Komm her, Kleiner
ließen die schwarz gelockte Brustbehaarung bis fast zum untersten Rippenbogen frei. Offensichtlich rasierte er nicht seinen Körper, wie es in letzter Zeit unter den jungen Casanovas üblich war. Lief sie in einer Spitze aus und ließ den Unterbauch weitgehend frei oder zog sie sich als Matte über seine gesamte Vorderseite? Es sah nicht nach zu viel aus, also dürfte sein Rücken glatt sein. Sie verabscheute Männerkörper, die sogar an Schultern und Rücken behaart wie Affen waren.
Einen guten Hinweis auf den Haarstatus lieferten im Allgemeinen die Hände. Laura musterte die Rechte, die gerade den Schenkelknochen hin und her drehte, um ihn gründlich abnagen zu können. Schlanke, aber kräftige Hände – lange Finger mit gepflegten Nägeln. Leicht gebräunt, keine Spuren körperlicher Arbeit wie Schwielen oder Hautverletzungen. Hände, die sensible und zärtliche Berührungen versprachen und doch fest zupacken konnten. Hände, die man gerne auf sich spüren würde.
„Woran denken Sie?“
Laura errötete und senkte leicht verlegen den Blick auf ihr eigenes Hühnerbein.
„Kein Wunder, dass Sie so gut im Geschäft sind! Sie haben auch nichts anderes im Kopf, stimmt’s?“
Besser, er hielt sie für unhöflich, als dass er ihre wahren Gedanken erriet! „Sie haben recht. Entschuldigen Sie, aber dieses Haus hat eine besondere Atmosphäre – es ist so … ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll …“
„Mmh, ich weiß, was Sie meinen! Man fühlt sich wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film, nicht wahr? – Aber nun: Erzählen Sie ein bisschen von sich. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Maklerin zu werden?“
Beiläufig goss er ihr Glas erneut voll und beobachtete sie unauffällig, während sie erzählte und dabei immer temperamentvoller aus sich herausging. Seinem aufmerksamen Blick entging weder der Augenblick, in dem sich ihre langjährig antrainierte Anspannung löste, noch die langsam einsetzende Wirkung des Alkohols. Die daraus resultierende leichte Fahrigkeit ließ sie das letzte Stück fettiger Haut des Hühnerschenkels verfehlen. Das warme Öl lief in einem dünnen Rinnsal von ihrer fülligen Unterlippe das Kinn hinunter. Ehe sie nach der Serviette greifen konnte, fühlte sie schon seinen Daumen, der das Rinnsal einfing, um darauf quälerisch langsam, jeden Millimeter sensibler Nervenzellen aufreizend, ihre Unterlippe entlangzufahren. Seine Augen hielten ihre fest, während er langsam, ganz langsam, die Bewegung wiederholte. Das theoretische Wissen um die Sensibilität bewahrt nicht vor der Überraschung der wirklichen Erfahrung. Ihre Lippe prickelte, schien anzuschwellen. Nerven meldeten sich, die normalerweise in einer Art Dornröschenschlaf lagen, und unter der subtilen Liebkosung öffneten sich die Lippen wie von selbst.
Die übrigen Finger umfassten ihr festes kleines Kinn. Der Daumen schlüpfte über die offene Barriere und strich kaum fühlbar über die Innenseite ihrer Unterlippe, bis sie zitterte. Dann weiter, fühlte die scharfen Kanten der Zähne und berührte endlich die Zungenspitze. Schob sich wie fragend vorwärts, forderte zum Spielen auf. Sie schmeckte Huhn, Gewürze und konnte plötzlich der Verlockung nicht widerstehen.
Ihr Mund umfing ihn, umspielte ihn, ihre Zunge erkundete ihn. Den glatten Nagel, die kaum fühlbaren Papillarlinien. Sie begann zu saugen, und in Erwiderung des rhythmischen Sogs ließ er den Finger tiefer hineingleiten oder zog ihn fast heraus.
Sie verlor jedes Zeitgefühl. Schließlich festigten die übrigen Finger den Griff um ihr Kinn und zogen sie unwiderstehlich aus ihrem Stuhl hoch, auf ihn zu.
Er saß breitbeinig, die Wölbung der Jeans ein deutliches Signal. Ohne ein Wort zu sagen, dirigierte er sie zwischen seine Beine, schob ihr mit der freien Hand den Rock hoch, zog sie dann so auf seinen Schoß, dass sie mit weit gespreizten Schenkeln über seinen saß. Erstaunt stellte sie fest, dass sie trotzdem zu ihm aufblicken musste. So groß war er ihr gar nicht erschienen!
Der Daumen zog sich zurück und die ganze Hand umfasste ihren Hinterkopf. Sie spürte die Finger in ihrem Haar, die geschickt den Knoten in ihrem Nacken lösten. Die seidigen Massen hatten nur auf ihre Befreiung gewartet, umflossen ihre Schultern und ihr Gesicht.
„Sie sind so wunderbar! Warum versteckst du sie in diesem hässlichen Alte-Damen-Knoten?“
Bewundernd vergrub er seine Hand in den Strähnen, fuhr hindurch, drehte sie zu einem dicken Strang, bis er plötzlich ohne
Weitere Kostenlose Bücher