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Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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verzückten Gesicht, wird von mir aufgesogen.
    Ich sehe alles. Ich sehe Ihre Lust. Ich sehe alles, was ich will und brauche.
    Und jetzt muss ich mich um mich selbst kümmern und dem Druck in meinem Schwanz auf altehrwürdige Weise Tribut zollen. Dabei sehe ich vor meinem geistigen Auge immer noch, wie Ihr wunderschöner Körper sich vor Erregung windet.
    Ihr Nemesis
     
    Oh, Mann! Das sind ja echt krasse Zeilen! Ich habe eine Flasche Wein geöffnet – natürlich nur aus medizinischen Gründen – und merke plötzlich, dass ich sie über diesen Brief und den Gedanken an die Widerspenstigkeit von Professor Adonis fast bis zur Hälfe geleert habe.
    Männer! Sie sind doch alle entweder Perverslinge oder Kontrollfreaks oder sie wissen nicht wirklich, was sie wollen. In Daniel Brewster scheinen sich alle Möglichkeiten zu vereinen. Aber erfrischenderweise scheint wenigstens Nemesis eine Vorstellung davon zu haben, was er will und wie man darum bittet! Der Kerl ist ganz offensichtlich besessen, aber ich habe immer noch den etwas irrationalen Eindruck, dass es sich bei ihm nicht einfach nur um einen schwer atmenden Perversen handelt, der gerne mit langen Mänteln bekleidet in irgendwelchen Sexkinos rumhängt.
    Um mein Weingelage noch zu verschlimmern und mich weiter zu trösten, mache ich mich über eine Riesentüte Kartoffelchips her. Scheiß auf die Diät. Immerhin war es ein wirklich schräger Tag.
    Mein Schlafzimmer ist mein Zufluchtsort, in dem sich dankenswerterweise keine Satinlaken finden. Ich bin müde, stehe gleichzeitig aber auch merkwürdig unter Strom. Der Fernseher ist auf leise gestellt, und ich habe meine Verwöhn-Ausrüstung zur Hilfe geholt. Vor mir stehen Wein und Chips, um mich daran gütlich zu tun, um meine Schultern habe ich meinen braunen Bademantel aus Veloursamt gelegt, und mein frisch geduschter Körper steckt kuschelig in meinem weichen, weiten Baumwoll-Pyjama.
    Wenn ich einen Mann unter der Bettdecke hätte, gäbe es natürlich weitaus kreativere Möglichkeiten des Verwöhnens. Aber Nemesis ist nun mal nur via seiner perversen literarischen Ergüsse anwesend. Und seit ich mich vor Daniel Brewster in der Mittagspause im Park wie eine komplette Idiotin benommen habe, nachdem ich ihm vorher praktisch meine Brüste ins Gesicht gehalten hatte, sind die Chancen, ihn hierher zu lotsen, deutlich gesunken.
    Ich nehme zwar an, dass wir immer noch eine gewisse Freundschaft pflegen können, aber sie wird sich wohl auf eine reine Arbeitsbeziehung beschränken, bei der es unter gar keinen Umständen zu irgendwelchen Zweideutigkeiten kommen wird.
    Dabei war dieser Kuss so atemberaubend und wundervoll, dass er zu mehr hätte führen sollen . Hätte ich ihm doch nur nicht in den Schritt gefasst … Aber ich konnte einfach nicht anders. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass er durchaus entsprechende Signale gesendet hat. Einem die Zunge in den Mund zu schieben, bedeutet doch wohl in jedermanns Sprache grünes Licht.
    Verdammter Kerl! Auf seine eigene gerissene Art und Weise ist er genauso pervers und manipulativ wie Nemesis. Diese verschämte Akademikernummer zum Beispiel – der Mann ist schließlich oft genug im Fernsehen aufgetreten, um ein gewisses schauspielerisches Talent zu entwickeln.
    Ist er vielleicht Nemesis?
    Wenn ja, dann war seine Vorstellung eindrucksvoll. Diese roten Ohrläppchen – das kann man doch wohl kaum mit Absicht spielen.
    Aber vielleicht muss er sich dazu ja auch nur meinen üppigen Körper in knapper, sexy Wäsche aus roter Seide vorstellen.
    Mein Herz klopft wie wild, und ganz plötzlich ist da wieder dieses seltsame Gefühl. Die Realitätsverschiebung, die ich vorhin schon im Park erlebt habe. Als würde sich eine geheime Tür einen kleinen Spalt öffnen, um einen kurzen Blick auf etwas Strahlendes und Unwiderstehliches zu gewähren. Ein Spiel. Ein wildes Spiel. Ein geistiges Kräftemessen. Ein sexueller Schlagabtausch.
    Das alles könnte natürlich auch reine Einbildung sein, aber ich weiß, dass ich so etwas noch nie empfunden oder auch nur gedacht habe. Langsam beschleicht mich ein Gefühl der Unwirklichkeit, des Surrealen. Fast als wäre ich geradewegs in einen Experimentalfilm oder in einen existentialistischen Roman eingetaucht.
    Ich leere mein Glas und spüre den starken Wunsch, das Unwirkliche möge Wirklichkeit werden. Ich möchte dem selbst auferlegten Trott ein Ende bereiten. Ich muss meinen Horizont erweitern – auf intellektuelle wie auch auf sinnliche

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