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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Sicherheit noch um einiges größer. Eine normale Karriere wäre dann wohl nicht mehr möglich gewesen.
    Kwamu nahm ein paar Routineschaltungen an seiner Konsole vor. Im Grunde langweilte er sich. Er fragte sich sogar, weshalb die Position des Waffenoffiziers in diesem Augenblick überhaupt besetzt werden musste, da sich im Abstand von mindestens zwei AE ganz sicher kein kridanisches Schiff befand.
    Zusätzlich beneidete er Ruderoffizier Lieutenant Abdul Rajiv, der gegenwärtig die Schiffskontrolle innehatte. Er selbst würde sie nur im Gefechtsfall zugeschaltet bekommen – und der war im Moment einfach nicht absehbar. Selbst wenn jetzt plötzlich doch ein Kridan-Schiff zumindest auf Ortungsweite herankam, würde es Stunden, vielleicht sogar Tage dauern, bis es sich auf Schussweite genähert hatte.
    Der Weltraum war eben ungeheuer groß – und leer.
    Das hatte Baantooi Kwamu schon immer besonders an der Raumfahrt fasziniert. Ein Gefühl von räumlicher Weite, das sich durch nichts anderes auf vergleichbare Weise vermittelte.
     
     
    »Zielposition ist jetzt mit einer Übereinstimmung von 99,978 Prozent erreicht«, stellte Lieutenant Rajiv fest.
    »Geschwindigkeit?«, fragte Leslie.
    »0,0012 LG.«
    Das war immer noch alles andere als Stillstand, aber der wurde auch gar nicht angestrebt.
    Die STERNENFAUST würde auf einen Kurs gehen, der einer Acht glich und sie ständig in demselben, eng begrenzten Areal kreuzen ließ – solange, bis die Ortung irgendetwas Ungewöhnliches in der Nähe zeigte, das vielleicht einer kurstechnischen Reaktion bedurfte.
    Commander Leslie schlug die Beine übereinander und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er machte einen nachdenklichen Eindruck. Durch ein paar Berührungen von Sensorpunkten auf seinem Display öffnete er eine schematische Darstellung, die wie eine taktische Übersicht wirkte.
    Die Positionen der einzelnen Einheiten beider Seiten waren darauf markiert. Für die gegnerischen Einheiten galt das natürlich nur in so fern, wie sie erkannt worden waren.
    Trotz modernster Ortungstechnik konnte es geschehen, dass dem Star Corps-Verband irgendein einzelnes Feindschiff durch die Lappen ging und es lange Zeit nicht bemerkt wurde. Zumal dann, wenn es bisher nicht weiter aufgefallen war und die Besatzung sich bewusst um einen an verräterischen Emissionen armen Schleichflug bemühte.
    An der gegenwärtigen Lage war nichts, was zur Sorge Anlass geboten hätte. Einige Kridan-Einheiten zogen sich auf sichere Positionen zurück. Demgegenüber hatten sich mehrere Star Corps-Schiffe auf vorgeschobene Posten begeben.
    Die üblichen taktischen Spiele! , dachte Commander Leslie. Damit wollen sie verschleiern, was sie vorhaben. Manöver, die nur zur Tarnung durchgeführt werden und das verdecken sollen, was wirklich wichtig ist …
    Denn dass die Kridan weiter angreifen würden, daran zweifelte niemand.
    »Captain, wir bekommen einen Alarmruf herein!«, meldete Fähnrich Mikael Sakuro. »Er wurde von Next I per Bergstrom-Funk gesendet!«
    »Auf den Schirm damit, falls es eine Video-Spur gibt!«, forderte Commander Leslie.
    »Aye, aye, Sir. Der Alarmruf trägt die Codierung der Marines des Star Corps«, erläuterte Sakuro. »Aber sonst keine Identifizierung.«
    »Seltsam«, murmelte Leslie.
    Wenige Augenblicke später erschien auf dem Hauptschirm das Gesicht eines Mannes in der Uniform der Marines. Er trug einen leichten Kampfanzug. Sein Gesicht war kantig. Die dunkelbraunen Augen lagen tief in ihren Höhlen.
    »Hier spricht Major Nobusuro Vanstraat. Ich kommandiere eine Marines-Einheit auf Next I, die hier mit den Auftrag stationiert ist, den Gefangenen Rendor Johnson zu bewachen.«
    Johnson, der ehemalige Geheimdienstchef! , durchfuhr es Leslie.
    Der Ort, an dem der gefangen genommene Anführer des Putschversuchs während der Msssarrr-Krise festgehalten wurde, war geheim. Wenn es tatsächlich der Wahrheit entsprach, was Major Vanstraat da sagte, dann musste es einen guten Grund für ihn geben, dieses Geheimnis nun preiszugeben.
    »Der Gefangene Rendor Johnson wurde offenbar befreit. Er wurde bisher in der Dämmerzone der Südpolarregion von Next festgehalten. Die Einheit, die gerade Schicht hatte, wurde restlos vernichtet. Allerdings konnten die Helmkameras einiger unserer Leute noch Bilder zum Hauptquartier senden, sodass wir mit Sicherheit sagen können, dass es kridanische Elitesoldaten waren, die dies getan haben. Die planetare Raumkontrolle hat Ortungsdaten aufgezeichnet, die

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