Komm zurueck, Como
Hündin zu streicheln.
Der therapeutische Austausch musste mich inspiriert haben. Als wir an die Reihe kamen, erzählte ich freimütig von all meinen Schwierigkeiten mit Como. Ich redete darüber, wie er abgehauen war, mich im Haus mied und ich gezwungen war, auf dem Bett– die Toilette erwähnte ich nicht– auf ihn zu warten, um mit ihm Gassi zu gehen. Der Besitzer des Border Collies, ein Mann über zwanzig mit lila Strähnen im Haar und einem Silberstecker im Ohr, unterdrückte ein Lächeln.
Bei mir ging Sarah mehr auf Konfrontation als bei der Besitzerin der fernsehphobischen Hündin. » Sie werden ihn mit der Hand füttern«, sagte sie. » Sie werden ihm Leckerbissen geben– natürlich auch die guten Sachen. Die leckersten, die Sie sich vorstellen können.« Das sollte ich zu Hause tun, gleich morgens und spätabends beim Spazierengehen, wenn ich ihn bei Fuß gehen oder an einer Straßenecke Sitz machen ließ. Ich würde unser eigener Vor-Ort-Jake werden und Como, mit anderen Worten ausgedrückt, mit Fleisch und Käse vollstopfen, so schnell ich konnte. Ich blickte zu Sally, die vor Beginn der Hundeschule ihren Widerstand gegen einen nahrungsmittelbasierten Lehrplan ausgedrückt hatte. Wir zuckten beide mit den Schultern. Immer wenn wir dachten, bei dem Hund eine Grenze zu ziehen, kam jemand oder etwas des Weges, um sie wieder einzureißen.
Nicht nur das Drama mit dem Fernsehhund und Sarahs geballten Marschbefehlen für mich hatten die Sitzung anstrengend gemacht. Selbst Phoebe, die Hunde lebte, atmete und träumte, sah leicht benommen aus, als sie aufstand, um sich ihren Pullover anzuziehen. Ich beschloss, meinen Glauben und guten Willen zu zeigen, indem ich Como höchstpersönlich zum Wagen führte. An der Tür holte mich Sarah ein.
» Terrier sind schwierig«, vertraute sie mir an. » Sie sind eigensinnig. So scheinen Sie ihn zu kennen. Aber wenn sie sich beruhigt haben, sind sie die angenehmsten, loyalsten und liebsten Hunde der Welt. Labradore natürlich ausgenommen«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu und verpasste mir einen kräftigen Schlag auf den Arm. Sie war eine seltsame, schwierige Frau mit einer eindeutig herrischen Ader. Doch ich mochte Sarah und verstand, warum sie ihre Sache gut machte. Ihre Art, etwas direkt auf den Punkt zu bringen, was sie mit einem Mitgefühl tat, das sie direkt auf dem Ärmel ihres von Sabber befleckten T-Shirts zur Schau trug, war für einige Leute schwer zu akzeptieren. Ich wusste, ich würde nie so wie Sarah werden, doch ich hoffte, ich könnte in den kommenden Wochen etwas von ihr lernen. Im Moment beschloss ich, ihren Behandlungsmarathon für Como und mich einzuhalten, auch wenn dies bedeutete, weitere Überraschungen unter der Klavierbank wegzuputzen.
Irgendwann in dieser Woche arbeitete ich morgens an einer schwierigen Kolumne, deren Abgabetermin vor meinem geistigen Auge blinkte, als Como eine noch nie da gewesene Nummer abzog. Er schlich sich ohne Futterköder oder einen anderen sichtbaren Grund ins Arbeitszimmer. Während ich mit dem Rücken zur Tür auf den halb leeren Bildschirm starrte, hatte ich nicht bemerkt, wie er hereingekommen war und sich unter meinen Stuhl gelegt hatte. Erst als ich mich umdrehte, um ein paar Notizen aus dem Drucker zu nehmen, erblickte ich seinen Schwanz, der wie ein seltener, gefiederter Schatz neben dem Stuhl lag.
Ich war zunächst skeptisch, schrieb Comos Annäherungsversuch einem Phantomessensgeruch zu, den er wahrgenommen hatte. Aber ich war auch erstaunt, erfreut und, ja, durchaus geschmeichelt von seinem Besuch. Dies war ein wichtiger Moment, den ich nicht verpatzen wollte. Meine Schwester, die ihr Leben als Lehrerin und Professorin für Erziehungswissenschaften verbrachte, erzählte mir einmal, dass Kinder oft am besten reagieren, wenn sie nicht gedrängt oder auch nicht zu viel beachtet werden, wenn sie sich frei und sicher fühlen, um von allein und zu ihren eigenen Bedingungen auf jemanden zuzugehen. Daran dachte ich, als ich auf meinem Stuhl saß und versuchte, die einladende Ruhe, die Como gespürt hatte, nicht zu zerstören. Ich stellte meine Füße genau an dieselbe Stelle wie vorher und rührte mich auf meinem Stuhl nicht vom Fleck. So vorsichtig wie möglich legte ich meine Hände wieder auf die Tastatur und versuchte, ein paar neue Wörter auf den Bildschirm zu zaubern. Ich wollte alles so sanft fließen lassen wie möglich, damit Comos seltsames Vorspiel völlig normal wurde. Ich tippte weiter. Der Hund
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