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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Hände begannen unkontrollierbar zu zittern, als ich in der Dunkelheit um mich herum versuchte, etwas zu erkennen. Die Morlems hatten nie eines der Mädchen, die sie geraubt hatten, zurückgebracht. Wenn nicht noch ein Wunder geschehen würde, wäre das nun das Ende. Die Prophezeiung der Sybillen würde sich erfüllen. Ich hatte geliebt, ich hatte etwas von der Wahrheit erfahren, die ich gesucht hatte und jetzt stand mein Tod bevor. Entgegen meiner Erwartung war mir das in diesem Moment nicht egal. Alles in mir schrie auf. Ich wollte leben. Noch gab es etwas zu tun. Der Gedanke, dass meine Eltern noch irgendwo da draußen waren und sei es in der Antarktis, erfüllte mich mit neuer Energie.
    Noch war ich nicht bereit aufzugeben. Ich schluckte und zwang meine Hände sich zu beruhigen. Dann erhob ich mich von dem harten, feuchten Boden. Ich tastete mich durch den dunklen Raum und erkannte bald, dass er abgeschlossen war. Ich versuchte eine Feuerkugel zu formen, um mir etwas Licht zu verschaffen. In dem kurzen Glimmen, das zwischen meinen Fingern aufglühte, sah ich, dass ich in einem steinernen Verließ war. Ich tastete mich zu der Tür voran. Sie war aus Metall und meine Kräfte reichten noch nicht ansatzweise aus, um Metall in eine andere Form zu bringen. Den Grophotom-Zauberstab trug ich nicht mehr bei mir, aber vielleicht hatte ich eine Chance, den Stein um mich herum zu bearbeiten. Ich wollte soeben beginnen mir einen Fluchtweg zu schaffen, als Stimmen näher kamen. Die Tür wurde aufgerissen. Erschrocken und geblendet von dem Licht vieler Feuerbälle, sprang ich zurück. Starke Hände packten mich unsanft an den Armen und zogen mich mit sich. Ich wehrte mich mit aller Kraft, aber gegen diese körperliche Überlegenheit konnte ich nichts ausrichten. Ich wurde einfach mitgezerrt. Als sich meine Augen wieder an das Licht gewöhnt hatten, sah ich, dass wir in einem prunkvollen Saal angelangt waren. Wir waren eindeutig nicht mehr im Tempel der Akasha-Chronik.
    Mitten im Raum ließen mich die Morlems los und zogen sich an den Rand des weiten Saales zurück, wo sie sich wie eine schwarze Mauer aufbauten, die genauso gut aus Stein hätte sein können. Ich sah mich um, als sich Schritte näherten. Ein Mann betrat den Raum, der mir seltsam bekannt vorkam. Doch es dauerte eine Weile, bis mein Gehirn die Unwahrscheinlichkeit der Wahrheit begriff. Es war der altmodische Schnauzbart und dieser Blick, der mich im letzten Jahr ständig von einer Zeitungseite angesehen hatte.
    „Senator Helander Baltasar“, rief ich erstaunt. Er war der Auftraggeber der Morlems und der Spion der Schwarzen Garde? Das war unmöglich. Die Sicherheit des Landes lag in den Händen des größten Verbrechers der Vereinten Magischen Union? Ich begann am ganzen Körper zu zittern, als ich meine ausweglose Lage begriff.
    „Lassen sie mich gehen!“ Ich schrie die Worte. Erst jetzt wandte er sich mir zu und sah mich kalt an, als ob ich ein Möbelstück wäre, das nicht in den Raum passte.
    „Warum sollte ich das? Es war eine große Anstrengung, dich endlich zu fassen. Seit Jahren warte ich schon darauf.“
    „Warum ich?“, fragte ich entsetzt. Was wollte ein Politiker von mir?
    „Ich brauche dich.“
    „Was wollen sie von mir? Wo bin ich? Warum haben sie mich hierher gebracht?“, rief ich aufgebracht.
    „So viele Fragen auf einmal. Du schnüffelst genauso herum wie deine Mutter, steckst deine Nase in Angelegenheiten, die dich nichts angehen.“ Er kam einen Schritt auf mich zu und unterstrich seine Worte mit einer energischen Geste.
    „Was wissen sie von meiner Mutter? Lebt sie noch?“ Ich erstarrte, aber Baltasar antwortete nicht auf meine Frage.
    „Du bist mir seit Jahren immer wieder knapp entwischt. Ich musste zu Mitteln greifen, die ich sonst nicht nötig habe und mich Magiern wie Elisabetha bedienen, die ich sonst meide.“ Er trat an eines der hohen Fenster und sah in die Nacht hinaus. Ich folgte seinem Blick und in der Ferne sah ich ein riesiges Feuer, das den Nachthimmel erhellte.
    „Die Schönhuber hat die Studenten vergiftet, damit sie an mich rankommen?“, fragte ich überrascht. Bei all diesen Vergiftungen war es immer nur um mich gegangen?
    „Elisabetha hat die Schlinge um deinen Hals immer enger gezogen, bis wir dich fast hätten festnehmen konnten. Aber ich wusste, dass du hierher kommen würdest. Deine Mutter und Parelsus, dieser Schnüffler, haben auch schon nach der Akasha-Chronik gesucht und du hast deine Nachforschungen

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