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Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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geflirtet."
    Mit der Antwort hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Ich mag ihn", sagte sie leise.
    „Ich weiß", erklärte er mit einem Unterton, der sie erschauern ließ, zumal er ihr in dem Moment auch den BH auszog. „Ich wusste gar nicht, dass es dir nicht gut geht.
    Ich war nur überrascht, weil du so viel getrunken hast."
    „Ich hatte schon schreckliche Kopfschmerzen, als ich nach unten gekommen bin."
    Sie ließ sich von ihm aus der Strumpfhose helfen.
    „Du hättest es mir sagen sollen. Melina meinte, ihr hättet über die Fiesta gesprochen ... Stimmt das?"
    Polly verspannte sich. „Daran erinnere ich mich nicht mehr ... Mir dröhnte der Schädel. Du scheinst sie ja sehr gut zu kennen."
    „In-und auswendig", bestätigte er sanft.
    „Wann hast du sie eingeladen?"
    „An dem Abend, als ich meinen Großvater besucht habe. Fidelio ist Vormann auf der Ranch, die Melina gepachtet hat."
    „Oh..."
    Raul hatte an dem Abend seinen Großvater besucht, um ihm zu erzählen, dass er einen Urgroßenkel hatte. Und daher hatte er auch Melina gesehen. Wie dumm ich doch war! schalt Polly sich. Erst jetzt kam ihr der Gedanke, dass Raul Melina die Nachricht von seiner Hochzeit persönlich hatte überbringen müssen, und sie war sehr erleichtert.
    „Ich bin furchtbar müde", gestand Polly.
    Er zog sie hoch und half ihr in die Pyjamajacke, die er geholt hatte. Dann krempelte er die Ärmel hoch. „Ich habe eine Villa an der Küste. Wir sollten für einige Tage dort hinfahren ..."
    „Klingt gut", murmelte sie und schloss die Augen.
    In dieser Nacht schlief sie wie ein Murmeltier, doch sie hatte einen schrecklichen Albtraum. Sie lebte in dem Haus am Ende des Gartens, und Melina residierte auf der Ranch. Schweißgebadet und zitternd schreckte sie irgendwann aus dem Schlaf. Raul war gerade im Begriff, das Zimmer zu verlassen. Er trug seine Reitsachen.
    „Wie spät ist es?"
    „Erst halb sechs. Schlaf weiter."
    In diesem Moment fiel ihr die Verabredung mit Patrick Gorman wieder ein, und kaum hatte Raul die Tür hinter sich geschlossen, sprang Polly aus dem Bett.
    Nachdem sie schnell geduscht hatte, schlüpfte sie in T-Shirt und Jeans und eilte den Flur entlang, um nach Luis zu sehen. Das tat sie morgens immer als Erstes. Auf der Schwelle zum Kinderzimmer blieb sie verblüfft stehen.
    Raul hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht, den schlafenden Luis auf dem Bauch. Im Vergleich zu seinem Vater sah er geradezu winzig aus.
    „Ich dachte, du wärst schon weg ..." Sie verstummte, weil ihr in diesem Moment klar wurde, welche Konsequenzen es hatte, wenn sie Raul belog.
    Er lächelte, doch der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. „Wenn man ihn füttert, ist Luis zu dieser Tageszeit ausgesprochen niedlich."
    „Du fütterst ihn selbst?" fragte sie erstaunt.
    „Ja. Schließlich habe ich ihn auch geweckt, als ich reingekommen bin. Er hat die Flasche geleert, als hätte er tagelang nichts gegessen." Er strich Luis über den Rücken, als dieser sich bewegte. „Sein Kindermädchen hat ihn gewickelt, weil ich mich nicht getraut habe. Wenn er nackt ist, wirkt er so zerbrechlich."
    Polly ging zu ihm und hob Luis hoch. Liebevoll rieb sie die Wange an seinem Gesichtchen, bevor sie ihn widerstrebend in seine Wiege legte.
    „Offenbar hast du beschlossen, mit mir auszureiten", ließ Raul sich von der Tür her vernehmen. „Die Jeans sind bestimmt nicht sehr bequem ... Aber das weißt du sicher selbst."
    Sie beugte sich immer noch über die Wiege und hatte ihm den Rücken zugewandt.
    „Du hast Glück gehabt, dass du mich hier angetroffen hast. Sonst hättest du mich verpasst", fügte er lässig hinzu.
    Beklommen stieg sie wenige Minuten später in den Landrover,
    „Es ist eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal auf einem Pferd gesessen habe", erklärte sie unvermittelt.
    „Das Reiten verlernt man nicht", versicherte er. „Ein paar Stunden im Sattel, und du wirst dich fragen, wie du je darauf verzichten konntest."
    Ein paar Stunden? Sie war entsetzt. Bei den Ställen stoppte er den Wagen.
    Patrick Gorman kam aus der Sattelkammer und erstarrte, als er Raul sah.
    „Normalerweise sind Sie nicht so früh unterwegs, Patrick. Polly reitet heute mit mir aus."
    „Ich bin im Büro, wenn Sie mich brauchen." Ohne auch nur einen Blick in Pollys Richtung zu riskieren, ging Patrick weg.
    Polly stand reglos da, während zwei Stallburschen zwei Pferde herausführten - El Lobo, Rauls großen schwarzen Hengst, und eine braune Stute mit

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