Kolumbus kam als Letzter
nach Ost gerichteten Besiedlungs-
welle.
Geschah dies, nachdem die europäischen Gebiete durch Naturka-
tastrophen und die anhaltende Trockenheit fast entvölkert waren?
Denn die Völker hatten sich rund um das Schwarze Meer, dem
letzten großen Süßwasserreservoir, versammelt. Durch das in das
Schwarze Meer eindringende Salzwasser wurde den Völkern der
Lebensraum genommen und eine Völkerwanderung setzte ein. Die
skythischen Völker wanderten nach Europa, Nordafrika, Mesopo-
tamien und Asien (vgl. Pitman/Ryan, 1999, S. 247 u. 254). Mit die-
sen Völkern verbreitete sich dann eine einheitliche Sprache in all
diesen Gebieten, sozusagen proto-indoeuropäisch.
Jedenfalls erscheinen die wesentlich später erfolgten Missionswege
der iro-schottischen Mönche in diesem Licht nicht mehr so phan-
tastisch, denn die Mönche konnten sich mehr oder minder – nach
der örtlich vorherrschenden Mundart – noch europaweit verstän-
digen und brauchten deshalb auch keine Übersetzungen für ihre
(natürlich nichtlateinische) Bibel anzufertigen!
Der interessierte Leser kann erst jetzt Egenolffs Feststellung aus
dem Jahre 1735 (Teil I, S. 123) nachvollziehen, dass »viel Berge, Flüsse, Länder, Städte, nicht allein in Europa, sondern auch in
Asien zu finden (waren), deren Namen lauter Teutsche Wörter seyn
…«. Ich ergänze: sogar auch in Amerika.
Im Nahuatl, der Sprache der Azteken, beginnen viele Worte mit der
Silbe te. Hierbei handelt es sich um einen altdeutschen Artikel.
Berg heißt in Nahuatl tepec. Nun trennen wir das Wort einfach in te und pec. Im Althochdeutschen heißt Berg u.a.. perc. Nur das r ist verloren gegangen. Das aztekische tepec und das althochdeutsche te perc wird gleichbedeutend als Bezeichnung für Berg benutzt.
Reiner Zufall ?
Der Sprachwissenschaftler Eduard Seler berichtet, dass man nach
einem Krieg zwischen Azteken und Huaxteken als Zeichen der
Niederlage Fahnen aus Tuch mit Hoheitszeichen niedergelegt wur-
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den (Seler, 1960-1966). Zufällige Parallelen zum Kriegsverhalten in
Europa? Der Ort, an dem die Fahnen in Mexiko niedergelegt wur-
den, hieß Tuchtepec. Unschwer ist daraus Tuchberg zu lesen und Seler bestätigt, dass dieser Ort durch die Produktion von Tüchern
bekannt war. Seler zeigt auch zwei Abbildungen, auf denen man
scheinbar den deutschen Reichsadler und das so genannte Likto-
renbündel – bekannt als das Symbol des italienischen Faschismus ( Fasces ) – erkennen kann. Das Liktorenbündel war ursprünglich ein Zeichen der römischen Senatswürde und wurde innerhalb der
Städte ohne, außerhalb der Städte mit Axt getragen. Allerdings
wurde das Liktorenbündel bereits bei den Etruskern nachgewiesen.
Erstaunlich ist, dass auf Selers Abbildung auch zwei gekreuzte
Beile zu sehen sind, die die Azteken mit te polli bezeichneten –
mittelhochdeutsch te bil (das Beil) und althochdeutsch u. a. pial.
Handelt es sich nur um rein zufällige Parallelen?
Betrachten wir aber noch einmal das Liktorenbündel. Auf vielen Darstellungen bei den Maya (Stele 20 in Cobá) trägt der Herrscher
ein Bündel in beiden Armen, aus dem manchmal eigenartige Stäbe
herausragen. Diese Bündel haben mir lange Kopfzerbrechen gemacht, da es keine vernünftig erscheinende offizielle Erklärung
dafür gibt. In Rom war es ein altes Symbol für die durch festen Zu-
sammenhalt geschaffene Kraft der Gemeinschaft. Also ein passen-
des Symbol auch für indianische Herrscher. Wurde das von den
Etruskern stammende Liktorenbündel bereits vor Kolumbus von
der Alten zur Neuen Welt exportiert?
Vereinzelt scheinen Liktorenbündel auf mittelamerikanischen Darstellungen aber auch zu qualmen, sodass man hier auf die Anwen-
dung von Schwarzpulver spekulieren könnte, worauf manche azte-
kischen Überlieferungen und Texte Hinweise zu geben scheinen.
Im 12. Jh. ist die Verwendung von Schwarzpulver durchaus denk-
bar, da es vor tausend Jahren bereits in China bekannt war.
Ein anderes Symbol der Macht benutzten die Maya-Herrscher: das
Zepter (u. a. Türsturz 53 in Yaxchilán mit Datum 766). »Den Quel-
len entsprechend bildete sich die oberste Schicht der Maya … aus
den Rittern« (»Die Mayas«, 2002, S. 18). Abbildungen von Helmen
mit Visieren sind vielfältig vorhanden …
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Schlussfolgerungen
Anscheinend schließt sich langsam der Kreis. Die alten Griechen
(Dorer) waren keltogermanische (skythische) Auswanderer, die
aufgrund von Naturkatastrophen und
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