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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schwer wundern …
    Ich nehme an, dass sich seit damals wohl niemand mehr wissenschaftlich mit irgendetwas beschäftigt hat, was im Allgemeinen oder im Speziellen mit Galunda Prime zusammenhängt.
    Warum auch?
    Kein Raumschiff hat sich in den Jahren danach näher als eine halbe AE an diese Welt herangewagt und ich bezweifle, dass es selbst unter den heutigen Bedingungen möglich wäre, einen Menschen zu erschaffen, der genetisch so optimiert wäre, dass er dort derzeit länger als eine halbe Stunde überleben könnte.
    Methan-Winde und die für Alt-Menschen mörderische Kälte wären dabei wohl die geringsten Probleme, wie ich annehme.
     
     
    Zwei Stunden später erreichten wir den westlichen Ausläufer des Reichenthal-Zentralgebirges, das auf das Sengjeng-Tal zuläuft. Cox hatte das vorgeschlagen und es stellte sich heraus, dass er damit eine geniale Idee gehabt hatte.
    Der Großteil der Oberfläche von Galunda Prime wurde von irgendwelchen verdreckten Eis-Sorten oder regelmäßig gefrierenden Methan-Seen bedeckt, aber hier und da ragten ein paar Gebirgszüge aus massivem Gestein aus diesen Eismassen heraus. Diese Gebilde Gebirgszüge zu nennen, wäre wohl nur dann gerechtfertigt, wenn man allein vom Gesteinskern des Planeten ausging. Tatsächlich ragte keines dieser so genannten Gebirge weiter als fünfhundert Meter über das Eis hinaus. Die meisten Berge waren sogar noch weniger hoch. Das Besondere an diesem Gestein war, dass es aufgrund seiner sehr dichten Struktur eine stark absorbierende Wirkung aufwies und sich daher hervorragend als Ortungsschatten eignete.
    Wollten wir also ins Sperrgebiet gelangen, ohne dabei Gefahr zu laufen, sofort entdeckt zu werden, dann sollten wir uns an diesen Gebirgszug halten.
    Natürlich mussten wir dabei ein paar Einschränkungen hinnehmen, was die Surf-Performance anging. Anstatt oben, auf dem Kamm des Höhenzugs entlang zu surfen, was sehr reizvoll sein konnte, wenn man sein Board richtig beherrschte, hielten wir uns möglichst tief.
    »Kann mir mal einer sagen, warum man auch noch diesen kaum aus den Eis ragenden Höhenzug mit dem Namen Reichenthal versehen hat?«, fragte Cox irgendwann beim Surfen über das Interlink, über das wir miteinander verbunden waren.
    »Gründe du mal einen Konzern X wie TR-Tec, der in den letzten hundertfünfzig Jahren ein paar der bedeutendsten Menschheitskolonien aufgebaut hat und nahezu alles, was an gentechnischem und medizinischem Fortschritt erreicht wurde, als seinen Verdienst reklamieren kann – dann benennt man auch noch einen Sandhaufen auf dem letzten Hinterwäldlerplaneten nach dir!«, meinte Jelinda.
    »Mal ehrlich – das ist doch übertrieben!«, fand Cox.
    »Wahrscheinlich ist nur niemandem ein vernünftiger Name eingefallen«, gab ich meinen Senf dazu. Dann wäre ich fast vom Board heruntergefallen, weil ich für wenige Augenblicke in meiner Aufmerksamkeit etwas abgelenkt gewesen war. Nur mit Mühe konnte ich mich halten und anschließend den Flug wieder stabilisieren.
    Das häufige Training im Sengjeng-Tal, bei dem wir viel höhere Geschwindigkeiten fuhren, zahlte sich dabei natürlich aus.
    »Was war los?«, fragte Jelinda besorgt.
    »Da war was … Eine Infrarotstruktur, die äußerst ungewöhnlich war. Sah aus wie ein Hot Spot, der über dem Gefrierpunkt gelegen haben muss.«
    »Das ist doch nichts Ungewöhnliches!«, meinte Cox. »Die Temperaturen steigen doch andauernd über den Gefrierpunkt, deswegen haben wir doch überhaupt diese wunderschönen Methan-Seen, auf denen man so super surfen kann.«
    »Ich spreche nicht vom Gefrierpunkt des Methans«, erwiderte ich.
    »Nein?«
    »Ich meinte den von Wasser .«
    »Oh.«
     
     
    Das letzte »Oh« hatten meine beiden Begleiter quasi gleichzeitig gesagt. Wir stoppten.
    Cox sah mich an. »Bist du sicher?«
    »Ich bin kein Thermometer«, sagte ich.
    »Aber genauso infrarotsichtig wie wir alle.«
    »Richtig.«
    Wir waren noch ein ganzes Stück von 23-Alpha entfernt und hatten eigentlich nicht angenommen, dass wir hier bereits auf Überwachungs-Equipment stoßen würden.
    Andererseits war das Vorhandensein irgendeines technischen Geräts wohl so ziemlich die einzige Erklärung dafür, wenn auf einer Welt wie Galunda Prime plötzlich ein Hot Spot zu sehen war, der über dem Gefrierpunkt von Wasser lag.
    »Das ist bestimmt irgendetwas Altes«, sagte Cox. »Eine Wetterwarnsonde oder so etwas. Mit dem Sperrgebiet muss das nicht unbedingt etwas zu tun haben.«
    »Sehen wir es uns an«,

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