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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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Wikingern in Grönland.
    Die irischen Klöster nehmen in der Geschichte des frühen Chris-
    tentums eine exponierte Rolle ein. Irland und Schottland waren nie
    Teil des Römischen Reiches und wurden erst relativ spät von der
    Papstkirche missioniert – nachdem sich dort bereits ein anderes, ei-
    genständiges Christentum entwickelt hatte.

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    Die in Irland vor dem Beginn des römisch-päpstlichen Herr-
    schaftsanspruchs entstandene iro-schottische (keltische) Kirche be-
    saß keine monarchische Hierarchie. Übergeordnete Amtskirchen
    gab es nicht, denn sie hätten der Gesellschaftsstruktur der Kelten
    widersprochen. Die kirchlichen Zentren bildeten dezentral operie-
    rende Klöster (Mönchskirche) im Unterschied zu der zentralistisch
    organisierten Papstkirche. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffas-
    sung war die Mönchskirche nie ein Ableger der Papstkirche. Des-
    halb gab es einen in Vergessenheit geratenen Konkurrenzkampf des
    Glaubens. Ohne diesen Glaubenskrieg hätten wir heute ein anderes politisches System und eine andere, keltisch strukturierte Kultur
    und Glaubensauffassung.
    Viele Forscher setzen die keltischen Ursprünge mit dem Auftau-
    chen der La-Tène-Kultur in Teilen Deutschlands, Ostfrankreichs
    und einigen angrenzenden Gebieten an. Man ging und geht teil-
    weise noch davon aus, dass sich die keltischen Sprachen von die-
    sen Regionen aus mit den Völkerwanderungen ausgebreitet hät-
    ten. Simon James stellt jedoch fest: »Es ist fast sicher, dass es
    schon viel früher keltische Sprachen gab« (James, 1998, S. 21).
    Und begründet diese Ansicht: »Zum einen weisen die archäologi-
    schen Funde etwa in Großbritannien und Irland auf eine ausge-
    prägte Kontinuität zu den einheimischen Traditionen der Bronze-
    zeit hin; umfangreiche Keltenwanderungen sind hier nicht belegt.
    Zum anderen waren … keltisch sprechende Menschen wohl schon
    im 6. Jh. v. Chr. über weite Teile verbreitet. So legen Steininschriften die Vermutung nahe, dass die (am Alpenrand in Italien zwi-
    schen dem 9. und 5. Jh. v.Chr. herrschende) ›Golasecca-Kultur‹
    keltischsprachig war.« Die Kelten bestanden aus verschiedenen
    Stämmen, die sich aber alle untereinander weltweit verständigen
    konnten, obwohl sich die Sprache regional unterschiedlich ent-
    wickelt hatte. Diese Ansicht wird allerdings nicht allgemein ge-
    teilt.
    Die Kelten kannten keine Staaten mit fixierten Staatsgrenzen, son-
    dern waren als Stamm- und Sippenverbände organisiert. Ist in der
    Bildung von monströsen Staatsgebilden – wie wir sie heute ken-
    nen – überhaupt ein Fortschritt oder sogar ein Vorteil gegenüber

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    dezentral regierten Kulturen zu sehen? Sicherlich nicht, solange es
    Regeln gibt und das Land die Bevölkerung ernährt.
    Die monumentale Keltenschau »The Celts – the Origins of Eu-
    rope« (Die Kelten – der Ursprung Europas) behauptete, »dass das
    heutige Europa in Ergänzung zu seiner römischen und christlichen
    Vergangenheit in seinem keltischen Erbe wurzelt«. Es stellt sich die Frage, ob die angebliche Ergänzung nicht eher den Ursprung an
    sich darstellt und die römisch-christliche Vergangenheit nicht ein
    modifiziertes Plagiat, quasi eine neu, relativ spät propagierte gesellschafts- und herrschaftspolitische Mode war.
    Die keltischen Clankönige regierten das Land dezentral und waren
    nur ihrem eigenen Gesetz unterworfen, ähnlich wie es in Kinofil-
    men (»Brave Heart«) dargestellt wird. Nach mehreren Aufständen,
    die 1746 im berühmten Aufruhr unter Bonnie Prince Charlie kul-
    minierten, wurde die keltische Clanherrschaft in Schottland erst
    endgültig zerschlagen. Neben blutigen Repressalien wirkte etwas
    anderes noch zerstörerischer: das Verbot der traditionellen Lebens-
    weise – darunter nicht zuletzt Privatfehden und Raubzüge. Die
    Highlander, nur ihrem eigenen Gesetz unterworfen, unterschieden
    sich von den Lowlandern durch ihre keltische (gälische) Sprache
    und ihrer freiheitlichen Lebensweise.
    Wales verlor die Unabhängigkeit mit der Niederschlagung eines
    Aufstandes im Jahre 1410, der von Owen Glendower angeführt
    wurde. Ein Großteil der keltischen Kultur ging mit der Abschaffung
    des walisischen Rechts im 16. Jh. unter.

    Religion und Glaubenskrieg

    In Irland, der wichtigsten keltischen Bastion, kam eine Wende im
    16. Jh., als Heinrich IV. und Elisabeth I. die königliche Autorität
    durchsetzen konnten. Ab diesem Zeitpunkt besaßen die irischen
    Häuptlinge ihr Land nicht aus eigenem Recht,

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