Komm endlich her und kuess mich!
in einem Castillo zu leben?“
„Äh, ich weiß ja nicht, mit welcher Sorte Frauen Sie verkehren, aber mich kennen Sie kein bisschen.“
Wenn überhaupt möglich, wurde seine Miene noch frostiger. „Ich weiß alles, was ich wissen muss. Also, warum haben Sie nicht einfach zugegriffen? Was ist Ihre Strategie?“
Sie musste all ihre erlernten Techniken der Selbstbeherrschung anwenden, um nicht zurückzuweichen.
„Ich habe keine Strategie … “
„Genug der Lügen. Verschwinden Sie.“ Er riss die Tür auf.
Ihr Blick schnellte zu Rafaels lebloser Gestalt. Wahrscheinlich würde sie ihn vor der vierwöchigen August-Pause des Teams nicht wiedersehen. „Würden Sie ihm bitte sagen, dass ich hier war, wenn er aufwacht?“
Ungläubig stieß Marco die Luft aus. „Mit etwas Glück hat mein Bruder jede Erinnerung an Sie aus seinem Gehirn gelöscht, wenn er aufwacht.“
Die Kälte in seiner Stimme verschlug ihr den Atem. „Ich weiß nicht genau, was Rafael Ihnen erzählt hat, aber es muss sich um ein Missverständnis handeln.“
Marco zuckte die Schultern. „Sie sind trotzdem gefeuert. Auf Nimmerwiedersehen, Miss Fleming.“
„Mit welcher Begründung?“, wollte sie wissen.
„Ich bin sicher, meine Anwälte werden etwas finden. Übereifer?“
„Das wäre wohl eher ein Grund, mich im Team zu behalten, statt mich zu feuern.“
„Dieses Gespräch ist beendet.“ Er warf einen vielsagenden Blick zur Tür.
Getroffen von seinen Worten, schwankte sie in den Flur. Der Gedanke, dass sie alles verlieren konnte, was sie erreicht hatte, versetzte sie in Panik. Irgendwie musste sie Marco de Cervantes davon überzeugen, sie im Team zu behalten.
Entschlossen machte sie kehrt, um ihm die Stirn zu bieten – nur um einen kleinen Mann im Anzug in kriecherischer Haltung herbeieilen zu sehen. Er überreichte Marco ein kleines Holzkästchen und setzte zu einem Wortschwall auf Französisch an. Was auch immer der Mann – dessen diskretes Namensschild ihn als Verwalter auswies – sagte, Marcos Antwort war schnippisch. Der Verwalter erschrak, und als er Hilfe suchend zur Rezeption sah, folgte Sasha seinem Blick. Die Schwester, die sie hineingelassen hatte, stand hinter dem Tresen.
Unterwürfig setzte der Verwalter zu einem weiteren Wortschwall an. Marco unterbrach ihn mit einer unwirschen Handbewegung und eilte zu den Aufzügen.
Sasha folgte ihm. Als sie an der Rezeption vorbeikam, bemerkte sie den betrübten Blick der Schwester. Kalte Angst machte sich in ihr breit und trieb sie zur Eile an.
„Warten Sie!“
Er drückte gerade den Fahrstuhlknopf, als sie neben ihm zum Stehen kam.
Nach dem gedämpften Licht im Krankenzimmer sah Sasha ihn in der Beleuchtung des Korridors zum ersten Mal richtig. Aus nächster Nähe sah Marco de Cervantes atemberaubend aus – wenn man große, imposante, vor Männlichkeit strotzende Männer mochte. Durch den aufgeknöpften Kragen seines grauen Baumwollhemds erhaschte sie einen Blick auf dunkles Brusthaar und eine starke, gebräunte Brust.
Konzentrier dich!
„Können wir reden – bitte?“, unterbrach sie das Schweigen.
Er ignorierte sie und blockte mit seinem strengen, abweisenden Blick jedes Gespräch ab. Der Fahrstuhl kam, und Marco de Cervantes stieg ein. Sasha folgte ihm eilig. Als die Türen sich schlossen, sah sie die Schwester in Tränen ausbrechen.
Aufgebracht drehte sie sich zu ihm um. „Mein Gott. Sie haben dafür gesorgt, dass die Schwester gefeuert wird, stimmt’s?“
Vor Wut vergaß sie jede Vorsicht – und die unwiderstehliche Anziehungskraft, die er auf sie ausübte.
„Ich habe nur eine Beschwerde eingereicht.“
„Was aufs Gleiche hinausläuft!“
Ihr schlechtes Gewissen wog schwer.
„Sie muss mit den Folgen ihres Handelns leben.“
„Und dazwischen gibt es nichts? Keine Gnade? Sofort an den Galgen?“
Der Blick aus seinen haselnussbraunen Augen ließ sie verstummen. „Sie standen nicht auf der Besucherliste. Das wusste sie, aber es hat sie nicht gekümmert. Sie hätten ja auch so ein Schmierfink von der Klatschpresse sein können.“
Seine Augen wurden schmal, und Sasha setzte eine Unschuldsmiene auf.
„Oder sie wusste ganz genau, wer Sie sind.“
Schuldbewusst senkte sie den Blick.
„Natürlich“, sagte er sanft. „Was haben Sie ihr geboten? Eintrittskarten für das nächste Rennen?“
Überzeugt, dass Schweigen die beste Strategie war, presste sie die Lippen zusammen.
„Eine persönliche Führung durch das Fahrerlager und ein
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