Kommandounternehmen Angkor (Military Action Thriller) (German Edition)
die die Nordseite der Anhöhe unter ihrer Kontrolle hatten. Deren Kuppe wurde durch eine relativ ebene, bewaldete Fläche gebildet. „Irgendwelche verdächtigen Beobachtungen?“
„Bis jetzt nicht, Colonel“, antwortete Mancuso.
„Ich nehme an, dass wir vor unserem Gegner Ruhe haben, bis die Gaskonzentration in den umliegenden Gebieten weit genug abgesunken ist“, meldete sich Gomez zu Wort. Seit ihrem Zusammenbruch war sie sehr schweigsam geworden. Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu:
„Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich mit voller ABC-Ausrüstung auf die Suche nach uns machen.“
„Dazu bräuchten sie auf jeden Fall auch länger als zwanzig Minuten“, war einer von Haraboks seltenen Kommentaren über das Interlink zu hören.
Die Stunden krochen dahin, ohne dass noch etwas Besonderes geschah.
Die feindlichen Helikopter flogen eher sporadisch ihre Patrouillen. Sie suchten offenbar bestimmte Areale mit Hilfe ihrer hoch entwickelten Ortungstechnik ab.
„Wenn Sie mich fragen, dann haben die auf jeden Fall Infrarotortung, sonst hätten die uns niemals im Dschungel entdecken können“, war DeLarouac überzeugt.
Vanderikke war derselben Ansicht. Er nickte düster. Sein Gesicht hatte einen grimmigen Zug bekommen. „Es wäre sicher interessant, zu erfahren, wer bei diesen Helis am Steuerknüppel sitzt.“
„Mit Sicherheit wohl kein Roter Khmer, nést-ce pas?“ Die Ausbildung eines Piloten, der in der Lage war, die komplexe Technik eines Apache-Kampfhubschraubers zu bedienen, stellte allerhöchste Anforderungen.
Es war nicht anzunehmen, dass die Roten Khmer in ihren Dschungelcamps dazu die Möglichkeit hatten. Selbst die kambodschanische Armee schickte ihre wenigen Piloten, die zumeist auf uralten sowjetischen MiGs flogen, zur Ausbildung ins befreundete Ausland.
Der Schluss lag nahe, dass diese Helikopter von ausländischen Söldnern geflogen wurden.
„Ich habe Verbindung zu Fellmer und Karels!“, meldete DeLarouac etwas später. „Allerdings nicht direkt, sondern nur über Fort Conroy. Dahin haben sie wohl einen Zwischenbericht geschickt.“
„Dann fassen Sie mal kurz zusammen, DeLarouac“, wies Vanderikke den Kommunikations- und Computerspezialisten an.
Aber dazu kam DeLarouac nicht mehr, denn in diesem Augenblick flogen zwei Helikopter im Tiefflug auf die Anhöhe zu.
In Deckung gehen und toter Mann spielen konnte jetzt nur die Devise lauten.
Aber das hatte ja schon einmal geklappt.
*
Die Apaches brummten heran, flogen mehrfach über die Anhöhe. Die ISFO-Soldaten legten sich auf den Boden und hofften, dass die Helikopter-Besatzungen ihren Job nur oberflächlich machten.
Tatsache blieb allerdings, dass es zwischen der Körpertemperatur eines Menschen und dem des Bodens selbst bei der vorherrschenden Hitze einen signifikanten Temperaturunterschied gab, den eigentlich kein Infrarotortungssystem übersehen konnte. Für Vanderikke und seine Leute blieb nur die Möglichkeit, durch die Körperhaltung zu vermeiden, dass sofort erkennbar wurde, dass es sich um einen menschlichen Körper handelte. Dazu musste man Arme und Beine möglichst nicht vom Körper wegspreizen.
Je nachdem, wie gut sich die Heli-Besatzungen mit ihren Systemen auskannten, ließen sich diese auf ihren Infrarotbildschirmen alle Objekte mit einer Temperatur zwischen 35 und 38 Grad Celsius sofort hervorheben.
Wenn es ihnen dann gelungen war, eine menschliche Körperform zu orten, konnten sie sogar bestimmen, ob der Betreffende vielleicht noch lebte oder mit Sicherheit tot war.
Immer wieder überquerten die Helikopter die Anhöhe, auf der Vanderikke und sein Trupp sich verschanzt hatten.
Kein gutes Zeichen, dass sie mit diesem Areal nicht schneller fertig werden!, ging es Vanderikke durch den Kopf.
Die beiden Maschinen flogen einen weiten Bogen und die ISFO-Soldaten hatten bereits die Hoffnung, sie nun endlich los zu sein.
Aber das war ein Trugschluss.
Sie kehrten noch einmal zurück.
Die Granatwerferbatterien an den Seiten spuckten innerhalb von Augenblicken Dutzende von Geschossen.
Eine einzige Stinger-Rakete hatte das Team dabei.
Harabok hatte sie bis jetzt getragen.
Das Team hatte absichtlich auf eine umfangreichere Ausrüstung und Bewaffnung verzichtet, da es in einer Region wie dem kambodschanisch-laotischen Grenzgebiet mehr auf Beweglichkeit ankam, als auf die Schwere und Durchschlagskraft der Waffen, zumal Klima und Gelände ohnehin schon Extremanforderungen an die körperliche
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