kommen groß raus
Nanni. „Du hast dich schon wieder verlaufen?“
Dora nickte. „Ich war nur mal kurz auf der Toilette, und jetzt finde ich meinen Waggon nicht mehr.“ Sie seufzte. „Ich bin es einfach nicht gewöhnt, mich ganz allein zurechtzufinden. Eigentlich sollte meine ältere Schwester dieses Schuljahr auch nach Lindenhof kommen. Aber sie hat die Windpocken bekommen und kommt erst in ein paar Wochen nach.“
„Das ist natürlich hart“, sagte Marianne mitfühlend. „Aber vielleicht solltest du ohnehin allmählich lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Denn deine große Schwester wird sicher keine Lust haben, dich auf Lindenhof die ganze Zeit zu bemuttern. Also komm, ich bringe dich zurück zu Frau Roberts. Sonst denkt sie noch, du wärst vom Zug gesprungen.“
„Die mürrische Rothaarige ist gar nicht in unseren Waggon gestiegen“, bemerkte Jenny, als Marianne die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Vielleicht kommt sie in die Fünfte.“
„Die Fünften sind in diesem Jahr ein lustiger Haufen“, meinte Hanni. „Die werden sich schon um sie kümmern. Pam Boardman ist ja auch dabei. Sie wird bestimmt Klassensprecherin.“
„Ich werde Pam vermissen, auch wenn sie so still war“, sagte Nanni.
„Kommt Pauline sonst eigentlich nicht auch mit dem Zug?“, fragte Petra.
„Ach, hast du das noch nicht gehört? Sie ist abgegangen“, antwortete Bobby. „Sie macht eine Ausbildung als Sekretärin und will sich danach einen Job suchen.“ „Und Felicitas ist auch abgegangen“, fügte Jenny hinzu. „Aber bevor sie irgendeine Entscheidung für ihre Zukunft trifft, will sie sich erst einmal ordentlich ausruhen.“
Felicitas Ray, die in Lindenhof die fünfte Klasse besucht hatte, war musikalisch hoch begabt. Sie hatte sich allerdings ihrer Musik mit solchem Eifer gewidmet, dass sie darüber einen Nervenzusammenbruch bekam.
„Die arme Felix“, meinte Hanni. „Und auch arme Alma Pudden. Sie steht wohl kurz vor dieser Drüsenoperation und kann darum nicht wieder nach Lindenhof kommen.“
Mit Alma verbanden die Mädchen gemischte Gefühle. Niemand hatte die plumpe, dicke und launische Klassenkameradin gern gemocht. Aber nachdem die Mädchen erfahren hatten, dass ihre Probleme durch eine Krankheit bedingt waren, hatten sie alle ein schlechtes Gewissen.
„Wisst ihr was?“, fragte Marianne, die soeben zurückkam. „Ich habe gerade die Rothaarige draußen auf dem Flur gesehen. Die heult sich die Augen aus dem Kopf. Ich bin zu ihr gegangen und hab sie gefragt, ob ich ihr helfen könnte. Daraufhin hat sie mir fast den Kopf abgerissen.“
„Was kann sie denn bloß haben?“, überlegte Bobby. Darauf wusste niemand eine Antwort, und Carlotta meinte: „Dann kommt sie aber wohl doch in unsere Klasse. Wen erwarten wir denn sonst noch?“
„Claudine, Anne-Marie, Angela und Mira“, antwortete Doris. „Claudine und Antoinette müssten gestern aus Frankreich zurückgekehrt sein, und die anderen kommen wahrscheinlich mit dem Auto.“
„Angela fährt schon selbst“, warf Elli ein. „Ihre Eltern haben ihr zu Weihnachten einen kleinen Sportwagen geschenkt.“
„Kommen Angela und Mira denn wirklich in unsere Klasse?“, fragte Marianne. „Eigentlich sind sie doch letztes Jahr durchgefallen.“
„Mira wahrscheinlich schon“, antwortete Petra, die einen Teil der Ferien bei ihrer Freundin verbracht hatte. „Sie muss nur die Nachprüfung bestehen.“
„Das Gleiche gilt für Angela“, sagte Elli.
„Ich weiß ja, dass die beiden sich das alles selbst zuzuschreiben haben. Aber Leid tun sie mir trotzdem!“, meinte Marianne.
Die Neuzugänge
Voller Ungeduld wartete die junge Französin Claudine darauf, dass der Rest ihrer Klasse in Lindenhof eintraf. Sie und ihre Schwester Antoinette, die in die dritte Klasse ging, waren schon am Morgen gemeinsam mit ihrer Tante eingetroffen. Sie war die FranzösischLehrerin der Schule und wurde von allen nur Mamsell genannt.
„Hallo, Claudine“, sagte eine Stimme hinter ihr, als sie den Gang entlangschlenderte.
„Anne-Marie!“, rief Claudine erfreut. „Wie schön, dich wieder zu sehen!“
„Ja, ich freue mich auch, dich wieder zu sehen“, sagte Anne-Marie. „Hattest du schöne Weihnachten?“
„Ja“, antwortete Claudine. „Trotzdem ist es schön, wieder hier zu sein. Wir werden sicher wieder unseren Spaß haben. Mit Bobby und Jenny und ihren Streichen, mit Doris und ihren frechen Sprüchen .“
„Ach, Claudine, ich fürchte, wir werden uns nicht mehr so viel
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