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Köpfe für Carlita

Köpfe für Carlita

Titel: Köpfe für Carlita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden.
    Beide Waffen schafften eine halbe Drehung. Sie reichte aus, um die gefährlichen und tödlichen Schneiden auf mich weisen zu lassen. Blut tropfte nicht mehr vom Beil nach unten, aber es hatte das Beil beschmiert. Daneben schimmerte die Schwertspitze im Licht der Lampe.
    Es hatte ihr einen schon beinahe warmen Schein gegeben, von dem ich mich nicht täuschen ließ.
    Beide wollten mich. Und ich saß wie angeklebt im Sessel. Es hatte keinen Sinn, aus dem Möbelstück in die Höhe zu springen und die Flucht zu versuchen, beide Waffen würden mich sehr bald in die Zange nehmen, und dann war ich geliefert.
    Wie konnte ich mich wehren? Gegen wen mußte ich kämpfen? Zunächst gegen die beiden Mordinstrumente, aber auch gegen ein Wesen, das sie leitete und von mir nicht entdeckt werden konnte.
    Oder zeichnete sich doch etwas zwischen den beiden Griffen am vorderen Ende ab?
    Das konnte sein.
    Ich hätte es bei der Dunkelheit besser sehen können, so aber blieb es hell, und ich verharrte in dieser verkrampften und starren Haltung.
    Wieder kehrten die Folgen der Attacken zurück. Kopfschmerzen quälten mich. Der Nacken zog sich zusammen, und der Unterleib schien zu glühen, aber das wollte ich nicht akzeptieren. Hier mußte ich mir selbst helfen und gegen einen unsichtbaren Feind kämpfen.
    Aber womit?
    Ich dachte verzweifelt darüber nach. Mit der Beretta hätte ich mich lächerlich gemacht, mit dem Kreuz allerdings nicht. Es war geschaffen worden, um ein Bollwerk gegen das Böse zu bilden. Für mich stand fest, daß Carlita de los Arrancha schon damals mit den Mächten der Finsternis zusammengekommen war und sie sich von ihnen hatte beeinflussen lassen. Sonst hätte man ihr auch nicht dieses ungewöhnliche Überleben garantiert.
    Noch bewegten sich die beiden Waffen nicht. Aber ich blieb nicht mehr so ruhig sitzen wie zuvor. Zwar blieb der größte Teil meines Körpers starr, aber den rechten Arm winkelte ich schon an, und mit der flachen Hand fuhr ich über mein verschmutztes Jackett hinweg, um die Finger in die Tasche schieben zu können.
    Sehr bald streichelte ich über das Silber des Kreuzes und fühlte mich schon besser.
    Ich krümmte die Hand. Die Finger griffen zu, und ich hielt das Kreuz an seinem waagerechten Balken fest. Zum Glück schwebten die beiden Waffen noch immer an derselben Stelle, als schienen sie zu überlegen, wie und wo sie mich zuerst erwischen sollten.
    Meine Ruhe war nur gespielt. Innerlich brummte bei mir der Motor. Ich hoffte auf jede Sekunde, die mir die andere Seite überließ, und es gelang mir auch, das Kreuz aus der Tasche zu ziehen, wobei ich es noch mit meiner Hand verdeckte.
    Zitterte es stärker zwischen den Enden der beiden Waffen? Der Eindruck war nicht falsch, und mein Gefühl sagte mir, daß es im nächsten Augenblick passieren würde.
    Und es passierte.
    Ich rief die Formel. »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    Und somit prallten zwei Magien aufeinander!
    ***
    Die beiden Waffen hatten sich auf dem Weg befunden, so schnell, als wären sie von kräftigen Händen geschleudert worden. Aber so schnell wie das Licht waren sie nicht.
    Es brandete ihnen als heller Schein entgegen. Es jagte auf die Waffen zu, und es erwischte genau die Kraft, die es schaffte, beide Mordinstrumente zu leiten.
    Was dann geschah, glich schon einem Wunder, aber in der magischen Welt war eben viel möglich. Daß die beiden Mordinstrumente gestoppt wurden, bekam ich nur am Rande mit. Andere Dinge waren wichtiger, denn das strahlende Licht aus meinem Kreuz hatte die Wand aufgebaut.
    Es klirrte, als das Schwert und das Beil auf dem Boden landeten, aber es geschah noch etwas anderes. Die Kraft des geweihten Kreuzes hatte den Geist der Carlita de los Arrancha erwischt und ihn aus seinem immateriellen Zustand hervorgeholt.
    Meine Augen weiteten sich. Vergessen waren die Schmerzen. Ich konnte nur staunen und hörte mich selbst vor Überraschung aufstöhnen, denn plötzlich sah ich sie wieder.
    Da stand Carlita Moreno oder Carlita des los Arrancha. Diese Gestalt hatte ihren Zustand gewechselt, und sie sah so aus, wie ich es vom Gemälde und auch aus dem Keller her kannte. Nicht mehr feinstofflich.
    Das Kettenhemd, die Rüstung an den Schultern, die trotzdem vorhandene Nacktheit des Oberkörpers, das alles kannte ich bis ins kleinste Detail. Ich staunte nur.
    Ich war hin- und hergerissen, und ich dachte auch nicht mehr an eine Gefahr, die eventuell auf mich zukam. Die Macht des Kreuzes hielt Carlita fest

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