Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
und sein Blick ging ins Nichts.
    »Es gibt da ein Objekt im äußeren Bereich des Next-Systems, dessen Gravitation vielleicht groß genug ist, um es für ein Bremsmanöver zu benutzen«, meldete sich Rudergänger Abdul Rajiv zu Wort. »Mal mutig vorausgesetzt, dass man den Ortungsanzeigen jetzt wieder einigermaßen trauen kann …«
    »Das können Sie«, meinte Majevsky. »Alles, was angezeigt wird, stimmt auch. Allerdings arbeitet die Fernortung noch immer nicht einwandfrei.«
    »Was ist mit dem Bergstrom-Funk?«
    »Der ist nicht beeinträchtigt«, stellte Majevsky klar. »Genauso übrigens wie das Bergstrom-Aggregat.«
    »Wir hätten die Option, in den Überlichtflug zu gehen«, schlug Rajiv vor. Er zuckte etwas verlegen mit den Schultern, als er das Erstaunen in den Gesichtern Soldos und Leslies sah. »Wir haben immer noch etwas über vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit drauf«, meinte er. »Also könnten wir auch ins Bergstrom-Kontinuum wechseln.«
    »Das sollten Sie vorher mit dem L.I. besprechen«, mischte sich Chip Barus ein. »Einen Blindflug im Zwischenraum, das stelle ich mir nicht gerade amüsant vor.«
    »Ist aber vielleicht der Option, irgendeinen der Asteroiden des äußeren Next-Systems als Gravitationsbremse zu benutzen, vorzuziehen«, gab Soldo zu bedenken. Er vergrößerte die Positionsübersicht, auf der noch immer weitere Objekte auftauchten, die erst jetzt von der Ortung erfasst wurden.
    Die in Frage kommenden Asteroiden, die sich für ein derartiges Manöver geeignet hätten, hatte Soldo markiert. »Keines dieser Objekte können wir ohne eine Kurskorrektur erreichen. Solange wir faktisch keine Steuerung im Unterlichtbereich haben und nicht einmal die Steuerdüsen aktivierbar sind, ist es völlig illusorisch, dass wir uns auf diese Weise bremsen könnten.«
    »Also gut«, sagte Leslie. »Dann auf in den Bergstrom-Raum!«
    Ihm war durchaus klar, dass das Problem damit nur verschoben war. Zwar war die STERNENFAUST im Zwischenraum ganz normal manövrierfähig und konnte im Prinzip den von ihr angepeilten Zielort mit bis zu fünfzigfacher Lichtgeschwindigkeit ansteuern. Aber wo auch immer es dann zum Wiedereintritt in den Normalraum kam, hatte man dieselben Probleme wie jetzt.
    Ohne Ionentriebwerke bestand einfach keine Möglichkeit, Schub oder Gegenschub zu erzeugen.
    »Immerhin gewinnen wir auf diese Weise etwas Zeit«, gab Leslie zu bedenken.
     
     
    »Es ist aus«, stellte Dr. Miles Jennings fest, nachdem er einen Diagnosescanner in einem Abstand von etwa fünf Zentimetern an der Stirn des jungen Mannes entlang geführt hatte.
    Crewman Paco Brennicke hatte bei einem der Strahlentreffer in unmittelbarer Nähe der energetischen Entladung gesessen und war schwer verletzt worden.
    Die anderen Mitglieder des Technikerteams, dem Brennicke angehört hatte, waren glimpflicher davongekommen. Der Graserstrahl hatte die Außenhülle der STERNENFAUST zwar nicht durchdrungen, aber ein Teil der Energieladung hatte sich in den Innenraum übertragen und den Körper des Crewman durchdrungen.
    »Hirntod«, murmelte Jennings. Er blickte auf und sah der Krankenschwester ins Gesicht.
    Simone Gardikov hatte sich inzwischen für das Medizin-Studium angemeldet, so wie Jennings es ihr vorgeschlagen hatte. Talent genug für diesen Berufszweig hatte sie seiner Ansicht nach. »Sehen Sie zu, dass Sie den Absprung schaffen, Gardikov«, hatte er ihr geraten.
    »Eigentlich hatte ich vor, nach Beendigung meiner Ausbildung in den Dienst im Star Corps zurückzukehren«, hatte die junge Frau daraufhin geantwortet.
    »Manchmal frage ich mich, wie lange dieser sinnlose Krieg wohl noch dauern mag«, bekannte Jennings. »Und wenn Ihnen der Moment jetzt unpassend vorkommt, so etwas zu äußern, so widerspreche ich: Es ist genau der richtige Moment. Crewman Brennicke wird nicht das letzte Besatzungsmitglied sein, das im Verlauf der einen oder anderen militärischen Operation ums Leben kommt. Der springende Punkt ist nur, dass ich kaum noch zu erkennen vermag, dass das, was wir tun, irgendeinen Sinn hat.«
    »Sie sind hoffentlich nicht der Meinung, dass wir den Kridan einfach kampflos unser Territorium überlassen sollten!«, wandte Gardikov ein.
    »Nein.«
    »Also haben wir keine andere Wahl als weiterzumachen.«
    »Immer wenn jemand sagt, dass man etwas tun soll, nur weil es keine andere Wahl gibt, habe ich nun mal ein ungutes Gefühl.«
    Gardikov deckte das Gesicht des Toten zu.
    Es würde nicht das letzte Mal in dieser Schicht

Weitere Kostenlose Bücher