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Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Komm mit mir, liebes Hausgespenst

Titel: Komm mit mir, liebes Hausgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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aus deinem Gebiet herausbringen können?“
    „Ja.“ Die Stimme von Amadeus war ganz klein geworden. „Ich habe es nämlich noch nie versucht, weißt du.“
    „Dann wird es höchste Zeit! Und wenn es nicht klappt, hast du ja auch noch nichts verloren.“
    „Doch. Dann bist du fort, und ich bleibe allein zurück.“
    „Amadeus“, entschied Monika energisch, „wir wollen einen Pakt schließen. Ich verspreche dir, alles daranzusetzen, dich hier heraus und auf das Schiff zu bringen. Wir werden eine herrliche Zeit zusammen haben. Wenn es aber nicht klappt, dann bleibst du brav zu Hause und verhältst dich einmal vierzehn Tage lang ganz leise.“
    „Warum?“
    „Zum Dank für meine Bemühungen, dich mitzunehmen. Versprich es mir, Amadeus!“
    „Und wenn ich es nicht tue?“
    „Läßt mein Vater eine riesige Maschine kommen, die das ganze Haus rumsbums zusammenhaut. Dann kannst du nur noch in der Ruine geistern... und wann kommt dort schon jemand hin!“
    „Und ihr? Was wollt ihr machen, wenn ihr kein Haus mehr habt?“
    „Wir bauen uns ein neues und weihen es aus, so daß du nie mehr hineinkommen kannst.“ Es fiel ihr etwas ein. „Übrigens, stell dir vor, Herr Stein macht auch die Kreuzfahrt in die Karibik mit! Das war der, der dich damals bannen wollte... und der dich nicht einmal finden konnte. Was könntest du dem unterwegs für Streiche spielen!“
    Einen Augenblick blieb es still, und Monika dachte schon, Amadeus hätte sie verlassen. Zuzutrauen wäre ihm das durchaus gewesen, denn er war sehr sprunghaft in seiner ganzen Art.
    Aber dann sagte eine Geisterstimme: „Es gilt!“ '
    „Amadeus!“ Monika hopste vor Freude. „Du willst wirklich mitmachen?“
    „Aber wenn ich merke, daß du mir eine Falle stellst..."
    „Nein, bestimmt nicht. Amadeus, was traust du mir zu!“
    „Dann verspreche ich dir, in den Korb zu schlüpfen.“
    „Und versprichst du auch, wenn du aufgehalten wirst, meine Familie nicht zu ärgern?“ Einschränkend fügte sie hinzu: „Jedenfalls nicht mehr als gewöhnlich.“
    „Oui“, sagte Amadeus.
    „Also... ja!“ übersetzte Monika. „Amadeus, das ist Spitze! Jetzt freue ich mich erst richtig auf die Reise. Gleich morgen fahre ich nach München und suche einen passenden Korb für dich aus!“
    Monika ließ sich unter die Decke gleiten, rollte sich zusammen und war wenige Minuten später tief und fest eingeschlafen — und das, obwohl draußen heller Mittag herrschte.

Aufbruch

    Ein passender Korb war bald gefunden. Monika, Ingrid und Norbert suchten ihn in einer Tierhandlung aus. Sie entschieden sich für ein Modell mit einem breiten Henkel, das gut zu tragen war. Es hatte einen Deckel, der sich mit einer Schlaufe und einem Knopf verschließen ließ.
    Danach besorgten sie eine Rolle Klebeband und unsichtbare Tinte — die Idee mit der unsichtbaren Tinte war von Norbert gewesen. Mit einem Gepäckstück zu reisen, das über und über mit frommen Sprüchen gepflastert war, hätte unangenehm werden können. Zumindest hätte Monika damit Aufsehen und Neugier erregt. Aber wenn sie unsichtbar geschrieben waren, würde kein menschliches Auge sie lesen können — Amadeus aber doch und ebenso die gespenstische Kraft, die ihn im Gebiet um das Haus am Seerosenteich festhielt.
    Sie fabrizierten noch drei Klettverschlüsse, mit denen sie Amadeus im Korb sichern konnten.
    Mit der Fahrt nach München und dem Präparieren des Korbes, einer Arbeit, bei der die Zungen noch flinker gingen als die Hände, verbrachten sie einen sehr angeregten Nachmittag. Als sie sich trennten, mußten sie sich gestehen, daß keiner von ihnen seine Schularbeiten gemacht hatte. Das geschah erst ziemlich hastig in den Abendstunden. Nur gut, daß es auf die Ferien zuging und die Lehrer die Schule auch nicht mehr so ernst nahmen wie mitten im Jahr.
    Bald ging es ans Kofferpacken. Im Haus am Seerosenteich herrschte Aufbruchstimmung. Frau Schmidt war immer noch besorgt, verstellte sich aber, so gut sie konnte, um Monika nicht die Vorfreude zu nehmen. Liane war ein bißchen eingeschnappt, daß Monika nicht sie als Reisebegleiterin gewählt hatte. Peter murrte, weil er das Schicksal ungerecht fand, das seiner kleinen Schwester eine so weite Reise beschert hatte, während er selber leer ausgegangen war.

    Herr Schmidt lachte ihn aus. „Sei doch kein Trottel, Peter! Wie hättest du denn gewinnen können? Du hast doch gar nicht mitgespielt!“
    „Auch wenn ich eine Lösung eingeschickt hätte, ich hätte doch nicht

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