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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Messinggriffe. Zog hart und trat ein.
    »Ich habe alle nach Hause geschickt«, sagte Darran, während er sich von seinem Stuhl am Fuß der Treppe erhob. »Es schien mir sinnlos, sie stundenlang hier herumlungern zu lassen.«
    »Sinnlos«, wiederholte Asher langsam und schob die Tür hinter sich zu. »Ja.«
    Die Finger über seiner gewölbten Leibesmitte ineinandergefädelt, machte Darran drei Schritte vorwärts und blieb dann stehen. »Nun?« Jeder, der ihn nicht kannte, hätte geglaubt, er habe seine Gefühle vollkommen unter Kontrolle. »Ist er tot?«
    Asher, der hilflos mitten in der leeren Halle stand, blinzelte. »Nein.« Mit einem Mal war er sehr müde. Er brauchte einen Stuhl. Waren heute Morgen nicht mehr Stühle hier gewesen? »Nur ein wenig gebeutelt. Jarralt bringt ihn jetzt zu Pother Nix.«
    »Lord Jarralt«, verbesserte Darran ihn automatisch. »Asher?«
    Er zwang sich, die herabgefallenen Lider zu öffnen. »Was?«
    »Ist irgendjemand zu Tode gekommen?«
    Er wandte sich ab. Der schrullige alte Narr würde durchdrehen, wenn er es erfuhr.
    »Asher!«
    Er drehte sich wieder um und schob die Hände in die Taschen. Er zwang sich, in Darrans ausgezehrtes Gesicht zu blicken. »Nicht Durm. Durm lebt. Oder zumindest lebte er noch, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.« Er zuckte mit den Schultern. »Gerade noch.«
    »Durm interessiert mich nicht«, erwiderte Darran.
    »Das sollte er aber. Denn wenn er nicht durchkommt und für Gars Magie eintritt, schätze ich, stecken wir alle in einem üblen Schlamassel.«
    Darran schien ihn kaum zu hören. »Wer noch? Ihr habt gesagt, Durm lebt. Sehr schön. Wer lebt sonst noch abgesehen von ihm und Gar?«
    Es war das erste Mal, dass die alte Vogelscheuche von Gar als etwas anderem sprach als »der Prinz« oder »Seine Hoheit«. Der alte Mann hatte Angst.
    Doch Asher hatte keine Kraft mehr, ihn zu schonen. »Niemand«, sagte er brutal.
    »Habt Ihr verstanden? Seine ganze Familie ist tot. Oh, und Matcher ebenfalls.
    Und die Pferde. Wir sollten die armen Pferde nicht vergessen, hm? Sie sind alle tot. Liegen in Stücken am Hang von Salberts Horst. Also, gab es sonst noch etwas, das Ihr wissen wolltet?«
    Ein dünnes, ungläubiges Stöhnen entrang sich Darrans erschre 24
    ckend blauen Lippen. Seine Finger lösten sich, und er griff sich an die Brust.
    Dann sackte er langsam auf die Knie.
    Asher sprang auf ihn zu. »Wagt es nicht! Ihr Mistkerl, Ihr elender Tropf, Ihr dumme, schieläugige Krähe! Ihr werdet es, verdammt noch eins, nicht wagen!«
    Ächzend vor Anstrengung, ließ er Darran auf den gekachelten Boden in der Halle nieder und riss den nüchternen, schwarzen Mantel und das Wams darunter auf. Machte sich an dem schlichten Halstuch des alten Mannes zu schaffen, löste den Knoten und zog dann das makellos weiße Hemd auf. Die Brust des alten Narren hob und senkte sich heftig, während er Luft in seine Lungen sog; er war so dünn wie ein mit einem Geschirrtuch abgedeckter Toastständer. In seinen Augen waren Tränen, die wie eine magische Fontäne darin aufstiegen. Er brauchte ein Kissen oder irgendetwas, worauf er sich ausruhen konnte. Asher sah sich um, packte ein Kissen von dem einzigen Stuhl in der Halle und bettete Darrans Kopf darauf.
    Dann kaute er hilflos auf seiner Unterlippe. Was jetzt? Er war kein Pother, er hatte keine Ahnung, was er als Nächstes tun musste. Dieser närrische alte Dummkopf, alles Personal wegzuschicken, selbst die Botenjungen. Er packte Darrans rechten Arm, schob den Mantel und die Hemdärmel zurück und massierte das blau geäderte Handgelenk, dünn und bleich und knotig.
    »Kommt schon«, sagte er verzweifelt. »Es hat hier für einen Tag genug Tote gegeben, Ihr alte Krähe. Gar wird Euch nicht danken, wenn Ihr ihn jetzt im Stich lasst. Er wird jetzt König sein, und dafür wird er Euch brauchen. Wenn Ihr nicht hier seid, um seine Angelegenheiten in Ordnung zu halten, werden sie vielleicht Willer fragen, und diese kleine Meeresschnecke könnte nicht einmal ein Saufgelage in einer Brauerei organisieren!«
    Darran versuchte, die Stirn zu runzeln. Einen Moment lang bewegten sich seine Lippen lautlos, dann flüsterte er: »Willer... mein Gehilfe... Ihr habt Respekt zu zeigen...«
    »Das klingt schon eher nach Euch«, erwiderte Asher und grinste vor Erleichterung. »Bleibt einfach dort liegen und atmet tief durch, Meister Vogelscheuche. Einatmen und ausatmen, ein und aus, und wagt es nicht, auch nur daran zu denken aufzuhören.«
    Darrans Lider

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