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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Mensch so vollkommen gelähmt war, dass er nicht einmal mehr sprechen konnte. Willy vermochte die Augen auf und ab zu bewegen, das war alles.
    »Du meine Güte«, sagte Theresa, als Marcus ihr davon erzählte. »Dagegen bin ich ja ein Wirbelwind.«
    »Jerry meinte, er will ihnen dasselbe System vorschlagen«, sagte Marcus.
    Theresa nickte. »Gute Idee.«
    »Wir dürfen das aber nicht an die große Glocke hängen. Nicht, dass irgendein Gericht anordnet, dass man uns die Chips wieder rausnimmt.«
    »Das darf nicht passieren«, stimmte ihm Theresa zu. »Wenn sie das tun, dann können sie mich auch gleich erschießen.«
    Jim sah die beiden konsterniert an. »Noch mehr Chips? Marcus, du hast mir versprochen –«
    »Jim.« Marcus sprach mit jener tiefen, gelassenen Stimme, die seine Patienten so wohltuend und beruhigend fanden. »Ich weiß, was ich dir versprochen habe. Aber da sind diese Leute in der Selbsthilfegruppe von Jerrys Schwägerin. Du solltest sie kennenlernen. Das sind so tapfere Menschen, so harte Schicksale ... Ich kann denen doch nicht vorenthalten, was Theresa und mir so gutgetan hat! Das ist ethisch nicht zu rechtfertigen.«
    Jim nestelte an seinem Hemdkragen. »Weißt du, was du da von mir verlangst?«
    »Ja«, sagte Marcus, und dabei stieg ein Gedanke in ihm auf, von dem er nicht wusste, ob es sein eigener war oder ob er von Theresa kam: Es wäre am besten, Jim würde auch zu uns gehören. Dann würde er verstehen.
    »Ich find's einfach gefährlich, die Sache größer werden zu lassen«, erklärte Jim. »Das fliegt auf. Sobald's zu viele sind, verplappert sich irgendwann einer. Ich weiß doch, wie so etwas läuft.«
    »Wir halten dicht. Das kriegen wir hin. Himmel, es geht um insgesamt fünf Ehepaare. Zehn Leute. Das ist nicht die Welt.« Draußen regnete es, aber man merkte, dass der Frühling bevorstand. Bald würde es ein Jahr her sein, dass sie den Chip trugen.
    Es war ein gutes Jahr gewesen. Das beste seit Langem.
    Jim gab sich einen Ruck. »Also gut. Ich besorg euch die Chips. Wenn's denn sein muss.«
    Theresa lächelte. »Das ist mein Bruder, wie ich ihn kenne.«
    »Aber danach ist Schluss«, verlangte er. »Endgültig.«
    »Klar. Das ist das letzte Mal. Größer darf der Kreis nicht werden.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen«, sagten Marcus und Theresa wie aus einem Mund.

     

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