Kolonie der Genetics
Antigrav-Boards stehen und nicht zu schwimmen brauchen!«, meinte Cox.
»Sehr witzig«, gab Jelinda zurück.
»Auf jeden Fall produzieren diese Hot Spots wie verrückt Metallkunststoff …«, fuhr Cox nach einem kurzen Blick auf das Display seines Ortungsgerätes fort.
»Lass uns noch ein Stück die gewohnte Strecke absurfen«, meinte ich. Zumindest bis zur Mine 23-Alpha wollte ich kommen. Es musste ja schließlich seinen Grund dafür geben, dass es plötzlich nicht mehr wichtig war, dass mein Vater dort die Saugbohrer wartete.
6. Kapitel – Wie ein geworfener Stein
Commander Leslie vollführte eine paar rudernde Bewegungen. Dann sank er zu Boden und als er landete, wandte er sich an Lieutenant Black. Die junge, ehrgeizige Chefingenieurin der STERNENFAUST war auf einem der Nebenschirme zu sehen.
Die Kom-Verbindung zu Maschinentrakt funktionierte wieder – ebenso wie ein paar andere Teilsysteme. Insbesondere schien es ein Signal der Hoffnung zu sein, dass die Normalbeleuchtung jetzt bereits eine halbe Stunde ununterbrochen aktiv geblieben war, ohne dass die Energieversorgung zusammenbrach.
»Sagen Sie mal, bezeichnen Sie so was wirklich als Schwerkraft?«, fragte Leslie. »Oder geben Sie im Moment nur noch nicht die volle Leistung, damit nicht überall im Schiff die Besatzung von der Decke fällt und wir im Handumdrehen ein paar Dutzend Schwerverletzte haben?«
Black zeigte sich unbeeindruckt. »Sir, mehr als eine Gravitation von zehn Prozent der Erdschwere kann ich leider derzeit nicht liefern, da ein paar andere Systeme Priorität haben.«
»Schon gut«, murmelte Leslie. »Dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.« Er setzte sich vorsichtig in seinen Kommandantensitz. »Der Trick besteht wohl einfach darin, keine allzu heftigen Bewegungen zu machen. Was ist mit dem Triebwerk, Lieutenant?«
»Das Ionentriebwerk ist erst einmal hin. Wir versuchen gerade das Hauptsystem zu rekalibrieren und einige Überbrückungsschaltungen einzurichten. Aber es kann sein, dass wir damit keinen Erfolg haben … Ehrlich gesagt, habe ich da wenig Hoffnung.«
»Wenn wir noch stundenlang mit diesem Tempo dahinschnellen, wird es früher oder später zu Materialschäden kommen«, meldete sich Lieutenant Rajiv zu Wort.
»Funktioniert wenigstens die Steuerung?«
»Ich arbeite gerade an der Remodulierung. Aber die gesamten Brückensysteme werden gerade gebootet – und das kann eine Weile dauern.«
»Zumal wir da ein paar kleine Probleme haben, die wir erst beheben müssen«, mischte sich Sara Majevsky ein. »Ich könnte Hilfe gebrauchen. Wenn Fähnrich Sakuro mich unterstützen würde …«
»Rufen Sie ihn.«
»Er kennt sich mit diesen Dingen gut aus und wenn wir zu zweit daran arbeiten, haben wir vielleicht ein wenig früher Erfolg.«
Leslie wandte sich an Chip Barus. »Was ist mit der Schiffssteuerung über Ihre Konsole?«, erkundigte er sich bei dem Waffenoffizier.
»Immer noch alles tot. Da tut sich nichts. Ich denke, so lange es im Hauptsystem des Bordrechners hakt, wird sich daran auch nichts ändern.«
Leslie atmete tief durch.
Die Lage war wirklich verfahren. Der Feind war verschwunden. Niemand wusste wohin. Und die STERNENFAUST schnellte wie ein Geschoss durch das All, ohne dass sich ihr Kurs momentan in irgendeiner Weise beeinflussen ließ.
Plötzlich aktivierte sich der Panorama-Bildschirm, auf dem während der letzten zehn Minuten nichts als Dunkelheit zu sehen gewesen war. Diesmal blieb die Anzeige stabil. Es war sogar eine Positionsübersicht des Außenbereichs des Next-Systems zu sehen, was eigentlich nur so erklärbar war, dass abgesehen von den optischen Sensoren derzeit auch zumindest ein Teil der Abtaster wieder funktionierte.
Die Zahl der Objekte, die im Umkreis von zwei AE angezeigt wurde, wuchs von Minute zu Minute.
»Geht doch!«, konnte sich Björn Soldo eine sarkastische Bemerkung nicht verkneifen. »Die Kom-Leitung zur Krankenstation ist übrigens auch wieder intakt.«
»Ich nehme an, wir werden einige Verletzte haben«, sagte Leslie.
»Dr. Jennings meldet mir zwei Dutzend Personen, deren Behandlung auf der Krankenstation erforderlich ist. Darunter fünf Schwerverletzte. Crewman Deltorro ist verstorben.«
»Verdammt!«, murmelte Leslie. Er musste zugeben, Deltorro nicht besonders gut gekannt zu haben, da der Crewman erst vor kurzem der Besatzung der STERNENFAUST zugeteilt worden war. Das Gesicht des Captains verfinsterte sich. Eine tiefe Furche erschien zwischen seinen Augenbrauen
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