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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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sie mit Salbe, verschloss dann den Krug mit einem Korken und hielt ihn ihm hin. »Es ist genug für Euch beide darin. Ihr beide werdet die Salbe benutzen, oder ich werde den Grand dafür erfahren, warum Ihr es nicht getan habt.«
    Asher blickte von seinen kribbelnden Händen auf. »Ja, Herr.«
    Hinter ihnen schloss Gar den letzten Knopf an seinem Wams. »Durm«, sagte er.
    Sein Gesicht und seine Stimme duldeten keinen Widersprach. »Jetzt.«
    Potherin Tobin erwartete sie im Empfangsbereich. Als sie Gar sah, verbeugte sie sich.
    »Euer Sekretär ist bequem untergebracht und ruht jetzt, Eure Hoheit. Er hat eine ordentliche Dosis Herzelind bekommen und sollte bis morgen früh hinreichend genesen sein, um Besucher empfangen zu können.«
    Gar nickte. »Meinen Dank.« Als die Frau sich abermals verbeugte und zurücktrat, wandte er sich zu Nix um. »Wo ist Durm?«
    Nix deutete mit dem Kopf auf die dunkelrote Tür im Empfangsbereich. »Dort drin. Aber bevor Ihr zu ihm geht, muss ich Euch warnen. Seine Verletzungen sind schwerwiegend, und sein Aussehen ist... beunruhigend. Ich habe alles für ihn getan, was ich tun kann. Was jetzt geschieht, hängt von seiner Verfassung ab und von Barls Barmherzigkeit.«
    Gar antwortete nicht sofort. Sein Blick wanderte für lange Momente durch den gedämpften Raum, über die leuchtend bunt gestrichenen Türen, die fensterlosen Wände, die Topfpflanzen. Seine Miene war reserviert. Unbewegt. »Wird er überleben?«
    Nix schürzte die Lippen. »Ich bin Heiler, Herr. Kein Wahrsager.«
    In Durms Zimmer saß eine Potherin auf einem Stuhl neben dem Bett des Patienten. Als sie den fensterlosen Raum betraten, erhob sie sich.
    Glimmfeuerhalter warfen kleine Schatten an die cremefarbenen Wände, und ein Feuer hielt die Kälte in Schach. Auf ein  Zeichen von Nix ließ die Frau sie allein und zog die dunkelrote Tür hinter sich zu.
    Gestützt durch rätselhafte Pothermagie, schwebte Durm acht Zoll über einer hohen, breiten Plattform, die zu allen vier Seiten mit hölzernen Geländern versehen war. Asher schien es, als sei jedes noch so kleine Fleckchen der nackten Haut des Mannes genäht, blutunterlaufen oder mit Schienen fixiert. Tatsächlich war die schwere Kopfverletzung mit so vielen Stichen übersät, dass der haarlose Schädel aussah, als machte sich gerade eine Unzahl Raupen darüber her. Seine Augen, einst so kalt und durchdringend wie Eisspeere, waren jetzt unsichtbar, verzehrt von dem aufgeblähten, purpurnen Fleisch seines Gesichtes.
    Gar prallte zurück, als er ihn sah, und hob die Hand zu einer grimmigen Geste der Abwehr. »Barl sei barmherzig«, flüsterte er, ein leiser, verletzter Laut in der Stille. »Wenn ich nicht wüsste, dass er es ist...«
    Er brachte es fertig, einen Schritt näher heranzutreten. »Warum habt Ihr seine Knochen nicht verwoben, Nix? Ihr könnt ihn nicht einfach mit gebrochenen Gliedern liegen lassen!«
    »Ein Knochenweben würde ihn höchstwahrscheinlich umbringen«, antwortete Nix. »Dazu werden wir mit der Zeit schon noch kommen.« Falls er überlebt. Die Worte hingen unausgesprochen zwischen ihnen.
    »Seine Ohnmacht...«
    »Ein Ergebnis der Kopfverletzung. Sie ist... ernst.«
    »Wird er aufwachen?«
    »Vielleicht.«
    »Mit unversehrtem Verstand?«
    Nix zuckte mit den Schultern. »Das kann man nicht wissen.«
    »Wie lange? Bevor er aufwacht? Bevor Ihr Bescheid wisst?«
    Nix runzelte die Stirn, antwortete aber dennoch. »Gewiss Tage.
    Höchstwahrscheinlich Wochen.«
    Widerstrebend löste Gar den Blick von der Monstrosität, die über dem Bett schwebte. »Aber nicht Monate. Es dürfen nicht Monate sein, Nix. Das Wettermachen. Meine Nachfolge. Das Königreich braucht ihn! Ich brauche ihn!«
    »Das weiß ich«, erwiderte Nix. »Und falls er geheilt werden kann, Herr, werde ich ihn heilen und Euch zurückgeben.« »Falls?«
    Nix seufzte und verschränkte die Hände hinterm Rücken. Die unausgesprochenen Worte würden ausgesprochen werden müssen. »Ihr müsst mir meine Direktheit verzeihen, Eure Hoheit, aber ich sehe keinen Sinn in Ausflüchten. Um offen zu sein: Ich habe wenig Hoffnung.«
    Gars Gesicht wurde kreideweiß und starrte mit weit aufgerissenen Augen den Meistermagier an. »Aber wenig Hoffnung ist nicht dasselbe wie gar keine.«
    »Nein«, erwiderte Nix nach einer wohl erwogenen Pause. »Nein, das ist es nicht.«
    Asher beobachtete, wie Gar an Durms Bett trat; er bewegte sich wie ein Mann, der im Bann eines Zaubers stand. Als der Prinz zu sprechen begann,

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