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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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Caxton-Ausgabe. Ich bin Professor Vinaver, der mir das Winchester-Manuskript verfügbar machte, zu großem Dank verpflichtet.
    Was mich selbst betrifft, kann ich meine Leser nur darum bitten, mich einzuschließen, wenn Sir Thomas Malory schreibt: »And I pray you all that redyth this tale to pray for him that this wrote that God sende hym good delyverance and sone and hastely – Amen.« (»Und ich bitte euch alle, die Leser dieses Buches, für den, der dies geschrieben hat, zu beten, daß Gott ihm ein gutes Ende senden möge und bald und geschwind – Amen.«)

Merlin

    Zu der Zeit, als Uther Pendragon König von England war, wurde über seinen Vasallen, den Herzog von Cornwall, berichtet, daß er kriegerische Akte gegen das Land verübt habe. Darauf bestellte Uther den Herzog an seinen Hof und befahl ihm, seine Ehefrau Igraine mitzubringen, die für ihre Klugheit und Schönheit berühmt war.
    Als der Herzog vor dem König erschien, stifteten die großen Herren des Rates Frieden zwischen den beiden, worauf der König ihn in Gnaden aufnahm und ihm seine Freundschaft antrug. Dann erblickte Uther die Lady Igraine und sah, daß sie wirklich so schön war, wie er vernommen hatte. Er entbrannte in Liebe zu ihr, begehrte sie und drang in sie ein, mit ihm zu liegen, doch Igraine war ein treues Weib und wies den König ab.
    Sie sprach mit ihrem Gatten, dem Herzog, unter vier Augen und sagte: »Ich glaube, man hat Euch nicht wegen eines Rechtsbruches kommen lassen. Der König hat den Plan gefaßt, Euch durch mich zu entehren. Deshalb, mein Gemahl, bitte ich Euch, daß wir uns dieser Gefahr heimlich entziehen und in der Nacht zu unserer eigenen Burg reiten, denn der König wird meine Weigerung nicht hinnehmen.«
    Und sie brachen, Igraines Wunsch gemäß, in solcher Heimlichkeit auf, daß weder der König noch sein Rat etwas bemerkten.
    Als Uther ihre Flucht entdeckte, wurde er sehr zornig. Er rief die großen Herren zusammen und berichtete ihnen vom Verrat des Herzogs. Der Rat der Edlen, des Königs sichtbaren Zorn fürchtend, riet ihm, Boten auszusenden und dem Herzog und Igraine zu befehlen, ungesäumt zurückzukehren, denn, so sagten sie, »wenn er sich weigern sollte, Eurer Ladung Folge zu leisten, ist es Eure Pflicht und Euer Recht, gegen ihn zu ziehen und ihn zu verderben«.
    Und so geschah es. Die Boten galoppierten hinter dem Herzog her, brachten aber die barsche Antwort zurück, weder seine Gemahlin noch er selbst würden wieder an den Hof kommen.
    Darauf schickte der ergrimmte Uther eine zweite Botschaft und riet darin dem Herzog, sich zur Verteidigung zu rüsten, denn binnen vierzig Tagen werde er, der König, ihn aus seiner mächtigsten Burg herausholen.
    Dergestalt gewarnt, versah der Herzog seine beiden besten Festen mit Proviant und Waffen. Er schickte Igraine auf die Burg Tintagel auf den hohen Klippen über dem Meer, während er selbst die Verteidigung von Terrabil übernahm, einer Feste mit mächtigen Mauern, vielen Toren und geheimen Pforten.
    König Uther sammelte ein Heer und zog gegen den Herzog. Er ließ es seine Zelte um die Burg Terrabil aufschlagen und begann mit der Belagerung. Durch die Sturmangriffe und die erbitterte Abwehr wurden viele treffliche Männer getötet, doch keine der beiden Seiten vermochte die Oberhand zu gewinnen, so daß Uther aus Zorn, Enttäuschung und vor Verlangen nach der holden Igraine schließlich krank wurde.
    Darauf ging der edle Ritter Sir Ulfius in Uthers Zelt und erkundigte sich nach der Art der Krankheit, an der der König litt.
    »Ich will es Euch sagen«, antwortete Uther. »Ich kranke an Zorn und an Liebe, und für beides gibt es keine Medizin.«
    »Herr«, sagte Sir Ulfius. »Ich werde mich auf die Suche nach dem Zauberer Merlin begeben. Dieser kundige und listige Mann kann ein Mittel zusammenbrauen, das Eurem Herzen Freude schenken wird.« Und Sir Ulfius ritt davon, um nach Merlin zu suchen.
    Merlin aber war ein weiser und listenreicher Mann, mit seltsamen prophetischen Kräften und mit dem Talent begabt, das Alltägliche und Offensichtliche trügerisch zu verwandeln, was man Magie nennt. Merlin kannte die gewundenen Wege des menschlichen Geistes und wußte auch, daß ein schlichtes, offenes Gemüt am empfänglichsten ist, wenn es verwirrt wird, und Merlin hatte ein großes Vergnügen daran, andere zu verwirren. So stieß der nach ihm suchende Ritter Sir Ulfius auf seinem Weg wie zufällig auf einen zerlumpten Bettler, der ihn fragte, wem seine Suche gelte.
    Der

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