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Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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riesige, liebkosende Zunge über meinen Körper. Und statt nach oben zu schauen, starre ich jetzt auf den Teppich. Mein Kopf ist aus Respekt vor meinem Meister tief nach unten gebeugt.
    Meinem Meister? Bin ich etwa sexuell unterwürfig? Der Gedanke ist mir bisher noch nie gekommen. Hätte man mich gefragt, wäre diese Spielart so ziemlich das Letzte gewesen, was ich als Vorliebe genannt hätte.
    »Du darfst nähertreten.«
    Seine Stimme klingt seltsam. Sie hallt von den Wänden wider und kommt wie durch einen Filter bei mir an. Gehört sie zu Daniel? Oder stelle ich mir so die Stimme von Nemesis vor? Sie könnte von beiden stammen und sich überschneiden. Oder vielleicht auch von keinem von ihnen. Ich verlasse meine Fantasiewelt für einen winzigen Augenblick, um eine Notiz zu machen, mehr von diesem Wein zu kaufen, den ich getrunken habe. Das Zeug ist wirklich gut und hat eine ganz schön krasse Wirkung auf mich.
    »Auf die Knie!«
    Von dem Wissen, das ich mir hier und da aus den Büchern in dem nichtöffentlichen Archiv angeeignet habe, weiß ich, wie wichtig es ist, sich in so einer Situation elegant zu bewegen. Aber das ist leichter gesagt als getan, wenn man auf dem Teppich herumrutscht und wie eine reuige Büßerin in religiöser Ekstase zittert.
    Er trägt Leder. Ein Mann – Nemesis? Daniel? Oder irgendeine Gestalt meiner Fantasie? – sitzt in einem großen, thronähnlichen Stuhl. Seine Schenkel sind gespreizt wie die von Daniel vorhin, sind aber jetzt in glänzende schwarze Lederjeans verpackt, die in polierten Stiefeln stecken.
    In meiner Fantasie krieche ich nackt auf dem Fußboden. In meiner realen Welt winde ich mich wie besessen auf dem Bett. Die Hand steckt in meiner Pyjamahose, und der Samtüberwurf, die Decke und die Chipstüte liegen auf dem Boden. Ich kann kaum fassen, wie feucht ich bin, aber plötzlich ist nichts mehr real, und die greifbare Manifestation der Erregung verlässt mich. Der durch das Kaminfeuer erhellte Raum verblasst, und ich stöhne frustriert auf, als ich spüre, wie der zum Greifen nahe Orgasmus sich immer weiter von mir entfernt.
    »Verdammt!«, heule ich auf und drehe mich blitzschnell zur Seite, um in meinem Nachttisch nach dem letzten Gegenstand meiner Verwöhn-Ausrüstung zu greifen. O ja! Mein treuer Vibrator! Da bist du ja! Billig, willig und effektiv. Als ich meine Pyjamahose heruntergezogen und die schwarze Plastikkanone in meine rote Zone eingeführt habe, findet mein verirrter Orgasmus den Weg zu mir zurück und flattert wie ein aufgeregter Schmetterling, der von Bild zu Bild tanzt, bis ich schließlich aufstöhne.
    Und als meine Augen, während ich noch auf dem Traumteppich sitze, nach oben wandern und in das geisterhafte Gesicht von Daniel Brewster blicken, der mich still ansieht, erstrahlt mein Höhepunkt auf der Spitze meines Kitzlers wie ein Kuss aus brennendem Gold.
     
    Mein heutiger Tag in der Bibliothek wird peinlich werden. Und zwar richtig. Die Aussicht, Professor Adonis nach diesem Kuss – und dem damit einhergehenden Grapscher – gegenüberzutreten, lässt meine Ohrläppchen noch röter werden, als es die seinen waren. Dabei habe ich ihn noch nicht mal gesehen.
    Und nicht nur das. Selbst wenn die Erinnerung an meine Tätschelei und den Kuss mich nicht knallrot anlaufen lässt, wie soll ich ihn ansehen, ohne an die Fantasie zu denken, die mich gestern Abend überkommen hat? Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich ihm – und mir – völlig unbewusst einen Lederfetisch untergejubelt habe.
    Dennoch scheint es mir wichtig, mich meinen Ängsten und der potentiellen Verlegenheit zu stellen, ohne mich wie ein Weichei aufzuführen. Außerdem muss ich unbedingt scharf aussehen. Oder zumindest so begierig wie möglich, wenn man eine rundliche Frau in den Dreißigern ist und in einer Bibliothek arbeitet.
    Um den Teufel – auch als Nemesis bekannt – buhlend, wähle ich eine gestärkte weiße Bluse, die recht eng sitzt und meinen Busen auf geschmackvolle Art und Weise sensationell aussehen lässt. Dazu schlüpfe ich in einen noch engeren, knielangen Rock, der ein wenig an die Fünfzigerjahre erinnert. Und da wir in der Bibliothek keine Absätze tragen dürfen, vervollständige ich das Outfit durch ein Paar schwarze Schuhe mit flachen Absätzen, die den klassischen Look von Audrey Hepburn widerspiegeln.
    Und Strümpfe. Ja, Strümpfe. Ich weiß nicht, warum ich mich dazu entschließe. Für mich und mein eigenes Selbstbewusstsein? Oder für Nemesis, der

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