Komm schon
und ließ ein warmes Glücksgefühl durch Sophies gesamten Körper rieseln. »Du hast es wirklich faustdick hinter den Ohren«, sagte Sophie zu Lizzie und lachte.
»Genau das macht doch meinen Charme aus.«
»Das hat sie von mir«, stellte Riley fest. »Und jetzt entschuldigt mich, ich möchte mich unter vier Augen mit meiner Verlobten unterhalten.« Er wandte sich an Yank. »Yank, darf ich dich bitten, ein Auge auf Lizzie zu haben? Schließlich ist sie deine angehende ... äh ... wie auch immer du sie nennen willst.« Er lachte.
Lizzie bedachte ihn mit einem Blick, der wohl so viel heißen sollte wie »Na, warte!«, aber sie strahlte über das ganze Gesicht. Wie es schien, hatten sie tatsächlich ihren Segen.
Riley packte Sophie an der Hand, zog sie quer durch den Ballsaal und hinaus in Richtung Garderobe, wo er sich mit ihr in einem der leeren Kleiderschränke verschanzte. Als er die Tür schloss, ging über ihnen ein trübes Licht an. Riley stützte sich an der Wand über ihrem Kopf ab und betrachtete sie mit hungrigen Augen. »Ich kann nicht glauben, dass ich dich endlich für mich allein habe.«
Sie war mindestens genauso erregt wie er. Jede Pore ihres Körpers schrie förmlich nach seiner Berührung.
»Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du bist?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe das dumpfe Gefühl, das wirst du gleich nachholen.«
Er grinste anzüglich, drückte ihr die Lippen auf den Mund und küsste sie ausführlich und überaus leidenschaftlich. Schließlich hob er den Kopf und sah sie an. »Du siehst einfach sensationell aus«, sagte er heiser.
»Könntest du das bitte wiederholen?«, sagte sie.
»Du bist wunderschön, und mutig, und... meine Frau. Bald jedenfalls.« Damit küsste er sie erneut, immer wieder und wieder, um nicht den geringsten Zweifel an seinen Worten aufkommen zu lassen.
Epilog
Senator Harlan Nash und seine Gattin hatten darauf bestanden, dass Riley und Sophie in ihrem Herrenhaus in Mississippi heirateten, und Sophie hatte eingewilligt.
Was zum Teufel hätte es eigentlich gegen ein traditionelles New Yorker Hotel wie das Plaza einzuwenden gegeben?, dachte Yank. Die Kosten wären ohnehin auf ihn gegangen - jedenfalls glaubte er das, denn in all dem Durcheinander der letzten Wochen ließ sich längst nicht mehr mit Sicherheit feststellen, wer wofür aufkam.
Wie dem auch sei, Annabelle und Micki hatten als Brautführerinnen fungiert, und Lizzie als einzige Brautjungfer. Die adrette Kleine hatte sich sichtlich in ihrem Ruhm gesonnt und auf dem Weg zum Altar allen Anwesenden zugewinkt, als sei sie die Königin von England. Yank grinste. Ihre kecke, vorlaute Art erinnerte ihn oft daran, wie Micki als kleines Mädchen gewesen war.
Er hatte Sophie ganz ohne Blindenstock zum Altar geführt. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit Stolz. Wozu brauchte er einen Stock, wo er doch einen so klugen Blindenhund hatte? Zu dumm nur, dass die Töle plötzlich irgendeine ominöse Fährte aufgenommen hatte und wie der Wind hinter einigen Büschen verschwunden war, mitsamt den an ihrem Hundehalsband befestigten Trauringen. Zum Glück war eine der Kellnerinnen gerade noch rechtzeitig vor dem Treueschwur mit den Ringen - und Zweigen und Blättern im Haar - aus dem Unterholz hervorgekrochen.
Spencer hatte mit Riley den Weg zum Altar beschritten und war auf halbem Weg von Senator Nash abgelöst worden - ein fairer Kompromiss für sämtliche Beteiligten, wie alle fanden, und eine überaus rührende Geste noch dazu. Die Demonstranten draußen vor der Tür waren von allen Anwesenden geflissentlich ignoriert worden. Nash hatte gesagt, er beabsichtige, die Wählerschaft im November über seine Zukunft entscheiden zu lassen; er wisse sich aber auch als pensionierter Politiker bestimmt die Zeit zu vertreiben. Yank wusste zwar nicht, wie, aber immerhin schien sich der Senator sowohl mit Spencers sexueller Orientierung abgefunden zu haben, als auch mit der Tatsache, dass dieser künftig in Rileys Leben eine Rolle spielen würde; und das war seiner Ansicht nach die Hauptsache.
Inzwischen hatten sich die meisten Gäste bereits »empfohlen«, wie man es hier vornehm ausdrückte. Yank war das ganz recht - dieses ganze distinguierte Südstaaten-Gehabe ging ihm gehörig auf die Nerven. Der Anwesenheit seiner Kumpels Spencer und Curly zum Trotz hatte er sich zwischen all den feinen Herren mit ihren geschraubten Formulierungen und den wie Weihnachtsbäume herausgeputzten Damen mit ihren
Weitere Kostenlose Bücher