Kolumbus kam als Letzter
Maschineneinsatz nur schwer zu
transportieren wären. Es war auch nicht zu erkennen, woher diese
großen Steinblöcke stammen könnten.
John zeigte mir dann drei auf Privatbesitz versteckt liegende tho-
losartige Bauwerke. Über einem von ihnen hatte ein mächtiger
Baum seine Wurzeln geschlagen. In zwei Bienenkorbkuppeln
musste ich auf allen Vieren hineinkriechen.
In South Royalton (Vermont) liegt in der Nähe eines heutzutage
dachlosen unterirdischen Kellers aus Trockenmauerwerk ein Stein,
an dessen Rand sich ein schachbrettartiges Zeichen befindet, das
aus dem Bronzezeitalter in Europa bekannt ist und astronomische
Bedeutung haben soll. An den Felswänden von Chachao da Rapa
in Nordportugal entdeckte man das gleiche Zeichen, zusammen mit
punischen und Ogham-Inschriften.
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Calendar Site II
Diese Anlage befindet sich 20 Meilen nördlich von South Wood-
stock (Vermont) an der Morgan Hill Road. Seit den siebziger Jahren wird hier, unter Beteiligung von Geschichtsprofessor Warren L.
Cook (1986), nach astronomischen Ausrichtungen einer Anlage
geforscht, die aus Erdhügeln, einer aus einer Steinlage bestehenden
Plattform, einem root cellar und mehreren Steinmauern mit zwei markanten aufrecht stehenden Steinen sowie anderen Markierungen
besteht (Dix, 1978; Cook, 1986). Insgesamt sind über zwanzig
Ausrichtungen auf den Mond, verschiedene Sterne und die Sonne
markiert, u.a. auf Sonnenauf- und –Untergänge an den Sommer-
und Wintersonnenwenden sowie Frühlings- und Herbst-Tagund-
nachtgleichen.
Interessant ist, dass es hier auch eine der vielen Steinkammern mit
rechteckigem Grundriss gibt, die mit großen Steinplatten überdeckt
ist und die mit einer lichten (inneren) Länge von 5,80 Metern und
einer Breite von gut 2,90 Metern zu den größten im Bereich der
Neuenglandstaaten gehört. Die ganze Konstruktion ist wie bei den
meisten anderen mit Erdreich überschüttet worden, liegt also in
einem Erdhügel. Die längere, durch die Tür verlaufende Symme-
trieachse ist auf den Punkt der Wintersonnenwende ausgerichtet,
ebenso wie die der Steinplattform.
Nur wenige Meter von dem Steinkeller entfernt befindet sich eine
rechteckige Grube, der anscheinend weniger Beachtung geschenkt
wird. Allerdings handelt es sich meiner Meinung nach hier um
eine typische Konstruktion von in den Boden eingelassenen stei-
nernen Hausfundamenten aus Trockenmauerwerk. Darauf wurde
dann das eigentliche Haus aus einer Holzkonstruktion erstellt,
das dann – wie es Wikinger noch auf Grönland und Neufund-
land praktizierten – mit Grassoden teilweise oder ganz überdeckt
wurde. Von der Holzkonstruktion konnte ich keine Reste mehr
entdecken.
Mein Führer John Dunlap zeigte mir dann eine Sensation, denn
Teil dieser Anlage ist eine Art großer Findling in liegender Posi-
tion. Er war mit Moos bewachsen, sodass man eigentlich nichts er-
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kennen konnte. John entfernte das Moos, und zu Tage traten kelti-
sche Ogham-Zeichen.
Steinkreise in Nordamerika
Aus aufrecht stehenden Steinen (Menhiren) bestehende Steingrup-
pen soll es nach Barry Fell (1982, S. 206) auf verschiedenen Berg-
spitzen der Neuenglandstaaten gegeben haben, u.a. nahe South
Woodstock in New Hampshire.
Bei den Recherchen lernte ich Colgate Gilbert kennen, der mit an-
deren seit 1997 eine Bergkuppe untersucht, die sich durch mehrere
Menhire und Visierpunkte auszeichnet. Dieser mysteriöse Ort be-
findet sich auf dem Burnt Hill in Massachusetts, einem Ort, der auf keiner mir bekannten Karte eingezeichnet ist, aber bereits 1740 er-wähnt wurde. Colgate kam von größerer Entfernung, um mir den
Weg zu der Stätte zu zeigen, über nicht asphaltierte Wege verlau-
fend. Dann erklärte er mir die Anlage und gab mir Untersuchungs-
ergebnisse, die zeigen, dass sich auch rund um die Anlage herum
weitere stehende Steine und andere Markierungspunkte befinden,
die astronomisch u. a. auf die Punkte der Sonnenwenden ausgerich-
tet sind (Foto 46, 47).
Da diese Anlage abseits der Verkehrswege liegt und auch noch nicht
in der Literatur beschrieben wurde, erwachte mein Entdeckergeist.
Nach offizieller Ansicht errichteten diese Kultstätten Indianer.
Nach den bisherigen Ausführungen scheinen in Amerika Mega-
lithiker oder Kelten am Werk gewesen zu sein. Eine Frage, die
mich schon lange beschäftigt: Wer sind eigentlich diese Megalithi-
ker? Gab es ein solches Volk überhaupt?
Über die Megahthiker ist nichts bekannt, man kennt nur
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