Komm schon
Griesgram warst, wie Lizzie es ausgedrückt hat.« Sie lächelte. »Und das tut mir leid. Aber du passt einfach in keine Schublade, und das macht mir Angst.«
»Die Liebe kann man nicht kontrollieren oder steuern, auch nicht mithilfe schlauer Bücher. Du wirst weder Krankheiten noch Verletzungen ausschließen können, von noch schlimmeren Unglücken ganz zu schweigen. Das Leben ist und bleibt ein Risiko.«
Sie nickte. »Das weiß ich jetzt - und ich will dieses Risiko eingehen. Weil ich dich liebe.«
Er spürte, wie der Druck in seiner Brust jäh nachließ. »Würdest du das bitte wiederholen?«
»Ich liebe dich«, flüsterte sie heiser. »Und ich möchte mein Leben mit dir verbringen.«
Er ahnte, wie viel Mut sie dieses Eingeständnis gekostet haben musste, und sie sollte es nicht bereuen. Er hob sie spontan hoch und wirbelte sie einmal herum.
»Dann werde ich dir jetzt etwas versprechen, auf das du dich hundertprozentig verlassen kannst, weil es nämlich in meiner Hand liegt«, verkündete er und stellte sie ab.
»Nämlich?« Sie grinste von einem Ohr zum anderen, sichtlich angetan von seiner Reaktion.
»Ich werde dich nie verlassen, und ich werde dir niemals absichtlich wehtun.«
Sophie nickte und schluckte ein paar Mal. Sie konnte gar nicht fassen, dass ihr dieser rebellische, eigensinnige Mann gerade die Treue geschworen hatte. Ihr, Sophie Jordan, und sonst niemandem! »Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe ...«
Er lachte. »Hey, ich bin wirklich der Letzte, der anderen Menschen einen Vorwurf macht, wenn sie die Dinge auf ihre Weise regeln.«
Sie wurden von Onkel Yank unterbrochen, der eben mit Lizzie im Schlepptau angestampft kam. »Dieses junge Fräulein habe ich gerade draußen auf dem Korridor aufgelesen - und ich weiß zufällig, dass es zu dir gehört!« Er bohrte Riley den Zeigefinger in die Rippen. »Was bist du nur für ein Vater, dass du dein Kind allein in der Gegend herumstehen lässt, während du dir eine Frau aufreißt?«
Lizzie riss die Augen auf. »Dad! Hast du wirklich ...«
Sophie verdrehte die Augen. »Onkel Yank!« Doch nicht vor dem Kind!, wäre ihr fast herausgerutscht, aber sie konnte sich gerade noch bremsen.
Riley griff nach Sophies Hand. »Lass mich das machen.«
»Aber gern.« Sophie ging vorsichtshalber schon mal aus der Schusslinie.
Riley blinzelte Lizzie zu, ehe er sich an seinen Agenten wandte. »Yank, du hast mich meine ganze Karriere lang betreut, und wir sind immer gut miteinander ausgekommen.«
Der Alte hob eine buschige Augenbraue. »Worauf willst du hinaus?«, brummte er, noch immer ganz der besorgte Vaterersatz.
»Nun, ich hoffe, wir werden auch gut miteinander auskommen, wenn ich erst dein angeheirateter Neffe bin«, sagte Riley.
Yank riss den Mund auf und klappte ihn gleich wieder zu. Es kam nicht allzu oft vor, dass Yank Morgan sprachlos war. Seine Nichte konnte es ihm allerdings nachfühlen, war sie doch ebenso bass erstaunt wie er.
»Angeheiratet?«, wiederholte sie, um sicherzugehen, dass sie Riley nicht missverstanden hatte.
»Genau das wäre auch meine nächste Frage gewesen«, sagte Yank. »Hast du gerade ...«
»Um die Hand deiner Nichte angehalten? Ja, das habe ich.«
»Du willst mich heiraten?«, fragte Sophie perplex. Sie hatte von zusammenbleiben geredet, aber dass er gleich Nägel mit Köpfen machen und mit ihr vor den Altar treten wollte, damit hatte sie nicht gerechnet.
»Du willst sie heiraten?«, wiederholte nun auch Lizzie verblüfft.
»Was zum Teufel ist nur mit euch los?«, stieß Riley hervor. »Natürlich will ich die Frau, die ich liebe, heiraten!« Plötzlich hätte man im Saal eine Stecknadel fallen hören können.
Lizzie hatte sich als Erste vom Schock erholt. »Ja!«, rief sie triumphierend.
»Nun, ich schätze, dagegen ist nicht das Geringste einzuwenden«, stellte Yank grimmig fest, doch seine strahlende Miene sagte alles.
Die Umstehenden, einschließlich Onkel Yank und Lola, klatschten stürmisch Beifall.
»Du hast also nichts dagegen?«, erkundigte sich Sophie leise bei Lizzie, nachdem sich der Applaus gelegt hatte.
Riley wartete gespannt auf die Antwort seiner Tochter.
»Ach was! Dann ist Dad endlich wieder guter Laune und verbietet mir nicht mehr alles.« Die Kleine grinste.
Riley hob den Zeigefinger. »Nicht so vorlaut, junge Dame!«
Aber selbst Sophie entging das amüsierte Zucken um seine Mundwinkel nicht. Er bemühte sich um eine strenge Miene, doch die Erleichterung war ihm deutlich anzusehen
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