Können diese Augen lügen?
sonst. Ich dachte an das, was Diane über Feuer und Unabhängigkeit gesagt hatte, und an all die Nächte, wo Mom und ich lange aufgeblieben waren, heißen Kakao getrunken, Boston gehört und Brettspiele gespielt hatten oder wenn ich bei einem Gewitter in ihr Bett gekrochen war. All das hatte sich hier ereignet, aber nichts war geblieben. Ich konnte nur noch ihre Sachen, das, was sie mich gelehrt hatte und meine Erinnerungen an sie nehmen und versuchen, das Beste daraus zu machen. Alex hatte ich verloren, aber ich hatte ein Leben, in das ich zurückkehren konnte. Es war schlicht und einfach, aber ein Anfang. Ich hatte meine Arbeit und ein neues Haus. Ich hatte Peter und Janie, Agnes und Louis, und natürlich Joe. Meine Mom würde sich für mich freuen. Ich glaube, sie wäre stolz darauf, dass ich endlich lernte, ohne sie zurechtzukommen. Und sie hätte Joe geliebt.
Ich stand auf, ging ein letztes Mal durch das Apartment, fuhr mit der Hand über die Bücherregale und sah zum letzten Mal aus meinem Schlafzimmerfenster.
In der Küche spülte ich Dianes Gläser von Hand mit sehr viel Spülmittel, nachdem ich alle Zigarettenstummel in den Mülleimer gekippt hatte. Dann reihte ich die Gläser umgedreht auf einem Geschirrtuch auf der Theke auf.
Danach öffnete ich den Schrank meiner Mom und trat auf das Schuhgestell, um den hintersten Teil des obersten Regals zu erreichen. Ich nahm den Zigarettenkarton herunter, den Mom dort aufbewahrt hatte, damit Diane in einer Krisensituation nicht ohne Zigarette dastand, holte den Reservebourbon aus dem Schrank unter der Spüle und stellte beides neben die Gläser auf die Theke.
Dann nahm ich meinen Schlüssel aus der Handtasche und zog den für das Kutschhaus vom Ring. Es war mein erster Schlüssel gewesen, alle anderen waren später hinzugekommen. Ich wusste, dass Diane nichts dagegen hätte, wenn ich ihn behielt, aber ich war jetzt innerlich bereit, ihn zurückzulassen. Er blieb gleichfalls auf der Theke liegen.
Ich hätte vermutlich noch andere Dinge einpacken können, aber ich war hier fertig. Ich schloss die Tür und machte mich auf die Suche nach Janie.
46
Janie wollte unbedingt zurückfahren, und wider besseres Wissen ließ ich sie. Sie schaltete knirschend und fuhr zehn Meilen unterhalb der Mindestgeschwindigkeit, aber sie freute sich so darüber, einen LKW zu fahren, dass ich es nicht über mich brachte, ihr zu sagen, sie solle am Straßenrand halten, damit wir die Plätze tauschen konnten.
Ich betrachtete die gefrorenen Wasserfälle, die sich über die Felsen zu beiden Seiten der Autobahn ergossen. Manche verliefen bis zu den tiefen Rinnen, die das Dynamit hinterlassen hatte, als hier beim Straßenbau Sprengungen vorgenommen worden waren.
Neben der Straße zog sich ein Wildpfad entlang. Ich verfolgte, wie er anstieg und wieder abfiel, bis er im Gebüsch verschwand.
Wir trafen eineinhalb Stunden zu spät bei mir zu Hause ein. Peter und Agnes warteten schon, um uns zu helfen, meine restlichen Sachen auf den Laster zu laden und alles in das neue Haus zu schaffen.
Das hieß, Peter half. Agnes sagte, sie sei da, um alles zu überwachen, was hauptsächlich bedeutete, dass sie uns zehnmal pro Minute ermahnte, vorsichtig zu sein und schwere Gegenstände aus den Knien heraus zu heben, trotzdem war es schön, sie dabeizuhaben.
Ich dachte, dass ich, sobald wir beim neuen Haus angekommen waren, ein paar Papiere unterzeichnen und dann mit dem Einzug beginnen würde, aber es stellte sich heraus, dass es in meinem neuen Wohnzimmer von Menschen wimmelte. Louis hatte zur Feier des Tages die gesamte Nachbarschaft eingeladen.
» Vannah!«, rief er, als er sah, dass wir unsere Schuhe auszogen und zu denen stellten, die bereits neben der Eingangstür aufgereiht waren. » Willkommen daheim!« Er umarmte mich und küsste mich auf beide Wangen. » Wer sind denn deine Freunde?«
Ich stellte ihm Janie, Peter und Agnes vor, und er umarmte sie ebenfalls nacheinander. Keiner von ihnen wusste, was er von Louis halten sollte. Peter feixte, Janie starrte ihn mit großen Augen an, und Agnes fächelte sich mit ihren Handschuhen Luft zu.
» Kommt herein! Und bedient euch!« Louis scheuchte uns in die Küche. Seine Möbel waren bereits fortgeschafft worden, sodass er auf der Küchentheke ein riesiges Büffet hatte anrichten können. Es gab drei verschiedene Nudelgerichte, Frühstücksfleisch, Brötchen und eine große Schüssel geröstete rote Paprika in Öl.
» Wo ist Joe?«, fragte ich.
» Im
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