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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wieder verstärkt durch den Einsatz und die Reaktivierung lokaler – auch unterlichtschneller – Kräfte vorsieht, damit weitere Kampfeinheiten des Star Corps in den Tau Ceti-Sektor verlegt werden können. Allerdings bin ich bei den Betonköpfen im Oberkommando auf wenig Entgegenkommen gestoßen …«
    Ja, ja, die Betonköpfe sind immer die anderen! , dachte Leslie. Hast du auch schon mal darüber nachgedacht, dass genau dies die Absicht des Gegners sein könnte? Durch die Bindung der Hauptstreitkraft am Brückenkopf die Grenzen schwächen?
    Aber bei aller Geringschätzung für Seijon Allisters oft widersprüchliche Befehlsführung musste Leslie zugeben, dass dessen Unbeholfenheit zum überwiegenden Teil durch die verfahrene Situation bedingt war, in der sich die Raumstreitkräfte der Solaren Welten befanden.
    Gleichgültig, welche taktischen und strategischen Entscheidungen man in den Stäben auch treffen mochte – es bestand immer die Gefahr, eine Front zu vernachlässigen, um eine andere zu halten.
    Das Problem war einfach die hohe Verlustrate dieses furchtbaren Krieges. Verluste an ausgebildeten und entsprechend hoch qualifizierten Mannschaften ebenso wie an Kampfschiffen. Kaum ein Dock-Platz innerhalb der Solaren Welten war im Moment frei. Überall wurden Kriegsschiffe repariert und nach zum Teil verheerenden Schäden wieder Instand gesetzt.
    Teilweise ging man schon dazu über, zivile Schiffe zu beschlagnahmen oder zumindest für Transport- und Nachschubzwecke einzusetzen.
    Auch viele der Schiffe, die sich derzeit im Kampfeinsatz befanden, hätten eigentlich eine Generalüberholung nötig gehabt. Das galt nicht nur für den Leichten Kreuzer STERNENFAUST.
    Leslie verzichtete auf irgendeine Wortmeldung.
    Vorschläge zur taktischen Gruppierung des Verbandes waren ohnehin nicht erwünscht und letztlich reine Zeitverschwendung.
    Allister vertraute allein seinem eigenen militärischen Genie. Einwände gab es für ihn nicht und Leslie hatte oft das Gefühl, dass der Commodore die Erfordernisse eines modernen Raumkrieges gar nicht richtig erfasst hatte. Er lebte immer noch mit den Doktrinen, die vielleicht während seiner Zeit bei der New Hope Force sinnvoll gewesen waren.
    Aber die New Hope Force hatte auch nie einen Krieg gegen eine Macht wie das Heilige Imperium der Kridan führen müssen …
    Leslie hörte also schweigend zu – und der Rest der Kommandanten tat dasselbe.
    Zum Schluss gab es die neuen Positionsdaten per Datenstrom für alle Einheiten. Die Koordinaten, an die sich die STERNENFAUST zu begeben hatte, lagen einige AE von ihrer jetzigen Position entfernt. Ein Außenposten auf jener Seite des Tau Ceti-Systems, das dem Nachbarsystem eines roten Zwerges zugewandt war. Kaum zweieinhalb Lichtjahre war dieser Stern entfernt.
    Neben seiner korrekten astronomischen Bezeichnung hatte sich der Name Next eingebürgert – zumindest im Tau Ceti-System, von wo aus er besiedelt worden war. Allerdings war der Begriff besiedelt angesichts der Handvoll Kolonisten auf der Wüstenwelt Next I vielleicht etwas übertrieben.
    Leslie nahm mit der Brücke Verbindung auf, wo Lieutenant Commander Soldo derzeit das Kommando führte.
    »Captain?«
    »I.O., steuern Sie die Koordinaten an, die man uns gegeben hat.«
    »Ja, Sir. Ich nehme an, Sie haben sich das noch nicht in der Übersicht angesehen?«
    »Nein, dazu bin ich noch nicht gekommen und ich bezweifle, dass mir bei meinem gegenwärtigen Grad an Wachheit dabei irgendetwas auffallen würde«, erwiderte Leslie und unterdrückte ein Gähnen.
    »Ich habe die Daten der neuen Formation sofort analysiert, nachdem sie eintrafen …«
    »Und?«
    »Wir sind ziemlich allein auf weiter Flur.«
    »Unser Möchtegern-Alexander-der-Große wird hoffentlich wissen, was er tut.« Wenn Allister so jung gestorben wäre wie Alexander, hätte er uns manches erspart! Den zweiten, gehässigeren Teil seines Gedankens behielt Leslie für sich.
    »Wie gesagt, ich kann nur hoffen, dass sich die Kridan für ihre nächste Ausfallaktion nicht gerade unseren Quadranten vornehmen.«
    »Ich haue mich jetzt für drei Stunden auf's Ohr, Mister Soldo. Danach löse ich Sie auf der Brücke ab und dann tanken Sie etwas Schlaf.«
    »Ja, Sir.«
     
     
    Knapp fünf Stunden im Unterlichtflug brauchte die STERNENFAUST, um ihre Position zu erreichen. Leslie löste Soldo planmäßig ab.
    Inzwischen war auch die Schicht von Lieutenant Majevsky beendet. Sie machte Fähnrich Mikael Sakuro Platz, während Waffenoffizier

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