Komm zurueck, Como
Gütefleisch und Milchprodukte seien. » Irgendwie scheint das so«, räumte sie ein.
Die meisten, aber nicht alle Teilnehmer erschienen in der nächsten Woche mit ihren Hunden. Nur ein paar hatten sich offenbar von Sarahs Superdog-Labrador einschüchtern lassen. Die Atmosphäre war mit den ruhelosen, bellenden, keuchenden Hunden völlig anders. Es war die ganze Palette an Hunderassen vertreten, von einem übermütigen Border Collie über eine ängstlich aussehende Schäferhundmischung bis zu einem hübschen, braunweißen Cavalier-King-Charles-Spaniel, der genauso nachdenklich aussah wie seine Besitzerin, die allein hier war. Como suchte Sicherheit unter Phoebes Stuhl.
Sarah rief die Teilnehmer zur Ordnung und bat uns, uns und unsere Hunde vorzustellen. Einige der Hunde hoben den Kopf, als ihre Namen genannt wurden, und drückten sich aufgeregt an die Beine ihrer Besitzer. Como rührte keinen Muskel, als wir an der Reihe waren. Phoebe sprach für uns. » Schau mal, der ist echt hübsch«, sagte jemand in der Nähe. Ich spürte denselben irrationalen Stolz wie damals, wenn sich jemand über Phoebes Kinderwagen beugte und sich über ihr Aussehen ausließ. Hunde werden wie Kinder ein Symbol dafür, wer wir in der Welt sind. Ich konnte dies auch bei mir nicht verhindern.
Am Ende der Vorstellungsrunde marschierte Sarah durch den Kreis, begrüßte die Hunde einzeln und reichte den Besitzern einen Metallklicker. In der Woche zuvor hatte sie erklärt, man solle das gewünschte Verhalten eines Hundes mit einem Leckerbissen belohnen und gleichzeitig klicken. Schon bald würden die Hunde das Geräusch mit etwas Positivem verbinden, sodass das Klicken allein ausreiche, das gewünschte Ergebnis zu erzielen– sitz, steh, bei Fuß, hier. » Sie haben letzte Woche meinen Hund gesehen«, prahlte sie. » Er wurde mit dem Klickertraining erzogen.« Ich verstand nicht, warum ein Hund auf ein Klicken statt auf ein leckeres Stück italienischer Salami reagieren sollte, entschied mich aber, im Zweifelsfall für die Angeklagte zu stimmen. Schließlich war ihr Labrador eine auf perfekten Gehorsam eingestellte Maschine. Ansonsten legten wir einen ziemlich chaotischen Start hin, nachdem wir uns, mit unseren Leckerbissen und Klickern ausgestattet, im Raum verteilt hatten. Alle versuchten wir, unserem Hund ein komplexes Belohnungssystem beizubringen, während um uns herum ein ohrenbetäubendes Klicken tobte. Es war, als wollte man sich in einem Klassenzimmer voller riesiger Grillen konzentrieren. Como riss seinen Kopf verwirrt und beunruhigt hin und her. Ihn zum Sitzen oder Stehen zu bewegen war unmöglich. Die meisten anderen Hunde schienen es nicht besser zu können.
» Okay, das reicht. Stopp. Stopp!«, rief Sarah. Sie zitierte uns wieder auf unsere Plätze im Kreis. » Wir versuchen es etwas einfacher«, erklärte sie, als wären wir daran schuld, dass wir die Hunde zum Training mitgebracht hatten und uns bemühten, ihren Anweisungen zu folgen. Sarah bat ein Paar in gleicher Sportkleidung, ihren Boxer in die Mitte des Kreises zu führen. Dort ließ er unter Sarahs sorgfältigem, promptem Klicken und dank zahlreicher Leckerbissen sein Hinterteil auf Befehl auf den Boden plumpsen. Sarah blickte uns mit einer Mischung aus Triumph und Enttäuschung an. Warum könnten wir, schien sie zu fragen, nicht alle diese einfache Übung nachmachen? » Sie sehen, wie einfach das ist.« Sie ließ es wie eine Selbstverständlichkeit klingen statt wie eine Frage, bevor sie einen anderen Hund in den Kreis rief.
Como wurde an diesem Abend nicht aufgerufen, was wohl ganz gut war. Sein Ausdruck– an der Grenze zur Panik weit aufgerissene Augen– hatte sich nicht geändert. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er im Rampenlicht stehen wollte. » Er sieht aus, als hätte er gerade ein Verbrechen beobachtet, verweigert aber die Zeugenaussage«, flüsterte ich Sally zu. Phoebe warf mir einen bösen Blick zu. Comos Verhalten habe sie nicht entmutigt, wie sie uns auf dem Weg zum Wagen erklärte.
» Er wird’s als Erster draufhaben«, versicherte sie uns. » Ihr werdet schon sehen. Nächstes Mal hat er’s drauf.« Ich bewunderte ihre Geduld und ihren Glauben an den Hund, den sie ausgesucht hatte. Mir fiel auch etwas anderes zum ersten Mal auf: Sie waren sich sehr ähnlich, Como und sie. Dies mochte der Grund sein, der ihn so anziehend für sie machte und sie sofort überzeugt hatte.
Als kleines Kind und selbst jetzt, im Alter von zwölf Jahren, wägte Phoebe
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