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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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kannten ihn nicht und hatten keinen Grund, auf seine Prophezeiungen zu vertrauen. Auf diese Prophezeiung, die Wichtigste von allen. Da Kinder an Hunger und Durst starben, waren die Doranen die Antwort auf unsere Gebete. So schien es jedenfalls.«
    »Es schien so?«, fragte er. »Für mich klingt das so, als seien sie genau das gewesen, wenn die Menschen verhungerten! Es klingt, als hätte dein kostbarer Jervale keinen Furz darauf gegeben?«
    »Natürlich hat er das getan! Aber er konnte weiter sehen, überblickte mehr als eine kurze Zeit des Mangels. Er wusste, dass Barl Recht hatte: Es lauerte tatsächlich etwas Dunkles und Furchtbares jenseits der Barriere der Berge. Und er wusste auch, dass die Doranen trotz all ihrer Furcht erregenden Magie nicht in der Lage sein würden, diesem Bösen zu trotzen. Irgendwie würde olkische Magie beim Schutz Lurs eine Rolle spielen. Eines Tages würde ein Olk geboren werden, dessen Schicksal es war, uns alle
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    in den Letzten Tagen zu retten. Er nannte ihn den Unschuldigen Magier.«
    Er sah sie an, immer noch nicht überzeugt. »Und du glaubst, das sei ich?«
    Sie nickte. »Ja. Du bist das Kind der Prophezeiung, Asher. Geboren, um die Welt zu retten, wie Jervale es vorausgesagt hat.«
    Geboren, um die Welt zu retten? Er? Es klang so absurd, dass er alle Mühe hatte, nicht laut aufzulachen. Aber er tat es nicht, denn ihr Gesichtsausdruck war so ernst. Offenkundig glaubte sie jedes einzelne Wort, das sie gesagt hatte, und im Augenblick war er ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ein Wort in das falsche Ohr geflüstert von ihr oder der alten Frau in der Ecke, und er würde wieder auf den Knien vor dem Henkersblock liegen. Außerdem gab es immer noch einige Dinge, die er wissen wollte ‐ wissen musste.
    »Und was ist mit dir?«, fragte er. »Wie bist du da hineingeraten, hm?«
    Sie sah Veira an, dann richtete sie den Blick auf das Fußende seines Bettes. »Ich bin Jervales Erbin, seine Nachfahrin, die Erbin seiner Visionen und seines Wissens. Ich habe den größten Teil meines Lebens von dir geträumt, Asher.
    Lange, bevor wir einander begegnet sind, wusste ich, wer und was du bist.«
    Sie hatte von ihm geträumt? Ihn gekannt? Oh, das gefiel ihm nicht. Das gefiel ihm überhaupt nicht. »Und Matt?« Er deutete auf die alte Frau, die tief in Gedanken versunken in ihrem Sessel saß. »Und was ist mit ihr? Wie passen sie in deine kostbaren Prophezeiungen?«
    Jetzt schlang sie die Finger ineinander, um ihr Zittern zu beruhigen. Und sie hatte Grund zu zittern.
    »Als Jervale klar wurde, dass man seine Warnungen nicht beachten würde, ging er nach Hause und sammelte seine engsten Freunde um sich«, sagte sie. »Jene, die wussten, dass man seinen Visionen trauen konnte, und die daran glaubten, dass seine Prophezeiung wahr werden würde. Gemeinsam leisteten sie einen Eid, das magische Erbe der Olken zu bewahren, Generation um Generation, bis der Unschuldige Magier geboren wurde und ol
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    kische Magier brauchte, die in den Letzten Tagen an seiner Seite standen.
    Gemeinsam ersannen sie eine Möglichkeit, sich davor zu schützen, dass die Doranen ihnen ihre Magie nahmen wie allen anderen Olken. Sie nannten sich den Zirkel. Veira, Matt und ich sind Mitglieder des Zirkels. Es gibt noch weitere, versprengt im ganzen Königreich, aber nur Veira weiß, wer sie sind. Wie ich sind sie Nachfahren der Olken aus Barls Zeit. Wie ich haben sie ihr Leben mit nur einem einzigen Ziel gelebt: Das Böse zu besiegen, das in den Letzten Tagen kommen wird. Das gekommen ist, Asher. Die Letzten Tage sind angebrochen.«
    Er schüttelte den Kopf, denn er verspürte nichts als Ablehnung gegen sie und alles, was sie gesagt hatte. Prophezeiungen. Visionen. Geheimgesellschaften olkischer Magier. Es war verrückt. Verrückt! »Du bist wahnsinnig«, sagte er vernichtend. »Schlicht und einfach wahnsinnig. Du erwartest von mir zu glauben...«
    »Du musst es glauben!«, rief sie. »Jedes Wort ist die Wahrheit!«
    »Die Wahrheit?« Überwältigt von jähem Zorn, schleuderte er seine Decken von sich, sprang auf, packte die Armlehnen ihres Stuhls und hielt sie darauf gefangen. »Du würdest die Wahrheit nicht erkennen, selbst wenn sie dich in den Hintern bisse! Du hast mich belogen seit dem Tag, an dem ich nach Dorana gekommen bin!«
    Trotz seiner Wut zuckte sie nicht zurück. »Nein, das habe ich nicht getan! Es ist etwas anderes, Informationen zurückzuhalten, als zu lügen. Ich habe dich geschützt, Asher!«
    »Mich

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