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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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Leibeigenrechts – ein neuer männerrechtlicher
    Machtstaat als Eroberungsstaat installiert. Als unerlässliche Kon-
    sequenz schied die Frau aus der Führungsrolle aus. An die Stelle
    des kultischen Matriarchats einer nicht in Klassen getrennten
    Urgemeinschaft trat das besitzergreifende Patriarchat der neuen
    Könige, im Zusammenspiel mit dem nicht nur religiösen Macht-
    anspruch der katholischen Kirche. Gleichzeitig wurde der alt-
    europäische Allmutter-Glaube beseitigt und eine Staatsreligion

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    mit Universalanspruch und personifiziertem Staatsgott installiert
    (vgl. Wirth, 1980, S. 19).
    Gert Meier hat wahrscheinlich recht: »Es ist Karl der Große gewesen, der in jüngerer Zeit einer der markantesten Vertreter des Welt-
    Alters war … des Zeitalters der Männer. Die Reichsannalen sind die angebliche Kodifikation, die – zum ewigen Ruhm Karls – die
    Geschichte seiner so zwiespältigen Gesellschaft verfälschten. Karl
    und seine Bemühungen haben es nicht vermocht, das Zeitalter der
    Mütter zu verschleiern« (Meier, 1999, S. 419).
    Der alteuropäische Bethen-Glaube beinhaltete eine Dreifrauengott-
    heit, deren deutsche Namen Ambeth, Wilbeth und Borbeth sind, in
    anderen Kulturen auch als Nornen, Parzen oder Moiren bekannt.
    Dieser Kult wurde vom Christentum teilweise übernommen: Die drei
    Bethen wurden in die christliche Maria, Margarete, Magdalena usw.
    umgewandelt. Auf christlichen Darstellungen tauchen die drei Bethen
    vor allem als die drei Frauen auf, die den Tod von Jesus beweinen.

    Abb. 23: Gruppen.
    Die drei Bethen von
    Worms und eine nicht
    identifizierte Dar-
    stellung dreier Indi-
    viduen auf einem
    Steinbeil aus Manaus
    (Brasilien). Bei beiden
    Darstellungen fallen die
    langen Haare und
    Gewänder sowie die
    Bücher auf die sogar
    übereinstimmend
    waagerecht (A) und
    senkrecht (B) getragen
    werden.

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    »Nachklänge der Muttergottheiten finden sich im katholischen Ma-
    rienkult« (Irmscher, 1984, S. 370). Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Marienkult in der Bevölkerung (auch in Amerika) sehr be-liebt ist und die Madonna so überaus große Verehrung genießt.
    In Alteuropa war der ursprüngliche Name der Allmutter Ana.
    Durch Anna, der Mutter von Maria, wird in der christlichen Reli-
    gion die Erinnerung an die Allmutter wach gehalten. Auch in Nord-
    amerika war der Glaube an die Mutter Erde fest eingebettet, ebenso
    wie in Peru bei den Prä-Inkakulturen als auch bei den Inka (Mama-
    Pacha, Pachamama).
    Dr. Maso Oka wies in mehreren Vorträgen am Universitätsinstitut
    zur japanischen Kulturgeschichte in den Jahren 1932 bis 1934 da-
    rauf hin, dass es in Altjapan den Glauben an eine Urmutter gab
    (Slawick, 1936, S. 684 ff.).

    Hexenverfolgung

    Die grausamen Kriege gegen die Katharer und Waldenser richteten
    sich gegen große Glaubensgemeinschaften, die man durch gezielte
    Verfolgung und Kreuzzüge relativ leicht und wirkungsvoll be-
    kämpfen konnte. Der wirkliche Feind der römisch-katholischen
    Kirche lauerte jedoch mitten in jeder feindlich-häretischen kelto-
    germanischen Sippe selbst, personifiziert durch die Druiden und
    weisen Frauen. Die Auslöschung der Druiden war relativ leicht.
    Schwerer war es mit den weisen Frauen, denn offiziell waren sie
    zwangsweise christianisiert, praktizierten aber weiterhin uralte Ri-
    tuale. Wer waren diese weisen Frauen?
    Es handelte sich um die seit dem frühen Mittelalter als Kräuter-
    weiblein bekannten Frauen, die mit dem alten Wissen der Natur
    vertraut waren und den Einsatz von Kräutern exakt dosiert steuern
    konnten, um heilen oder töten zu können. Auch nach der Christia-
    nisierung wurden sie zur Krankenheilung und bei Entbindungen
    herbeigeholt und zu Rate gezogen.
    Ihre Tätigkeit als Hebammen stand im Widerspruch zur katholi-
    schen Lehre, denn sie praktizierten die Abtreibung mit natürlichen

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    Mitteln, verabreichten Betäubungsmittel oder gaben praktische Tipps, dass Frauen schmerzlos gebären konnten. Heutzutage ist man dagegen überzeugt, dass eine beginnende Geburtenkontrolle erst in den
    letzten Jahrzehnten des 18. Jhs. eingesetzt habe. Es ist aber eine Tatsache, dass neben der Kindestötung, Coitus interruptus oder dem Verkehr in der unfruchtbaren Phase des weiblichen Zyklus bereits
    »in der Antike eine medikamentöse Kultur der Empfängnisverhü-
    tung weit verbreitet ist…« (Heinsohn/Steiger, 1985, S. 43).
    Damit ist ein Zusammenhang mit der Katharer-Ausrottung gegeben,
    denn der Vernichtungskrieg

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