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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Ich kann es kaum erwarten, dass du dich endlich auch verliebst.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich fürchtete, mit der Wahrheit herauszuplatzen, wenn es mir jetzt nicht gelang, mich eisern zu beherrschen. Ich stellte mir vor, wie die Worte aus meinem Mund quollen wie bei diesen Schattenfiguren in Electric Company, Silbe für Silbe, bis der Satz Ich bin in deinen Verlobten verliebt in Neonbuchstaben in der Luft hing und Janies Gesicht zu einer Maske des Entsetzens erstarrte.
    » Ich möchte, dass du dasselbe empfindest wie ich jetzt, Van«, fuhr Janie fort. » Du glaubst, es gibt nur einen einzigen Menschen für dich, und du hast ihn gefunden. Als ich Peter an diesem ersten Abend in deinem Wohnheim zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich das schon. Du wirst es auch wissen, wenn dir der Richtige begegnet.«
    Aber was ist, wenn er mir begegnet und meine Gefühle nicht erwidert? Ich haderte stumm mit meinem Schicksal. Ich dachte an all die Typen zweiter Wahl, die Notlösungen, mit denen ich mich getroffen hatte– heimlich, um Peter nicht zu entmutigen, falls er sich doch noch für mich entschied: Den, der in seinem Zimmer einen eingeschmuggelten Leguan hielt und in dessen Schrank ein Mr-Spock-Kostüm hing; den, der die ganze Tabelle des periodischen Systems rülpsen konnte; den, der sich die Augenbrauen zupfte und Stein und Bein schwor, es nicht zu tun und den, der mich sofort gebeten hatte, bei ihm einzuziehen, doch damals machten Janie und Peter gerade eine schwierige Phase durch, und ich dachte, vielleicht, nur vielleicht bekäme ich doch noch eine zweite Chance. Alle verblassten im Vergleich zu Peter, als wären sie gar keine Männer aus Fleisch und Blut, als gehörten sie nicht zu derselben Spezies. Sie lösten in mir keinerlei tiefere Empfindungen aus, während Peter mich nur ansehen musste, um in meinem Inneren einen Gefühlsaufruhr auszulösen. Ich fühlte mich dann hübsch und begehrenswert, als wäre ich etwas ganz Besonderes. Wenn er mich ansah, kam es mir so vor, als wären wir beide die einzigen Menschen auf der Welt, die zählten.
    Ich schielte zu Janie, die mir ihre Pläne für die Flitterwochen haarklein auseinandersetzte, und kam zu dem Schluss, die schlechteste Brautjungfer in der Geschichte der Brautjungfern zu sein. Stumm schwor ich mir, nie wieder über ihren zukünftigen Mann nachzugrübeln, wohl wissend, dass ich dieses Versprechen nicht halten konnte. Die Kosmetikerin lackierte jeden meiner Nägel mit drei raschen Pinselstrichen. Ich versuchte, mich auf diese Tätigkeit zu konzentrieren und an nichts anderes zu denken. Eins. Zwei. Drei. Mein Daumennagel war braun. Eins. Zwei. Drei. Der Zeigefinger. Eins. Zwei. Drei. Jetzt der Mittelfinger.
    » Wenn wir deine Hochzeit planen«, riss mich Janie aus meiner Versunkenheit, » dann holen wir alles nach, was wir bei mir versäumt haben.«
    Mir fiel nichts ein, was versäumt worden sein konnte. Von der Rube-Goldberg-Eisskulptur, von der man Eis zum Kühlen der Drinks abschlagen konnte, bis hin zu den Orchideengestecken auf den Tischen war jedes Detail der Hochzeit mit größtmöglicher Präzision ausgetüftelt worden. Außerdem hatte Janie wieder einmal vergessen, dass es ein großer Unterschied war, ob man die Tochter von Charles und Diane Driscoll oder die Tochter von Charles und Diane Driscolls Haushälterin war.
    Sollte ich mich je in einen anderen als Janies Mann verlieben, würde meine Hochzeitsfeier vermutlich im Rathaus und einem Best Western stattfinden. Vielleicht würde es ein billiges Buffet oder ein aus trockenem gefülltem Kabeljau in klumpiger Cremesoße bestehendes Hauptgericht geben, aber bestimmt keine mehrgängigen Menüs und eine zehnköpfige Jazzband.
    Nachdem unser Nagellack getrocknet war, musste ich mit Janie Dessous für die Hochzeitsnacht aussuchen gehen.
    » Ich bin ja so froh, dass du hier bist«, schnaufte sie atemlos, während sie sich Nachthemden aus Seide und Spitze über den Arm legte, um sie in die Umkleidekabine zu tragen, und mir die leeren Bügel reichte. » Eigentlich wollte Mom mitkommen, aber so einen Einkauf tätigt man doch nicht mit seiner Mutter, oder? Und ich träume schon davon, mit dir für meine Hochzeit einkaufen zu gehen, seit ich sieben bin.« Sie sah zu mir auf. Einen Moment lang fürchtete ich, ihr würden Tränen in die Augen steigen, doch dann rannte sie zum nächsten Ständer. » Ooh, schau mal hier! Ich muss unbedingt…«
    » Probier doch schon mal an, was du ausgesucht hast«, unterbrach

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