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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Es brannte wie Feuer.
    Ich saugte an meinem Finger, während Louis trank. Alex leerte sein Glas in die Spüle, während Louis den anderen Gästen einschenkte.
    Dann vertieften sich Alex und Peter in eine Diskussion über die hiesigen Viehzuchtgesetze. Da ich wusste, dass es für Peter kein Halten gab, sobald er auf rechtliche Themen zu sprechen kam, lächelte ich Alex mitfühlend zu und machte dann die Runde, um meine neuen Nachbarn kennenzulernen. Mr und Mrs Whitehall wohnten auf der anderen Straßenseite und hatten neun erwachsene Kinder. Mrs McCairn war Witwe und trug seit neunundzwanzig Jahren Schwarz. Mr Hewn trug eine Augenklappe wie ein Pirat; Mrs Murphy wollte mit Lenore angeredet werden und nannte Louis Louie. Und Mr und Mrs Caldwell trugen Jogginganzüge und weiße Turnschuhe.
    Sie blieben stundenlang, aßen, tranken, stellten Fragen, die mich erröten ließen, und sagten Dinge wie: » Wir sind ja so froh, dass unser Alex ein so nettes Mädchen gefunden hat.« Dann gingen sie zu Kaffee und Streuselkuchen über, fragten nach koffeinfreiem Kaffee und rissen Süßstofftütchen auf, die Louis in einem Restaurant stibitzt haben musste.
    Endlich gehörte das Haus mir. Nacheinander strömten sie zur Tür hinaus, drückten mir feuchte Küsse auf die Wange und klopften Louis auf den Rücken.
    Als Peter und Janie aufbrachen, sagte Janie: » Ich komme morgen rüber und helfe dir beim Auspacken.« Ihr Blick wanderte von mir zu Alex. » Aber nicht zu früh. Versprochen.«
    Agnes und Louis gingen als Letzte. Irgendwie war es ihm gelungen, sie zu überreden, ihn zu Alex’ Haus zu fahren, wo er bis zu seinem Umzug nach Florida wohnte.
    » Ah, Bella.« Louis umfasste mein Gesicht. » Du wirst hier glücklich sein.« Es klang wie ein königlicher Erlass. Dann klopfte er mir auf die Schulter und verließ das Haus.
    Agnes umarmte mich zum Abschied. » Dieser Louis ist ein interessanter Mann«, flüsterte sie mir atemlos ins Ohr.
    Alex schloss die Tür hinter ihnen und grinste.
    » Hey«, sagte er. » Ich habe etwas für dich.«
    » Ein Pony? Ich habe mir immer ein Pony gewünscht.«
    » O ja.« Alex nickte grinsend. » Ein Pony. Das kann man hier optimal halten.«
    » Du kannst notfalls Peter konsultieren, wenn du die Vorschriften nicht kennst.«
    Alex lachte. » Der redet wie ein Buch. Aber er und Janie sind wirklich nett.«
    » Und gute Freunde«, fügte ich hinzu.
    Alex ging in die Garage und kam mit einer Farbdose und zwei Pinseln zurück. » Ich weiß, was du von diesem Orange hältst, daher dachte ich, wir ändern das.« Er zog ein Schweizer Armeemesser aus der Tasche und öffnete die Dose.
    » Augen zu«, befahl er, ehe er den Deckel hob.
    Ich schloss die Augen und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Dann hörte ich ein leises Kratzen.
    » Okay.«
    Ich schlug die Augen auf und stellte fest, dass Alex in einem wunderschönen, dunklen Rot die Umrisse eines Herzens an die Wand gemalt hatte.
    » Gefällt mir.« Ich gab ihm einen kleinen Rippenstoß. » Ist das deine Masche, Frauen herumzukriegen, indem du Herzen an ihre Wände malst? Hast du das von Louis gelernt?«
    » Nein«, grinste Alex. » Da bin ich ganz allein draufgekommen.« Er füllte das Herz aus. » Gefällt es dir wirklich?«
    Ich schlang die Arme um seine Taille. » Ich liebe es.«
    » Wirklich? Du kannst mir sagen, wenn du es nicht magst?«
    » Ich hätte die Farbe nie ausgesucht, aber sie ist perfekt. Ich hätte Weiß oder einen Eierschalenton genommen.« Ich dachte an meine vermurkste blaue Wand. » Aber das ist alles so langweilig.«
    » Sie hat deinen Namen geschrien.«
    » Ach wirklich?«
    » Yeah. Ich war bei Home Depot, das Farbmuster tanzte vor mir auf und ab und rief immer wieder ganz laut: ›Savannah! Savannah! ‹ « Alex fuchtelte mit den Händen vor meinem Gesicht herum.
    » Du bist verrückt.« Ich lächelte. » Aber ich behalte dich trotzdem.«
    » Das würde ich dir auch raten.« Er schob die Hand in meine Gesäßtasche.
    » Ich bin aber kein Meister im Anstreichen.« Wieder sah ich meine blaue Wand vor mir.
    » Das, meine Liebe, wird sich gleich ändern.« Er drückte mir einen Pinsel in die Hand.
    » Jetzt?«
    » Es streicht sich leichter, wenn keine Möbel im Weg stehen. Wir können den LKW später entladen.«
    Ich lief zu dem Umzugswagen und holte den Plattenspieler und Moms alte Platten.
    » Ein tolles Album.« Alex zog Don’t Look Back aus der Hülle, während ich auf der Theke Platz für den Plattenspieler schuf. » Ich liebe

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