kommen groß raus
gerade zur Hausmutter gehen - wegen der Studierzimmer. Du willst sicher wieder mit Claudine zusammengehen, nicht wahr?“
„Ich wünschte, ich könnte.“ Carlotta sah sich kurz um und senkte die Stimme. „Frau Theobald hat mich gebeten, mit Maja ein Zimmer zu teilen.“
„Mit Maja?“, rief Doris laut, und Carlotta knuffte sie. „Psst, du Idiot! Sie hört dich noch!“
„Warum denn ausgerechnet mit Maja?“, fragte Doris jetzt leiser. „Das wird ja wirklich alles andere als ein Vergnügen! Vor allem nach so einer Ulknudel wie Claudine.“
„Ich kann auch nicht gerade sagen, dass ich mich darauf freue“, sagte Carlotta. „Aber Frau Theobald meint, dass ich ihr vielleicht helfen kann, sich einzugewöhnen. Denn ich sei ihr damals, als ich nach Lindenhof kam, sehr ähnlich gewesen.“
„Du warst zwar eigensinnig, aber nicht so unfreundlich wie Maja“, rief Marianne empört.
„Ich glaube, sie meint, dass ich auch zuerst Schwierigkeiten hatte, mich hier einzugewöhnen. Natürlich hat mir Frau Theobald nicht erzählt, warum Maja so sauer darüber ist, dass sie hier sein muss. Sie meint, ich soll einfach so lange auf Maja zugehen, bis sie Vertrauen zu mir fasst.“
„Also, ich beneide dich wirklich nicht.“ Hanni sah zu der Neuen hinüber, die unbeweglich aus dem Fenster starrte.
„Ich habe noch eine Neuigkeit für euch“, sagte Car- lotta. „Anscheinend hat mein Vater ihr geschrieben und sie um eine Empfehlung für die Privatschule gebeten. Frau Theobald hält es aber für keine gute Idee, mich auf eine solche Schule zu schicken. Sie hat versprochen, sich bei meinem Vater für mich einzusetzen.“
„Super!“, rief Doris. „Auf die Theobaldine kann man sich eben verlassen!“
Carlotta war auch zuversichtlich. Ihr Vater hielt von der freundlichen und weitsichtigen Direktorin nämlich ausgesprochen viel. Wenn irgendjemand seine Meinung ändern konnte, dann sie.
„Am besten gehst du gleich jetzt zu Claudine und sagst ihr, dass sie mit jemand anders das Zimmer teilen muss“, schlug Hanni vor. „Sie wird sicher enttäuscht «
sein.“
Das war Claudine tatsächlich, aber sie akzeptierte die Neuigkeit. Und da sie Fizz sehr sympathisch fand, beschloss sie gleich, sie zu fragen, ob sie ihre neue Partnerin werden wollte. Und so fand sich die ganze Sechste zu Paaren zusammen.
Der erste Schultag
In ihrer ersten Nacht als Schülersprecherinnen schliefen die Zwillinge gut und erwachten am nächsten Morgen frisch und ausgeruht.
„Guten Morgen, Carlotta“, rief Hanni und lächelte dem wirren Kräuselkopf zu, der sich gerade verschlafen im Bett aufsetzte.
„Hallo, Hanni“, gähnte Carlotta und reckte sich wie eine Katze. „Nach dem langen Ausschlafen in den Ferien muss man sich an das frühe Aufstehen erst wieder gewöhnen.“
„Hm“, brummte Marianne verschlafen vom nächsten Bett herüber. „Und wenn es morgens noch so dunkel ist, fällt es einem noch viel schwerer.“
„Aber ich kenne jemand, dem das Aufstehen gar nichts ausmacht - sogar an einem Morgen wie heute“, warf Nanni ein und deutete mit dem Kopf auf das leere, ungemachte Bett an der Tür.
„Maja!“, rief Marianne. „Hanni, meinst du, sie ist abgehauen?“
„Das hoffe ich doch nicht“, antwortete Hanni. „Ich lege jedenfalls keinen gesteigerten Wert darauf, Frau Theobald zu erklären, dass wir eine unserer neuen Mitschülerinnen schon wieder verloren haben.“
Aber in dem Moment, als die Mädchen aus den Betten sprangen, öffnete sich die Tür und Maja trat ein. Sie trug Jeans, einen Pulli und eine gefütterte Jacke.
„Wo warst du?“, fragte Nanni streng.
„Ich bin im Park spazieren gegangen.“ Sie warf Nan- ni einen herausfordernden Blick zu. „Ist das vielleicht verboten?“
Hanni und die anderen sahen Maja missbilligend an.
Maja ging zu ihrem Bett und zog die Jacke aus. Dann begann sie, ihr langes rotes Haar zu kämmen, das vom Wind ganz zerzaust war. In diesem Moment gongte es, und die Mädchen, die bisher noch nicht aufgestanden waren, sprangen seufzend aus ihren Betten.
„Das ist der Anzieh-Gong“, erklärte Hanni Fizz, die sich überrascht umsah. „In zwanzig Minuten gibt es Frühstück.“
„Wie sind deine Eltern denn darauf gekommen, dich plötzlich nach Lindenhof zu schicken?“, fragte Marianne Fizz.
„Mein Vater hat von einem Verwandten eine Menge Geld geerbt“, erklärte Fizz. „Wir sind daraufhin in ein größeres Haus gezogen. Von da an machten sie in meiner Klasse gemeine Bemerkungen,
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