Komme, was Wolle
Daniel, dass Vin und die Jungs den Campanile besteigen wollen.
»Tatsächlich hatte ich gehofft, dass Sie vielleicht für mich einige Fotos von ihnen machen, mit meiner Kamera, weil ich keine schönen von ihnen habe, seit sie ganz klein waren. Ich weiß, es ist eine schreckliche Zumutung, aber würde es Ihnen etwas ausmachen? Ein Film ist drin.«
Er sieht meine Kamera an. »Nicht damit, das kann ich nicht.«
»Oh, natürlich. Tut mir leid.«
Er nimmt eine ramponierte alte Kamera zur Hand, die neben ihm lag.
»Ich versuche es, aber ich bin nicht sehr gut mit Kindern, erwarten Sie also nichts Tolles. Was hatten Sie denn gedacht?«
»Sorry?«
»Was für Fotos genau möchten Sie?«
»Eins mit beiden darauf, ohne dass die Köpfe abgeschnitten sind, und wo sie sich nicht gegenseitig wütend anstarren und sich schubsen.«
Er lächelt. »Ich glaube, das kriege ich hin. Das Licht ist jetzt ziemlich gut.« Er sieht Archie an. »Muss er diese Mütze tragen?«
»Warum?«
»Weil er darin einen spitzen Kopf hat.«
Jack kreischt vor Lachen, und Archie nimmt seine Mütze ab und wirft sie auf den Fußboden.
»Danke, Daniel. Archie, setz sie wieder auf, und ich achte darauf, dass sie nicht spitz wirkt. Komm schon, sonst erkältest du dich. Noch irgendwelche weiteren modischen Tipps, die Sie uns geben wollen, Daniel?«
»Nein, alles bestens.«
»Gut, weil ich Ihre Mütze auch spitz formen kann, wenn Sie möchten.«
»Ich habe gar keine Mütze.«
»Das können wir leicht ändern.«
Nach einem etwas schwierigen Beginn, wo alle sich eher steif und gehemmt bewegen, kriegt er uns dazu, über den Platz zu laufen, und ruft uns mit Kommandostimme Befehle zu, so dass wir uns gegen Säulen lehnen und auf einem Bein balancieren, bevor wir es überhaupt richtig mitbekommen. Zwei Rollen Film später ist er endlich zufrieden.
»Es sind natürlich nur Schnappschüsse.«
»Natürlich.«
»Ich werde Tony bitten, sie rüberzuschicken.«
»Oh nein, ich möchte Ihnen keine Umstände machen. Ich kann sie problemlos bei Boots entwickeln lassen.«
»Bei Boots? Sind Sie verrückt? Ich lasse doch meine Sachen nicht bei Boots entwickeln. Ich habe gewisse Standards, wissen Sie.«
»Na gut, wenn Sie meinen. Aber Sie müssen mich bezahlen lassen.«
Er lächelt.
»Es gehört alles zum Job. Wird einfach auf die Rechnung irgendeines Kunden gesetzt, machen Sie sich keine Gedanken. Also, was unternehmen wir jetzt?«
»Einkäufe, denke ich, während Vin die Turmnummer macht.«
»Toll. Gucci? Prada? Taschen oder Kleidung? Ich bin gut, was shoppen angeht. In kleinen Dosen.«
»Teebeutel. Mum hat nur Earl Grey.«
»Nur Teebeutel?«
»Ja.«
»Sie sind die einzige Frau, die ich kenne, die nach Venedig kommt und nur Teebeutel einkaufen will.«
»Und eine Mütze für Sie, natürlich. Ich dachte an eine dieser Samtmützen mit Glöckchen, die man beim Karneval trägt. Ich habe sie an allen Ständen gesehen.«
Wir gehen eine Seitenstraße entlang und finden einen Laden, der jede Menge unterschiedliche Glasperlen verkauft, denen ich nicht widerstehen kann. Sie sind perfekt für Verzierungen auf Schultertüchern und Schals. Ich kaufe ein paar Tüten der kleineren und einen Karton der größeren in schönen klaren Farben, und Lulu erspäht auf einem der Regale eine alte Kuchenetagere aus rosa Glas und eine kleinere in Blassgrün, die beide so hübsch sind. Ich bin wirklich stark in Versuchung, bis ich den Preis sehe.
»Die wären toll für dein neues Teatime-Schaufenster.«
Ich dachte an Teekannen und Teewärmer und kleine gestrickte Törtchen für das neue Schaufenster, wovon ich Lulu gestern erzählt habe, während wir Tomatentörtchen gemacht haben.
»Ich weiß, aber sie sind wirklich teuer.«
Daniel seufzt. »Ehrlich, Sie beide sind hoffnungslos. Das hier ist Italien: Feilschen Sie.«
»Ich hasse feilschen, ich komme mir dabei immer gemein vor.«
»Oh, um Gottes willen, dann warten Sie draußen auf mich.«
Wir können nicht widerstehen und spähen durchs Schaufenster, und drinnen gibt es jede Menge Armschwenken, bevor Daniel mit einer Tragetüte und zwei in Seidenpapier eingewickelten Päckchen wieder nach draußen kommt.
»Erledigt.«
»Oh, vielen Dank, das ist brillant. Wie viel schulde ich Ihnen?«
»Darüber möchte ich wirklich nicht reden.«
Lulu sieht ihn fragend an. »Aber Sie haben eine Menge runtergehandelt, nicht wahr?«
»Nein. Eigentlich ist der Preis anfänglich gestiegen.«
Wir fangen beide an zu lachen.
»Aber das
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