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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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»Ich sage Euch jetzt, Herr, für ein und alle Mal, dass mir als Königlichem Pother die ernsthafteste Verantwortung zufällt: Die Fürsorge für das leibliche Wohlergehen dieses Königreichs im Körper des Wettermachers. Da Borne tot ist, möge Barl ihm Gnade erweisen, ist dieser Körper jetzt der Eure. Von diesem Tag an gehört Ihr zuerst und zuvorderst Lur.
    Und in Ausübung meiner heiligen Pflicht als Euer Pother werde ich Euch keine Geheimnisse gestatten, werde Euch keine ungestörten Minuten gewähren, Euch keine Schande ersparen und keine Widerrede dulden. Wenn ich sage, Ihr müsst ruhen, dann werdet Ihr ruhen. Denn von Eurer Gesundheit hängt das Wohlergehen von Barls  Mauer ab und des Königreiches, das diese Mauer schützt. Das Leben eines jeden Mannes, einer jeden Frau und eines jeden Kindes. Aufgrund dessen ist Eure Gesundheit mein Königreich, und in diesem Raum bin ich König. Habt Ihr mich verstanden?«
    Während Gar Nix mit stummem Schrecken anstarrte, stieß Asher einen Seufzer aus. »Er hat Recht. Und nein, Ihr habt mich nicht gefragt.«
    »Das brauchte ich auch nicht zu tun«, erwiderte Gar. Seine Stimme war ein ersticktes Flüstern. »Natürlich hat er Recht.«
    Nix, der nun wieder sanft zu Werke ging, berührte Gar leicht an der Schulter.
    »Setzt Euch, Herr, während ich herbeihole, was ich benötige.«
    In der Nähe stand ein Stuhl. Asher half Gar, sich hinzusetzen, dann trat er zurück. Mehr als alles andere wünschte er, er könne sich über den Tisch legen oder sich an die Wand hinter ihm lehnen, aber das Protokoll schrieb etwas anderes vor. Und Nix würde wahrscheinlich irgendetwas nach ihm werfen, wenn er Durcheinander stiftete.
    Der Pother ging zur Tür, zog sie drei Zoll weit auf und blaffte durch die Öffnung:
    »Kerril, eine viertel Tasse Janjavet mit zwei Tropfen Durselwurzessenz extra.
    Außerdem eine Dosis Bienenblüte. Schnell!«
    Während er darauf wartete, dass sein Gehilfe ihm die geforderte Arznei brachte, stöberte Nix in einem Schrank und förderte vier mit Korken versiegelte Töpfe zu Tage, einen Mörser aus Blaustein mit Stößel, außerdem eine kleine, durchsichtige Phiole mit etwas Grünem, Bösartigem darin. Nachdem er all diese Dinge auf die überfüllte Arbeitsfläche gelegt hatte, krempelte er sich die Ärmel auf und machte sich ans Werk. Während er eine Zutat nach der anderen in den Mörser gab, stieg ein widerwärtiger Geruch auf.
    Gar rutschte auf seinem Stuhl umher und blickte mit ängstlicher Miene auf. »Ihr erwartet von mir, dass ich das schlucke?«
    Ein Klopfen an der Tür verriet Kerrils Rückkehr. »Nein«, erwiderte Nix, während er die Tür schloss und Gar einen der Becher reichte, die Kerril ihm gegeben hatte.
    »Dies hier.«
    Gar schnupperte argwöhnisch an der Flüssigkeit. »Was ist das?«
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    »Etwas, das den Schmerz dämpft, während ich Euer gebrochenes Schlüsselbein richte«, erwiderte Nix und trat vor ihn hin. »Das Knochenweben ist nicht gerade die sanfteste Heilmagie.«
    Der Gesichtsausdruck des Pothers war mitfühlend, aber unnachgiebig. Gar bedachte ihn mit einem einzigen brennenden Blick, dann schauderte er und kippte den Trank herunter.
    »Barls Barmherzigkeit!«, ächzte er und begann zu würgen. »Versucht Ihr, mich zu vergiften?«
    »Ich würde Euch raten, den Trank nicht zu erbrechen, Herr«, meinte Nix, während er an seinen Mörser zurückkehrte. Er fügte die Bienenblüte hinzu und mahlte weiter. »Ihr müsstet nur eine weitere Dosis trinken, und ich habe mir sagen lassen, dass sie beim zweiten Mal noch schlimmer schmeckt. Jetzt bleibt einfach ruhig sitzen, bis das Mittel wirkt und ich diese Salbe fertig habe.«
    Immer noch würgend warf Gar den Becher zu Boden und krümmte sich, die Fäuste fest auf den Mund gedrückt. Kurz darauf war Nix fertig.
    Die Augen geschlossen und leise vor sich hin murmelnd, legte Pother Nix Gar die Hände auf das gebrochene Schlüsselbein. Bei seiner Berührung zuckte ein Lichtfunke auf und wurde zur Flamme. Nixʹ Finger tanzten auf und ab über den unregelmäßigen Knochen und trommelten sachte auf die Haut, während die Flamme mit ihnen tanzte.
    Asher hatte noch nie zuvor ein doranisches Knochenweben beobachtet, obwohl er Freunde hatte, die einer solchen Behandlung bedurft hatten, nachdem sie vor Tandlersohr von einer Sturmbö auf ihrem Boot wie Spielbälle vom Bug ins Heck geschleudert worden waren. »Schmerzt wie Feuer«, hatten Beb und Joffet ihm erzählt und dabei beide auf ähnliche Weise

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