Körpersprache der Liebe
den Dingen, von denen der andere nichts wissen sollte, handelte es sich vor allem um persönliche Aufzeichnungen wie Tagebücher, Briefe oder Notizen, verstaut in Ordnern oder Kisten, zu denen der Partner keinen Zugang hatte.
Relative und totale Geheimnisse
Als wichtigstes Motiv für die Geheimhaltung nannten die Befragten den Wunsch nach einem eigenen Bereich, in den der andere nicht eindringen kann. Manche der Geheimnisse sind »relativ«, manche »total«, so Christiane Kraft-Alsop. Ein relatives Geheimnis liege vor, wenn der Partner zum Beispiel von der Existenz eines Tagebuches weiß, aber niemals danach suchen, geschweige denn darin lesen würde. Total ist ein Geheimnis, wenn der Partner überhaupt keine Ahnung von der Existenz des Tagebuches oder der Briefe hat. Paare, die relative Geheimnisse voreinander haben, vertrauen und respektieren einander und gewähren dem anderen »Räume freier Bewegung«.
Haben dagegen zwei Menschen totale Geheimnisse voreinander, dann ist die Beziehung überwiegend von Misstrauen geprägt, was sich auf die Zufriedenheit der Partner negativ auswirkt. In ihrer Studie hat Kraft-Alsop auch festgestellt, dass Frauen solche Freiräume mehr benötigen als Männer. »Noch immer ist eine Partnerschaft für sie mit größeren Konsequenzen verbunden. Ihre Investition ist höher und damit konfliktreicher. Männer, so ist zu vermuten, schaffen sich andere Räume freier Bewegung«, meint die Forscherin.
Gesunde Distanz wahren
Kleine Geheimnisse dagegen schaffen eine gesunde Distanz. Ein bisschen Fremdheit kann Beziehungen guttun. Allerdings ist hierbei eines zu beachten: Nebensächliches lässt sich vielleicht für einen längeren Zeitraum verschweigen, doch kaum einem Menschen gelingt es, über Wichtiges stets Sillschweigen zu bewahren. Das liegt, laut der Psychologen Julie D. Lane und Daniel M. Wegner daran, dass es sehr viel Energie und Konzentration kostet, ein Geheimnis nicht zu verraten. Und würde ein solch lang gehütetes Geheimnis eines Tages gelüftet, könnte das eine Paarbeziehung erheblich belasten.
Wahr oder unwahr?
Was die Körpersprache sagt
Wenn Sie nicht (ganz) die Wahrheit sagen, dann seien Sie sich bewusst, dass Ihre Körpersprache Sie jederzeit verraten kann.
Negative Hand-Hals-Gesten
Generell deuten alle Gesten, bei denen wir das Gesicht oder den Hals berühren, nachdem wir etwas gesagt haben, daraufhin, dass wir etwas anderes denken als sagen, oder dass wir den anderen regelrecht belügen. Diese Gestik ist noch ein Relikt aus der Kindheit. Wissen Sie noch, wie Sie sich als Kind beim Schwindeln selbst verraten haben? Richtig, Sie haben eine oder beide Hände vor den Mund gehalten, als wollten Sie die eben ausgesprochene Unwahrheit verhindern. In späteren Jahren haben wir uns diese offensichtliche Geste abgewöhnt, doch ein unbewusster Reflex blieb erhalten. Statt die Hand vor den Mund zu halten, kratzen wir uns am Mundwinkel, am Hals oder an der Nase.
a Ein Kratzen am Mundwinkel könnte auf Unehrlichkeit hindeuten.
Nervöses Augenzwinkern
Außerdem ist ein auffallend häufiges Augenzwinkern ein sicheres Zeichen dafür, dass das Gesagte nicht der vollen Wahrheit entspricht. Der Grund: Ein echter, längerer Blickkontakt ist demjenigen, der flunkert, meistens unangenehm und wird so verhindert. Wenn wir schwindeln, lügen oder flunkern, wird sofort Adrenalin ausgeschüttet, das die Augenlider schneller blinzeln lässt. Eine Steigerung ist das vollständige Vermeiden des Blickkontakts oder ein Anstarren. Haben wir ein schlechtes Gewissen, dann können wir dem anderen sprichwörtlich »nicht in die Augen schauen«. Dies trifft auch zu, wenn wir die Augen – nur kurz – vollständig schließen. In diesem Augenblick haben wir wahrscheinlich etwas Unwahres gesagt oder etwas Wahres abgestritten. Das Sprichwort »Man kann mit der Zunge lügen, aber nicht mit den Augen« macht die Bedeutung der Augen auch beim Thema Lügen deutlich.
Nervöses Herumspielen
Eine Kombination aus »flüchtenden« Blicken, unruhigen Körperbewegungen, wie beispielsweise Herumzappeln oder nervöses Herumspielen mit irgendwelchen Gegenständen lassen darauf schließen, dass jemand nicht ganz zu dem steht, was er sagt. Weitere verräterische Körpersignale sind: Ohrläppchen ziehen, Wangen reiben, Augenbrauen kratzen, die Lippen zusammenpressen oder das Kinn streicheln.
b Kratzen an den Augenbrauen zeigt an, dass man nicht zu dem steht, was man sagt.
Übertriebener Gesichtsausdruck
Ein
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