Koenigsmoerder
verbessert!«
Die junge Kerril, die neben ihm stand, sog scharf die Luft ein, als der zuckende Durm sich mit der Faust auf die Stirn hämmerte. Der Schlag ließ eine fast verheilte Wunde wieder aufreißen. Blut bespritzte seine Hand, sein Gesicht, die Laken.
»Nun, nun, Durm, das reicht jetzt«, brummte Nix und drückte beide Hände auf die Schultern des Meistermagiers. »Die Ebonardtinktur, Kerril, schnell, bevor er sich ein zweites Mal die Knochen bricht!«
Sie gehorchte, ein wenig unsicher in ihrer Hast. An der Tür zu Durms Schlafgemach drängten sich die anderen diensthabenden 149
Pother, diejenigen, die um Hilfe geschrien hatten, als die Krämpfe des Meistermagiers eingesetzt hatten.
Die Ebonarddämpfe aus dem Tuch, das Kerril Durm auf Mund und Nase drückte, zeigten ihre Wirkung. Seine Bewegungen verlangsamten sich, wurden schwächer. Seine Lider flackerten. Dazwischen waren seine Augäpfel nur noch als weißer Halbmond zu erkennen.
»Braves Mädchen«, sagte Nix. »Jetzt eine Pastille Ebonard und Tantivy. Du kannst sie ihm verabreichen. Benutz einen Spatel, oder du wirst die Finger verlieren.«
Sie war eine hervorragende Schülerin. Geschickt schob sie Durm das Holzstäbchen zwischen die Zähne und legte ihm die dunkelgrüne Droge unter die Zunge, wo sie sich langsam auflösen würde. Während sie darauf wartete, dass das Schlafmittel ihn vollends beruhigen würde, betrachtete Nix noch einmal die Traube von Pothernin der Tür.
»Nun? Eure Pflicht hier ist getan. Macht euch wieder an die Arbeit.«
Sie zogen sich schweigend zurück, aber die Blicke, die sie austauschten, sagten alles. Selbst die unerschütterliche Kerril wirkte zweifelnd.
»Geh!«, befahl er ihr. »Ich werde bei ihm bleiben, bis ich mich davon überzeugt habe, dass er weiterschlafen wird.«
Sie nickte und verließ den Raum. Er drückte die Fingerspitzen auf Durms sprunghaften Puls, den Geschmack von unmittelbar bevorstehendem Versagen im Mund. Er konnte diese Scharade nicht länger aufrechterhalten; dieser Anfall hatte ihm auch noch die letzte verblassende Hoffnung geraubt.
Durm lag im Sterben. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis der schwächer werdende Wille des Magiers endgültig nachgab.
»Es tut mir leid«, seufzte er und tätschelte Durms schlaffes Handgelenk. »Ich habe es versucht. Bitte, glaubt mir, ich habe es versucht.«
Er war so nah daran gewesen, sich zu befreien, so nah. Morg spürt, wie die Droge in sein Gefängnis aus Blut und Knochen ein
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sickert, und schreit seinen Zorn und seine Verzweiflung heraus. Barls Wettermagie verbrennt ihn wie ein Brandeisen. Sie bedeutet, dass der Krüppel noch immer über seine unnatürliche Magie gebietet... aber wie kann das sein? Gars künstliche Kräfte hätten ihn mittlerweile im Stich gelassen haben müssen! Sie waren eigens dazu geschaffen, wieder zu verebben!
In die Schatten verbannt, kräht Durm, der Misthaufenhahn, seinen vorübergehenden Triumph heraus. Morg knurrt ihn an und offenbart all seine schrecklichen Zähne, woraufhin Durm klugerweise den Schnabel schließt und den Kopf einzieht.
Solchermaßen zufriedengestellt, konzentriert Morg all seine Willenskraft auf einen Sieg.
Er muss diesem Käfig aus Fleisch entfliehen. Er muss herausfinden, warum die Magie des Krüppels noch immer ungebrochen ist. Er muss seinem Exil ein Ende machen.
Lass mich raus! Lass mich raus! Lass mich raus!
Matt spürte, wie die Veränderung einem Feuer gleich durch die Welt toste. Er fuhr in seinem Bett auf. Mit hämmerndem Herzen zündete er die Kerze auf seinem Nachttisch an und sah sich in seinem winzigen Schlafzimmer um. Alles wirkte noch genauso wie immer.
Der Schweiß auf seinem Gesicht brannte ihm in den Augen und rann kitzelnd durch seine Bartstoppeln. Er riss das Laken hoch, wischte sich ab und wartete darauf, dass sein donnernder Puls sich beruhigte.
War es Asher? War ihm etwas zugestoßen? Er konnte es nicht sagen. Die Fähigkeit des Sehens war ihm nicht gegeben, und zum ersten Mal in seinem Leben bedauerte er das.
Wie immer, wenn er Sorgen hatte, suchte er Trost bei seinen Pferden. Die ganze Nacht hindurch brannten neben jedem Stall Sicherheitslampen, die lange Schatten warfen. Am Himmel leuchteten die Sterne wie Brocken lebendigen Eises, und die Mauer schimmerte golden und unbewegt wie eh und je. Er tappte leise in seinen Pantoffeln über den Hof und achtete dabei auf jeden Schritt. Seine Burschen waren gute Kerle und bestens ausgebildet; sie wür 150
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