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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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nicht ausschließlich an Fällen von Jugendkriminalität laborierte. Stoppelkopf erschien mit Kaffee.
    „ Von wem habe ich dieses Exposé?“
    „ Nett, nicht?“
    Stoppelkopf fand ohne Antwort hinaus.
    „ Der Polizei bleibt also nichts verborgen.“
    Sie rührte einen Zuckerwürfel in ihren Kaffee. Getränke mussten süß sein, das erinnerte sie an ihre Familie.
    Am Ende des Berichts fand sie einen Smiley mit Stoppelhaarfrisur, demnach war klar, wer so freundlich über sie recherchierte.
    „ Frech, Stoppelkopf, frech!“
    Besagter Kollege steckte schon wieder seinen Kopf durch den Türspalt in ihre Zelle. Offensichtlich erwartete er Lob für seine gute Tat.
    „ Noch einen Kaffee?“
    Sie nickte ihm aufmunternd zu.
    „ Das Schicksal nimmt also seinen unausweichlichen Lauf.“
    Immerhin, weil er so frech rüber kam, fand sie ihn wenigstens nicht mehr ganz so unerträglich.
    Dem Exposé entnahm sie, dass Dimitri wieder in Mariendorf wohnte, nachdem er jahrelang von der Bildfläche verschwunden war. Er lebte wieder in seiner alten Wohngemeinschaft. Die Namen der anderen Bewohner waren in dem Bericht ordentlich verzeichnet.
    „ Saubere Arbeit. Vielleicht etwas zu sauber?“
    Als Einkommensquelle diente offiziell der Import von griechischen Spezialitäten, der auch sporadisch stattfand. Die Waren wurden von ihrer geräumigen sechs Zimmer Wohnung aus an griechische Restaurants in Berlin und Brandenburg weiterverkauft. Ein Gewerbe war ordnungsgemäß angemeldet, Steuern gezahlt.
    Auf den ersten Blick keine Verdachtsmomente.
    „ Allem Anschein nach handelt es sich um ein legales Geschäft.“
    Stoppelkopf war mit zwei Bechern Kaffee hereingekommen, ohne anzuklopfen.
    „ Wir haben die Wohngemeinschaft mehrmals überprüft. Bisher nichts als Gerüchte. Frustrierend. Willst Du dir diesen Fall wirklich antun?“
    „ Nicht wirklich. Nur am Rande vielleicht!“
    Laut nun scheinbar vollständiger Aktenlage hatte sich Dimitri nach etlichen Bagatelldelikten und einer Jugendstrafe auf Bewährung wegen eines Autodiebstahls weiterhin nichts zuschulden kommen lassen.
    „ Ein paar Jahre im Ausland, vermutlich in Griechenland. Dort lebt auch ein Teil seiner Familie.“
    „ Damit verstößt niemand gegen Gesetze.“
    Stoppelkopf zuckte die Schultern.
    „ Dann werde ich jetzt mal wieder selbst loslegen. Hab eine Serie von Juweliereinbrüchen per LKW am Hals. Osteuropäische Bande, neu in Berlin. Fahren einen Brummi frontal in die Auslagen und greifen sich dann, was sie einsammeln können.“
    „ Viel Erfolg! Danke!“
    Fatma quälte sich zu einem Lächeln bis Stoppelkopf ihr Büro verlassen hatte.
    Beim zweiten Durchlesen seines Berichts entdeckte sie die Spur eines ausradierten Vermerks, der mit Bleistift an den Seitenrand gekritzelt war. Was darauf schließen ließ, dass einzelne Blätter fehlten.
    Vorsichtshalber rief sie unter dem angegebenen Aktenzeichen die Seiten digital auf.
    „ Ist ja nicht zu fassen!“
    Die fehlenden Seiten erschienen im System. Gespeichert in einem Ordner, den sie nur versehentlich geöffnet hatte. Was für ein Zufall!
    War das etwa der Grund, warum Stoppelkopf ihr das Exposé persönlich in Papierform gebracht hatte?
    Ihr Misstrauen kehrte augenblicklich zurück.
    Vor Monaten hatte das Dezernat für organisierte Bandenkriminalität einen massiven Polizeieinsatz gegen die Wohngemeinschaft gefahren. Und zwar mit Pauken und Trompeten!
    Terrorverdacht! Höchste Geheimhaltungsstufe! SEK!
    „ Da ist mutmaßlich etwas schief gelaufen.“
    Das geballte Arsenal der Polizeigewalt im Einsatz, mit dem Ergebnis: keine Verhaftung. Entnahm sie dem Bericht. Hätte die Presse davon erfahren, wäre es ein Fiasko geworden.
    „ Polizeiskandal. Polizeipräsident muss gehen. Oder so ähnlich?“
    Wollte Stoppelkopf mit dem frisierten Bericht etwas vertuschen? Im Auftrag von wem? Steckte die gesamte Mannschaft dahinter? Vielleicht bis hinauf in die obere Etage?
    Fatma hatte ihre Recherche über Dimitri möglichst bald abschließen wollen. Die Gelegenheit, ihre private Episode mit ihm im Nachhinein zu klären, hatte sich ja zufällig ergeben. Aber durch Stoppelkopfs Vertuschungsversuch bekam ihr privates Anliegen eine andere Dimension.
    „ Was läuft hier eigentlich hinter meinem Rücken an Mauscheleien ab?“
    Sie starrte auf das manipulierte Dokument.
    „ Natürlich reden sie nicht gern über eine Pleite. Ehrenkodex der Polizei. Aber vertuschen ist etwas anderes.“
    Stoppelkopf öffnete ihre Bürotür erneut ohne

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