schlafzauber. Gehorsamkeitszauber. Selbst ein Zauber, um das Geschirr zu sprengen, damit die Kutsche sich losreißen konnte. Zauber um Zauber um Zauber… Morg zerstörte jeden einzelnen mit einem bloßen Gedanken. Die Kutsche jagte um die letzte Biegung, und Dana, die auf die Straße starrte, schrie auf. Direkt vor ihnen lag der berühmte Aussichtspunkt. Aufsehenerregend. Ungezähmt. Zwischen Katastrophe und Sicherheit befand sich nichts als ein kräftiges, hölzernes Geländer. Die Straße bog nach rechts ein, um Besucher in die sanfte Geborgenheit von Picknickplätzen und Blauglockenfluren zu führen, von strahlendem Sonnenschein und dem Schatten hoher Bäume.
    Die Kutsche jagte weiter.
    »Durm,
tut
etwas!«, schrie Fane und klammerte sich an ihre Mutter, alle Schönheit verzerrt von Entsetzen. »Es
muss
doch einen Zauber geben…« »Oh, den gibt es«, sagte Morg lächelnd und stand auf.
    Mit einer schwungvollen Gebärde und einem einzigen Wort ließ er sie alle erstarren: Matcher, Borne, Fane, Dana und Gar. Mit einem weiteren Wort und einem Fingerschnippen ließ er Gar aus der Kutsche und auf den grasbewachsenen Straßenrand fliegen. Der Prinz schlug hart auf dem Rasen auf, schlitterte über den Boden und prallte gegen den Stamm eines dürren Baums.
    Mit erhobenem Arm öffnete Morg den Mund, um sich in Sicherheit zu bringen und die Kutsche weiter ins Verderben rasen zu lassen.
    ""Da
traf ein Rad auf einen am Straßenrand halb verborgen Felsen und zersplitterte. Die Kutsche tat einen Satz, und bevor er sich retten konnte, wurde Morg hinausgeschleudert. Er prallte hart auf der Straße auf; zerbrechliche Knochen splitterten, verletzbares

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