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Komm zurueck, Como

Titel: Komm zurueck, Como Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Winn
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drei Barrikaden auszuwählen. In diese rannte ich hinein. Die Kartons gaben nach, das Gitter klapperte und rutschte am Türrahmen nach unten. Was ziemlich genial ausgesehen hatte, entpuppte sich als so zerbrechlich wie die Bühne eines Kasperletheaters.
    » Was war das?«, rief Sally. » War er das?«
    » Nein, keine Sorge.« Ich trat über meine eingestürzten Zinnen. » Ich kümmere mich später darum. Wir sollten noch mal in den Zooladen gehen und eine geeignetere Box für ihn besorgen. Die letzte muss für Welpen gewesen sein.«
    Sally aß ihren Taco und trank ihre Diätcola, holte den Hund, der es geschafft hatte, sich von mir unbemerkt nach oben zu schleichen, und ging mit ihm spazieren, bevor wir zum Zooladen fuhren. Sobald wir dort mit der durchgenagten Box als Beweis für unsere Kundenunzufriedenheit auftauchten, riss der Verkäufer seine Augen weit auf und winkte seinen Vorgesetzten herbei.
    » Was für einen Hund haben Sie noch mal?«, fragte der Geschäftsführer. Er war klein und sehr dünn, hatte schwarz gefärbtes Haar und schien vor uns auf der Hut zu sein. Viel Zeit mit Haustieren und Haustierbesitzern zu verbringen könnte zu einer solchen Geisteshaltung führen. Er begutachtete sorgfältig die Scharniere der Hundebox.
    » Einen Terrier«, antwortete Sally. » Wir denken, er könnte eine Mischung aus Cairn-Terrier und Westy sein.« Das war mir neu. Sie musste es im Tierheim aufgeschnappt haben, als ich nicht zugehört hatte.
    » So etwas haben wir ja noch nie gesehen«, wehrte der Geschäftsführer ab. » Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Er gab uns die Hundebox zurück, als könnte sie ihn in ein Verbrechen verwickeln.
    » Es muss ein Herstellungsfehler vorliegen«, behauptete ich und zog den Einkaufsbeleg aus meiner Tasche. » Wie Sie schon gesagt haben, das kommt sonst nicht vor.«
    » Ich habe nicht gesagt, das kommt nicht vor«, korrigierte er mich. » Ich habe gesagt, so etwas habe ich noch nie gesehen.«
    » Das ist das Gleiche«, konterte ich. Sein wie polierte Schuhe glänzendes Haar, das ich als einen Akt kosmetischer Aggression empfand, ging mir auf die Nerven.
    Sally trat dazwischen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Sie fragte, ob es eine stabilere Box gebe.
    » Nö«, antwortete der Geschäftsführer. » Das ist die stabilste, die wir haben. Es sei denn, Sie möchten einen Drahtkäfig, was ich für einen solchen Hund nicht empfehlen würde.«
    » Einen solchen Hund?«, vergewisserte ich mich.
    Er schwieg einen Moment, bevor er einen freundlicheren Kurs einschlug. » Jetzt muss ich Sie erst mal was fragen: Haben Sie sich die Zähne Ihres Hundes angeschaut?«
    » Was meinen Sie damit?«, fragte Sally.
    » Ein Hund, der so etwas in einer Nacht tut«– er blickte auf die Box hinab, die auf dem Boden zwischen uns stand–, » muss entweder Stahlzähne oder echte Zähne haben, die zu Stummeln abgenutzt sind. Er würde sich sein Maul an einem Drahtkäfig verletzen, weil er sich daran genauso zu schaffen machen würde wie an dieser Box dort. Da gehe ich jede Wette ein.«
    Sally und ich dankten ihm für seinen Rat und zogen uns zu einer Privatkonferenz zurück. Im Gang mit dem Katzenspielzeug gingen wir unsere Pläne noch einmal durch und überlegten, wie wir mit einem Hund umgehen konnten, der in seiner ersten Nacht in unserem Haus aus seinem Gefängnis ausgebrochen war und überall seine Pfützen verteilt hatte. » Er könnte in unserem Zimmer schlafen«, schlug Sally vor. » Oder in Phoebes. Wir könnten ihn in einem der Zimmer einsperren und die Tür schließen.«
    » Was hätten wir dadurch erreicht?«, fragte ich. » Wie wird er davon abgehalten, auf die Teppiche zu pinkeln?«
    » Vielleicht tut er das nicht, wenn er nicht eingesperrt ist.«
    » Aber du hast gerade gesagt, wir sollten ihn einsperren. Wäre er in einem Zimmer nicht eingesperrt?«
    » Vielleicht würde er das nicht so sehen«, sinnierte Sally. » Ohne Box. Und diesem Plastikzeug auf dem Boden.«
    Ihr Plan enthielt eine Menge Vielleichts, ganz zu schweigen von dem allgemeinen Gefühl der Kapitulation. Nach einer Nacht war sie bereit, vom Leitfaden abzuweichen, der in mehreren Büchern, die wir gelesen hatten, und vom Tierheim vertreten wurde, nämlich den Hund an eine Box zu gewöhnen. Sie versprach schließlich zahlreiche Vorteile. Von Hunden, die an ihre Box gewöhnt waren, sagte man, sie seien selbstsicherer, schneller stubenrein, zerstörten weniger die Möbel und hätten weniger Probleme beim Reisen. Jetzt

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