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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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und zweitens hat mir der Benni das alles auch nicht so
genau erzählt.«
    »Aber irgendetwas Greifbares über
diese ›Buchführung‹ , wie Sie das
nennen, werden Sie mir doch sagen können!«, unterbrach der Köstlbacher die
Monika, weil nun endlich Anhaltspunkt für ein Mordmotiv erkennbar, zumindest
für den Mord an dem Philip Knecht.
    »Zählen Sie doch einfach mal eins
und eins zusammen! Das Leben des Philip Knecht als Stadtrat und sein Leben als
Phil in der Szene. Dann schlagen Sie alte Ausgaben der MZ auf. Sie werden
überrascht sein, wie oft Sie da auf die Namen Faltenhuber und Knecht stoßen!
Und immer im Zusammenhang mit irgendeinem Bauprojekt auf kirchlichem
Grund, das die beiden durchgeboxt hatten«, meinte die Monika.
    Weil die Monika nach diesen Worten
erst mal nach ihrem Kaffee griff, sagte der Köstlbacher auch nicht gleich
wieder was und rieb stattdessen nachdenklich an seinem Kinn, so als ob er vor
seiner Pinnwand Stellung bezogen hätte und der Lösung eines Problems quasi ganz
dicht auf der Spur wäre.
    Das Aussehen der Monika, wegen dem
sich schon mancher Mann eine Halsverrenkung zugezogen hat, wenn sie an ihm
vorbeigegangen ist, das hatte mit einem Schlag jede Wirkung auf den Köstlbacher
verloren, weil quasi der Kriminaler in ihm jetzt absolut vorrangig.
    »Hat der Herr Tischke einmal eine
Vermutung geäußert, wer den Philip Knecht ermordet haben könnte?«, fragte er
nach einer Weile, um das Gespräch wieder aufzunehmen.
    »Nein! Für den Manu und den Benni
kam der Abgang vom Phil sehr gelegen. Somit war ihnen der Weg offen, selbst das
Ruder im Milieu zu übernehmen«, sagte die Monika.
    »Sie wissen schon, dass so eine
Behauptung ein Mordmotiv für die beiden für den Mord an Herrn Knecht sein
könnte!«, antwortete der Köstlbacher und beobachtete dabei genau die Reaktion
der Monika.
    »Und der Geist vom Phil ist
zurückgekehrt und hat seine Mörder erledigt!«, lachte die Monika aber nur.
»Nein! Eine total absurde Idee! Ich habe den Benni gut gekannt und den Manu
zumindest nicht schlecht. Mörder waren sie beide keine! Sie haben vielleicht
mal einem Freier gezeigt, wie man sich benimmt, haben eine aufmüpfige Nutte in
ihre Schranken verwiesen. Vielleicht ging dabei auch mal ein Nasenbein zu
Bruch oder eine Lippe platzte bei einer Ohrfeige mit der Rückhand. Aber
deswegen war keiner der beiden ein Mörder! Mörder spielen in einer ganz anderen
Liga«, ereiferte sich die Monika.
    »Wenn Sie sich da nur nicht
irren!«, antwortete der Köstlbacher, fügte aber gleich noch
beschwichtigend hinzu: »Kann aber gut sein, dass Sie recht haben. Männer mit
einem großen Vorstrafenregister wegen Körperverletzung töten in der Regel
höchstens im Affekt und nicht geplant.«
    »Tja, genauso sehe ich das auch!«,
sagte die Monika. »Und was werden Sie nun unternehmen?«
    »Ich möchte mich zunächst noch mit
der Frau unterhalten, die dem Herrn Kleber am nächsten gestanden hat. Unseres
Wissens war er nicht verheiratet, lebte aber mit einer Frau zusammen«, sagte
der Köstlbacher.
    »Wird die Gerber Rosi
verdächtigt?«, wollte die Monika wissen.
    »Routine! Niemand wird bisher
verdächtigt!«, antwortete der Köstlbacher und freute sich insgeheim, ohne große
Vernehmungskünste und Ermittlungsarbeit von Kollegen den Namen ›Rosi Gerber‹ genannt bekommen zu haben.
    Natürlich wirst du diese
Behauptung vom Köstlbacher nicht glauben. Der selbstverständlich immer jede und
jeden verdächtigt. Alles andere nur Schutzbehauptung, weil nach dem Gesetz
Verdächtigung erst möglich, wenn ausreichend Verdachtsmomente. Aber das
natürlich Auslegungssache. Und der Köstlbacher im Auslegen besonders großzügig
vor allem wenn nicht genügend handfeste Verdachtsmomente vorliegend.
    Und was die Monika betrifft, da
kannst du dir denken, dass die den Köstlbacher mindestens genauso durchschaut
hat, wie der sie. Er hat ihr nicht abgenommen, dass sie nichts Genaueres weiß
und dass der Benni auch nichts gewusst hat, und sie hat dem Köstlbacher nicht
abgenommen, dass der noch niemanden ernsthaft verdächtigt.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht,
dann müsste ich jetzt los. In einer halben Stunde habe ich Vorlesung!«, sagte
die Monika, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass dem Gespräch mit
dem Köstlbacher noch etwas hinzugefügt werden könnte.
    »Gehen Sie ruhig!«, antwortete der
Köstlbacher. »Falls ich Sie nochmal etwas fragen möchte, ich weiß ja, wie ich
Sie erreichen kann!«
    »Grüßen Sie die Rosi von

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