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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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lautete mein Vorschlag.
    Cox war etwas genervt und Jelinda hatte keine dezidierte Meinung dazu, sondern zuckte nur die Schultern. Aber ich wollte es einfach wissen. Also surften wir ein Stück zurück.
    Den Hot Spot hatte ich, dank meines genetisch angezüchteten räumlichen Orientierungsvermögens, schnell wieder gefunden. Ich legte mit meinem Antigrav-Board einen eleganten Stopp hin.
    Das Brett schwebte exakt an der Grenze des Spots. Ein Normalsichtiger hätte gar nichts bemerkt. Da war nur ein Stück Felsen. Dass sich kein Methan-Schnee abgesetzt hatte, musste nichts Besonderes bedeuten. Die Stelle war einfach zu stark geneigt, als dass man erwartet hätte, dass Schnee gleich welcher Herkunft und Zusammensetzung dort haftete, zumal die Winde häufig parallel zum Reichenthal-Gebirgszug bliesen.
    Ich streckte die Hand aus und deutete auf das etwa zwei Mal drei Meter große Areal. »Seht ihr?«
    »Das ist wirklich seltsam«, gab Cox zu. Er führte mit seinem Ortungsgerät eine exakte Temperaturmessung durch. Das Ergebnis lautete drei Grad Celsius – über dem Nullpunkt, wohlgemerkt.
    »Du hast jedenfalls gut geschätzt, Simon«, stellte Jelinda fest. Sie schwebte auf ihrem Board heran, ging in die Hocke und richtete den Blick auf die entsprechende Stelle. Dann schüttelte sie den Kopf. »Wie sollte jemand irgendein technisches Gerät in den Stein hineinbekommen haben?« Sie strich mit der behandschuhten Hand über die Oberfläche und dachte offenbar an dasselbe, was auch mir durch den Kopf ging.
    Da war kein Ritz, kein Spalt oder irgendetwas anderes in der Art, was darauf hätte schließen lassen, dass hier irgendein Mechanismus verborgen worden war.
    Die ersten Siedler von Galunda Prime hatten zahllose Sensoren auf dem gesamten Planeten verteilt, von denen wahrscheinlich viele noch immer in Betrieb waren, ohne dass es überhaupt jemanden gab, der die Daten abrief. Inzwischen gab es sehr viel effektivere Methoden, um Wetterdaten zu erheben und die meisten funktionierten so, dass man mit Satelliten arbeitete. In der Anfangszeit hatte gar nicht die Möglichkeit bestanden, genug Satelliten in einen Orbit um Galunda Prime zu bringen, die einigermaßen zuverlässige Wetterdaten liefern konnten. Inzwischen war das natürlich anders. Cox blickte nachdenklich auf das Display seines Ortungsgerätes.
    »Wenn es da einen technischen Mechanismus gibt, der die Wärme erzeugt, dann hätte man ihn vor Milliarden Jahren in dieses Gestein einschmelzen müssen, was das Gerät wohl erstens kaum überlebt haben dürfte und zweitens …«
    Jelinda unterbrach mich. »Es sieht doch ein Blinder, dass da keinerlei Oberflächenrisse sind oder irgendwelche anderen Strukturverletzungen!«
    Tatsache ist, dass sich so etwas in geringfügigen Temperaturunterschieden manifestiert hätte, die in jedem Fall für uns nicht zu übersehen gewesen wären.
    »Da ist kein Mechanismus«, stellte Cox schließlich fest, während er den Scanner des Ortungsgeräts etwas zur Seite schwenkte.
    »Ach nein?«, spottete Jelinda. »Was sollte es denn sonst sein? Kannst du uns das mal sagen?«
    »Warum nicht? Es ist etwas Biologisches, was da vor sich geht. Alle Daten deuten darauf hin, auch wenn es da ein paar Besonderheiten gibt, die ich wahrscheinlich selbst nach bestandener A7-Prüfung nicht verstehen würde.« Er probierte mit dem Scanner noch eine weitere Position aus und schien dann einigermaßen zufrieden zu sein. »Ich hab's jetzt … Bin mal gespannt, was die Feinanalyse ergibt.«
    Ein paar Augenblicke später lag sie vor. Der molekulare Scan zeigte Mikroorganismen an, die offenbar für die Erzeugung der für die Oberfläche dieses Planeten nun wirklich außergewöhnlichen Hitze verantwortlich waren.
    Die Unterscheidung zwischen künstlich und natürlich erwies sich bei näherem Hinsehen häufig als vollkommen willkürlich.
    Erinnerst du dich, wie oft es während unserer allgemeinen Ausbildung immer wieder um diesen Punkt ging? Die Natur brachte fast alles hervor, worauf auch der Mensch sein Urheberrecht reklamierte.
    »Diese Mikroorganismen müssen sehr klein sein«, sagte ich. »Sonst wären sie nicht in der Lage, in dieses dichte Gestein einzudringen.«
    Cox zuckte die Schultern. »Wer sagt uns, dass sie dort eingedrungen sind? Vielleicht waren sie schon immer dort und sind in der Frühzeit des Planeten eingekapselt worden.«
    »Das ist absurd! Es muss ein Stoffwechsel stattfinden«, erwiderte ich.
    »Und du meinst, das wäre in dieser eingekapselten

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