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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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mit schwächlich zuckenden Gliedern liegen blieb.
    »Asher!«, rief Matt.
    Dathne umklammerte seinen Ärmel. »Nicht. Du kannst ihm nicht helfen. Wir können gegen das da nicht kämpfen.«
    »Welchen Nutzen haben wir dann, Dathne?«, fragte er. »Wozu sind wir hier?«
    Veira drehte sich zu ihm um. »Wir haben unseren Teil getan, Matt. Wir haben das Geheimnis des Unschuldigen Magiers gehü
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    tet und ihn an den Ort gebracht, an dem er sein sollte. Dathne hat Recht, wir sind nicht dazu geschaffen, gegen diese böse Magie zu kämpfen. Das ist der Grund, warum er geboren wurde!«
    »Das ist nicht genug!«, schrie Matt. »Ich kann nicht einfach hier sitzen und zulassen, dass er sich diesem Ding allein stellt!«
    »Er ist nicht allein! Der Zirkel ist bei ihm!«
    »Sind wir nicht der Zirkel?«
    »Nicht mehr!«, sagte Veira scharf. »Wir haben unsere Rolle gespielt. Wenn wir uns jetzt einmischen, würden wir damit alle in Gefahr bringen!«
    Pellen Orrick starrte die Ungeheuer an, die überall auf dem Platz knurrend, taumelnd und flügelschlagend zum Leben erwachten. »Aber ich bin Hauptmann der Stadt! Ich sollte dort draußen sein und kämpfen!«
    »Wenn Ihr dort hinausgeht, wird er versuchen, Euch zu schützen!«, erklärte Veira. »Was wahrscheinlich zu seinem Tod führen wird. Also, haltet den Mund und bleibt außer Sicht! Ihr alle! Das ist das Beste, was wir jetzt für Asher tun können!« Ihre Worte schmerzten, aber sie hatte Recht.
    Dathne tauschte einen erschütterten Blick mit Orrick, Gar und Darran, dann wandte sie sich zu Matt um, der mit gequälter Miene neben ihr stand, und berührte seine Hand. »Er wird schon zurechtkommen, Matt. Wir müssen daran glauben. Wir dürfen um seinetwillen nicht das Vertrauen verlieren.«
    »Ich versuche es ja, Dathne«, flüsterte er. »Jervale weiß, ich versuche es.«
    Er sah so ganz anders aus als sonst, verloren und verängstigt, dass es leichter war hinauszublicken, als ihn anzusehen.
    Asher stand wieder auf den Beinen, benommen und unsicher. Verzehrt von Rachsucht, zischte Morg über seinen schrecklichen Schöpfungen in der Luft.
    »Tötet ihn, Kinder!«, schrie er. »Tötet sie alle!«
    Die bestialischen, grunzenden, brüllenden Kreaturen, die noch Augenblicke zuvor Menschen oder Tiere gewesen waren, wandten sich zu Asher um.
    Schlugen mit den Flügeln. Peitschten mit den Schwänzen. Ließen ihre Stoßzähne blitzen ‐ und griffen an.
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    Asher riss beide Hände hoch und beschwor Barls Kriegsbestien herauf. Die Luft um ihn herum schimmerte und brodelte, während Ungeheuer, die noch schlimmer waren als die Dämonen, vor ihm aus dem Nichts erschienen.
    Kreaturen, die aus dem Herzen eines Albtraums gerissen worden waren und nach Blut dürsteten.
    Als Ashers Ungeheuer Morgs Schöpfungen angriffen, heulte der Zauberer seinen Zorn heraus. Er beschwor seine eigenen Kriegsbestien herauf, die nicht minder grauenhaft waren. Die Welt war mit einem Mal erfüllt vom Lärm und vom Gestank gewaltsamen Todes. Das schwarze Blut der Dämonen tropfte Schwefelsäure gleich auf den zerrissenen Grund, und die magischen Kriegsbestien verwandelten sich in Wolken stinkender Säure.
    Dathne sah mit angehaltenem Atem zu, wie Asher kämpfte, um die Gräuel zu vernichten, die Morg gegen ihn in den Kampf schickte. Aus gewaltiger Ferne hörte sie, wie Gar sie beim Namen nannte ‐ eine endlose Litanei von Verderbtheit und Verfall.
    Asher hielt dem Ansturm stand, aber nur mit knapper Not.
    Und dann erklang ein schrilles Schreien, und sie riss den Kopf herum. Nicht alle Dämonen versuchten, Asher zu töten. Manche von ihnen waren auf der Jagd nach anderer Beute. Sie sah etwas, das einst ein Pferd gewesen war ‐ und das jetzt Augen aus Feuer hatte und knochige Stacheln auf seinem mit scharlachroten Schuppen bewehrten Körper ‐, durch eine zertrümmerte Ladenfront springen und mit einem doranischen Jungen im Schlepptau wieder herauskommen. Das Ungeheuer hielt seinen Arm zwischen den Zähnen, und der schöne, blonde Junge weinte und kämpfte mit seiner unzureichenden Magie gegen die Kreatur an. Der Dämon ließ ihn los, bäumte sich hoch auf und zermalmte den Jungen einen Lidschlag später auf den Pflastersteinen zu Brei.
    Weitere Schreie erklangen, diesmal aus der Kapelle, als ihre Türen aufbrachen und vier Bullendämonen eine Horde von Olken aus ihrer Zuflucht trieben. Die meisten waren Kinder. Holze torkelte blutend hinter ihnen her, aber seine Wunden überwältigten ihn, und er brach zusammen, ob

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