Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
Risiko ein, ein bisschen näher zu treten, um seine Sachen einer etwas genaueren Untersuchung zu unterziehen.
Und natürlich auch seine Handschrift.
Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber seine Schrift hat gar nichts von der Eleganz, wie ich sie aus den Briefen von Nemesis kenne. Seine Buchstaben sind spitz und groß und wirken sehr energisch. Eindeutig die Schrift einer Person, die große Stücke auf die eigene Intelligenz hält. Und die mit dem Füllfederhalter geschriebenen Worte sind in schwarzer Tinte geschrieben und nicht in blauer.
Abgesehen von dem gelegentlichen Rasseln der Laptop-Festplatte und dem entfernten Brummen elektronischer Geräte ist es im Archiv ganz still. Die Luft ist schwer von Wissen und Staub. Doch plötzlich höre ich doch noch etwas anderes. Es ist eindeutig ein Summen und klingt fast genauso wie die Geräusche, die mein Vibrator von sich gibt. In meinem Kopf entsteht sofort ein überaus seltsames Bild. Hat Professor Adonis hier unten vielleicht ein geheimes Gerät, mit dem er sich in diesen heiligen Hallen des Wissens verwöhnt? Vielleicht bin ich in dieser Bibliothek ja nicht die Einzige, die geheimen Perversionen nachgeht.
So oder so, ich muss wissen, was hier vor sich geht. Es ist zwar unglaublich verwegen und könnte sowohl für mich als auch für den, der die Geräusche erzeugt, überaus peinlich werden, aber dennoch schleiche ich auf Zehenspitzen in die Richtung, aus der das Summen kommt. Nach ein paar Schritten bin ich überzeugt, die verdächtigen Laute hinter der Tür des winzigen und ziemlich schäbigen Waschraums auszumachen. Früher war hier die Personaltoilette, aber jetzt haben wir oben neuere und weitaus schönere Räume. Muss man längere Zeit im Magazin verbringen, ist es allerdings sehr praktisch, nicht extra eine Etage höher gehen zu müssen.
Schritt für Schritt arbeite ich mich vor, bis ich um die Ecke schauen kann. Dem Klang nach zu urteilen, den das Summen jetzt angenommen hat, steht die Tür zum Waschraum offen. Und dann muss ich mir die Handknöchel in den Mund schieben, um nicht wie ein erschrockenes Mäuschen aufzuquieken. Daniel Brewster steht vor dem fleckigen Spiegel und rasiert sich mit einem batteriebetriebenen Rasierapparat. Er steht über das Waschbecken gelehnt, betrachtet angestrengt sein Spiegelbild und verzieht immer wieder das Gesicht, um auch alle Barthaare zu erwischen. Daran ist gar nichts ungewöhnlich. Abgesehen von dem Ort, an dem er seiner Rasur nachkommt – und der Tatsache, dass er splitternackt ist.
Mein Gott, ist der Mann schön!
Er ahnt nicht, dass ich ihn beobachte, und steht völlig entspannt da, die Gliedmaßen ganz locker, elegant, ja fast klassisch. Sein Körper ist muskulös, kompakt, und es ist nicht ein Gramm Fett an ihm. Außerdem ist seine Brust von einem hinreißenden, kleinen Pelz bedeckt.
Meine Augen rasen von einem seiner körperlichen Vorzüge zum anderen und vermeiden dabei fast gewissenhaft die Stelle, an der sie sich eigentlich am liebsten festsaugen möchten. Doch irgendwann gebe ich meinem Verlangen natürlich doch noch nach. Sein Schwanz ist genauso wunderschön wie seine ganze Statur. Obwohl er schlaff und unerregt ist, beeindruckt es mich doch sehr, wie sein Organ schwer zwischen seinen Beinen baumelt, als er zurücktritt und den Rasierer beiseitelegt.
Ich muss mich fest gegen die verputzte Wand drücken, um nicht näher heranzutreten und mich damit vielleicht bemerkbar zu machen. Wie ich das Objekt meiner Fantasie so betrachte und bemüht bin, die Vision, die ich von ihm hatte, nicht zu zerstören, komme ich mir vor wie Nemesis. Aber die Realität von Daniel Brewsters nacktem Körper übertrifft jeden meiner Tag- und Nachtträume. Mein Herz rast, und obwohl ich mich nicht rühre, fürchte ich doch fast, er könnte das laute Klopfen in meiner Brust hören.
Mit einem kleinen Seufzer lässt er Wasser in das Becken laufen und beugt sich dann vor, um sich eine – wie meine gute, alte Mutter es nennen würde – »Katzenwäsche« zu verabreichen. Er reibt sich mit einem eingeseiften Lappen über Arme, Schultern und Oberkörper, wringt ihn dann aus und wischt alle Spuren von Schaum weg.
Dann seift er den Wachlappen erneut ein und führt ihn zu seinen Genitalien. Zunächst säubert er sie nur. Aber nach nach kurzer Zeit, und wie ich annehme unausweichlich, ändern sich seine Bewegungen. Unter den Zuwendungen des Waschlappens wird sein Schwanz länger und dicker und richtet sich schließlich ganz auf.
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