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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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lassen. In akribischer Recherche wollte sie alle Kontaktpersonen ermitteln, die in Dimitris Leben eine Rolle spielten.
    Einigen Kollegen waren ihr Arbeitseifer und ihre mangelnde Bereitschaft, sich an kleinen Büroflirts zu beteiligen, ein Dorn im Auge.
    „ Womit beschäftigte sich eigentlich die Neue? Wildert das Karrierebiest etwa in fremden Bereichen?“
    Besonders die bei Frauen chancenlosen Kandidaten wisperten in Kleingruppen die bösen Kommentare.
    „ Hinter dem Aktenberg liest sie einen Kriminalroman.“
    Der Witz kursierte eine Zeit lang. Eine Gewohnheit, wie bei ihrem Vorgänger. Einer dieser vor Testosteron starrenden Kollegen hätte sie wohl gern näher kennengelernt. Aber er traute sich nicht, sie anzusprechen.
    Im Grunde waren sie alle gleich, gleich dressiert.
„Ermittlungsarbeit ist Teamarbeit!“
    Dieser Satz ihres Dozenten an der Polizeiakademie klang Fatma noch in den Ohren und sie wusste genau, dass da etwas dran war.
    Sollte sie ihren Kollegen nicht bald einen Grund für ihr enormes Interesse an diesem Dimitrios Malezas plausibel machen, brauchte sie sich nicht zu wundern, wenn bald ein Gewitter aufzog.
    Erfolge möchten geteilt sein.
    Um Niederlagen reißt sich keiner.
    Wohl wissend, dass während ihrer Abwesenheit ihr Schreibtisch regelmäßig durchsucht wurde, besorgte sie in der Mittagspause aus einer Bäckerei in der Nähe ein Tablett mit Obst- und Sahnekuchen.
    „ Füttere die Bestie, und sie beißt dich nicht!“
    Den Einstand am neuen Arbeitsplatz gebührend zu feiern war ein Grundprinzip der Kollegenhygiene. Bei Nichtbeachtung dieser Regel waren der oder die Neue gleich unten durch.
    Mit einem großen Tablett betrat sie die Arena, doch erkannte gleich, dass sie mit Kuchen bei den Männern falsch lag. Buletten mit Fleisch wären willkommen gewesen.
    „ Kuchen.“
    „ Wie süß! Unsere neue Kollegin!“
    Aber vordergründig hielt man sich ansonsten vornehm zurück.
    Nur Kollege Stoppelkopf trat wieder ins Fettnäpfchen, als er die gemütliche Runde in der Teeküche daran erinnerte, wie feuchtfröhlich man seinerzeit den Abgang des Kollegen Katzorke gefeiert hatte.
    „ Mit Currywurst und Schnäpsen, allerdings ohne den Kurzen.“
    Damit war Katzorkes Körpergröße gemeint. Betretene Gesichter, Schweigen. Wieder hatte man den verbotenen Geist herbeizitiert.
    Aber Stille hielten die Polizisten nicht lange aus. Wie an Fatmas erstem Arbeitstag loderte es wieder auf. Dieses seltsam glucksende Gekicher erwachsener Männer, das scheinbar ungehindert von einem Kollegen zum nächsten übersprang. Das immer wieder aufflammte, wenn es eigentlich schon erloschen schien.
    Die alberne Truppe verließ die Teeküche.
    „ Eingelegte Gruppenmenschen. Die tun, was andere tun.“
    Sie hörte die Männer draußen immer noch gackern.
    In diesem Dezernat sollte sie den Rest ihrer beruflichen Laufbahn verbringen?
    Umso größer war die Überraschung, als sich die Tür zur Teeküche wieder öffnete und ein riesiges Tablett mit Käse und Wurstbroten hereingebracht wurde. Zwei ihrer neuen Kollegen trugen gemeinsam auf. Alle Mitarbeiter drängelten sich herein. Es wurde eng in dem kleinen Raum.
    „ Herzlich Willkommen im OK Dezernat, Fatma!“
    Gleichzeitig im Chor. Auf die Stullen hatten sie mit Gurken und Tomaten ein Herzchen für Fatma drapiert.
    Sie war gerührt.
    Jede Menge Schweinefleisch auf den Stullen, aber egal. Jetzt bloß nicht kleinlich werden!
    „ Wie nett! Danke! Auf gute Zusammenarbeit.“
    Die Espressomaschine brummte. Sie biss in ein Käsebrot.
    Müller kam auch herein. Er grüßte in die Runde, das Gekicher verstummte sofort.
    „ Hab gehört, dass Sie sich bei uns schon bestens eingelebt haben, Fräulein, äh.“
    Ihr Name fiel ihm partout nicht ein.
    „ Fatma. Meinen Nachnamen habe ich selbst schon vergessen.“
    Ihr Vorgesetzter grinste pikiert. Dann stopfte er sich hanseatisch ungeniert ein Käsebrot in den Mund.
    „ Prima, finde ich gut!“
    Fischbrötchen, dachte Fatma.
    „ Liebe Kollegen, ich danke euch für die gelungene Überraschung!“
    Kurzer Applaus.
    Sie empfand diese Wendung als Neuanfang. Eine starke Geste! Vielleicht würde es hier doch eine schöne Zeit.
    Spontan umarmte sie den nächst stehenden Kollegen, bevor der wusste, wie ihm geschah. Damit machte sie einfach weiter, bis sie die ganze Abteilung durch hatte.
    Die Männer waren perplex, manche pikiert. Alles wegen ein paar Wurst- und Käsestullen? Solches Temperament war ihnen fremd.
    Parallel in zwei Kulturen

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