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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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noch ein bisschen. Sind gerade unterwegs.
    Für alle Fälle hatten wir natürlich auch Kommunikatoren dabei, aber wenn wir uns tatsächlich dem Sperrgebiet näherten, dann war es vielleicht ratsam, die nur sehr sparsam einzusetzen. Die Dinger ließen sich einfach viel zu leicht orten. Schließlich waren unsere Kommunikatoren ja nun nicht gerade das, was vielleicht bei den Marines des Star Corps gerade der letzte Schrei war. Die hatten Geräte mit integrierten Emissionsunterdrückern und so etwas, damit man im Gelände nicht gleich vom Feind angepeilt und mit einer Lenkwaffe in die Luft gejagt wurde.
    Wir waren etwa eine Viertelstunde draußen, um uns an das Methan zu gewöhnen.
    Die Temperatur war gefallen und der nahe Methan-See war zu zwei Dritteln gefroren, was die M-Frogs wohl in ziemlich große Schwierigkeiten brachte. Sie krochen in Scharen an Land.
    Es gibt ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Methan und Wasser. Der eine ist, dass Methan nicht leitet. Das rettet den M-Frogs das Leben, denn würden sie in Wasser schwimmen, wären sie dauernd in der Gefahr, sich gegenseitig unwillentlich mit elektrischen Schlägen zu traktieren. Der zweite Unterschied ist, dass Wasser von oben nach unten gefriert. Das ist bei Methan keineswegs der Fall, was für diese Organismen bedeutet, dass sie nicht einfach unter der Oberfläche abwarten können, bis die Eisschicht über ihnen taut.
    Die Methan-Seen frieren völlig durch. Und glücklicherweise sind die M-Frogs so robust, dass sie das aushalten. Sogar über einen Zeitraum von mehreren Standardjahren, wenn es sein muss – und was je nach Klimazone auf Galunda Prime auch nötig ist.
    Wir machten unsere Boards bereit.
    Gelenkt wurde mit Handschuhen, in denen Sensoren steckten, auf die das Board reagierte. Jede ausbalancierende Bewegung mit den Händen trug auf diese Weise dazu bei, das Board zu steuern – übrigens eine Eigenkonstruktion unseres Optimierungsjahrgangs hier auf Galunda Prime. Jeder von uns hat seinen Teil zur Konstruktion beigetragen. Nur die Antigrav-Aggregate – die kamen nach wie vor von Far Horizon.
    Wir stiegen auf die Boards und dann ging es los. Jelinda war von uns am wenigsten in der Übung, deshalb flog sie beinahe wieder herunter. Natürlich trugen wir Schutzkleidung mit Protektoren, die uns vor den Folgen von Stürzen schützen sollte. Auch die hatten wir selbst entwickelt. Die Sachen waren zwar nicht ganz so perfekt wie die Kampfanzüge der Marines, aber für unsere Verhältnisse reichte es aus. Das Antriebsaggregat wird ebenfalls mit den Händen gesteuert. Die Sohlen unserer Schuhe bestanden aus einem besonders rutschfesten Material, das gut auf der Oberfläche des Boards haftete. Die Verbindung zwischen Board und Schuh musste schließlich flexibel bleiben und im Notfall sofort zu lösen sein – gleichzeitig aber fest genug, um nicht heruntergeschleudert zu werden. Gerade in Kurven konnte so etwas leicht passieren. Mir selbst erging es immer wieder so, dass ich die Fliehkräfte unterschätzte.
    Die Lösung hatte mein Freund Cox gefunden. Sie bestand in einer besonderen Form von Mikroorganismen, die in die Sohlen unserer Schuhe ebenso eingearbeitet waren wie in das Material, aus dem das Board bestand.
    Natürlich ist der Alltag auf allen Genetiker-Welten von gentechnisch veränderten Organismen geprägt. Optimierte Menschen und optimierte Bakterien – der Unterschied ist letztlich nur eine Differenz an Komplexität und Größe. Aber das Prinzip ist eigentlich immer dasselbe. Seit man sich nicht mehr darauf beschränkt, nur die vier Aminosäuren zur Fixierung des genetischen Codes zu benutzen, aus denen die Erbinformationen so gut wie aller bisher gefundenen Organismen im All bestehen, haben sich die Möglichkeiten extrem erweitert. Das Hinzufügen von künstlich geschaffenen Aminosäuren in die Sequenzen war schon Routine, als ich auf Galunda Prime aufwuchs. Und gerade diese künstlichen Aminosäuren verliehen vielen Mikroorganismen Eigenschaften, die sie für den Einsatz auf Extremwelten prädestinierten.
    Ähnliches galt zum Beispiel für die Bakterien, die uns als intelligenter Klebstoff unter unseren Sohlen dienten.
    Schließlich sind die Temperaturen auf Galunda Prime nicht jedermanns und jeder Bakterie Sache. Da hat schon so mancher kleiner gen-designter Helfer schlicht und ergreifend schlapp gemacht. Und schließlich wollten wir ja nicht nur bei einer Hitzewelle oberhalb von 130 Grad Minus surfen gehen können.
     
     
    Wir nahmen

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