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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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wegen des Inhalts des Päckchens, das Du in den Händen hältst. Ans Bezahlen dachte der mit keiner süchtigen Gehirnzelle.“
    „ Und?“
    Elisabeth hatte ihre Arme leicht ausgebreitet, wie ein Vogel kurz vor dem Abflug.
    „ Ein psychologisches Machtspiel.“
    Fatma war als junge Polizeibeamtin öfter angemacht und bedroht worden. Sie kannte das Gefühl genau, sich gegen Stärkere durchsetzen zu müssen.
    „ Respekt, dass Du das geschafft hast!“
    Sie empfand auf einmal große Nähe zu ihm.
    „ Einer aus unserer Gang hatte die Idee, dass wir bei den Kunden von Anfang an Eindruck machen sollten. Mit unserem Aussehen. Wenn ein Kunde die Tür öffnete, sollte dem bei unserem Anblick das Blut in den Adern gefrieren. Damit er ohne zu Murren die Kohle rüber reichte.“
    „ Nur Spießer erschrecken sich vor deinem Gesicht.“
    Elisabeth sog jedes Detail seines Berichts gierig auf.
    „ So fing das an mit Piercings und Tattoos. Welch ein Schock für meine Mutter, als sie mich erstmals so sah.“
    Fatma erinnerte sich an Dimitris Mutter. Eine kleine Frau mit schwarz grauen Haaren. Immer hilfsbereit und nett.
    „ Unsere alte Klassenlehrerin wollte den Tätowierer sogar anzeigen, wegen Körperverletzung. Weil Du damals noch nicht volljährig warst!“
    Die drei schwiegen einen Moment lang. Ihre gemeinsame Vergangenheit erschien in einem neuen Licht.
    „ Sorry, sorry Dimitri! Jeder lebt in seiner eigenen kleinen Welt. Wir hätten es mitkriegen müssen.“
    Dimitris Gesicht wurde wieder sehr maskulin. Bereute er seine Offenherzigkeit?
    Beim Abschied warf er noch einen verstohlenen Blick in Fatmas Gesicht. Sie war vom Mädchen zur attraktiven Frau geworden. Gerade sah sie müde aus, aber hatte ein hübsches Lächeln.
    „ Wie läuft denn dein Job bei der Polizei, Fatma?“
    Fatma errötete.
    „ Mein Traumberuf, Dimitri.“
    Fatma sah ihn herausfordernd an. Er lächelte kurz amüsiert, dann kam wieder ein bitterer Zug um seinen Mund.
    „ Und in welchem Business bist Du unterwegs, Elisabeth?“
    „ Arbeitslos.“
    Elisabeth blickte nicht weg. Es war ihr scheinbar egal.
    „ Mit Im- und Export lässt sich wohl Geld verdienen? Welche Ware bringt denn am meisten?“
    Fatma hatte ihre Ermittlungstätigkeit in Sachen Dimitri bereits storniert, da rutschte ihr diese Vernehmungsfrage heraus.
    Dimitris Augenbrauen zogen sich dicht zusammen, seine Pupillen sah man nicht mehr. Die Vogelspinne auf seiner Glatze streckte ihre Beine aus und machte einen Buckel. Der Anblick war furchteinflößend.
    Elisabeth sah ihren Vorteil.
    „ Verrat ihr nichts, Dimitri! Fatma gib zu, Du wusstest, dass wir ihn hier treffen würden. Wer fährt schon zum Essen nach Mariendorf?“
    „ Nein, ich habe nicht an ein Treffen gedacht. Welch absurder Gedanke!“
    Fatma sah dabei nicht überzeugend aus.
    „ Dimitri, mein Lieber! Ich lade dich für morgen Abend zum Dinner bei mir. In meinen vier Wänden bist Du vor Polizistinnen und deren Schnüffeleien sicher!“
    Mit einer schwungvollen Geste überreichte ihm Elisabeth eine Visitenkarte.
    „ Na, vielen Dank! Komikerinnen! Mit eurem gemeinsamen Auftritt könnt ihr Geld verdienen. Also, macht´s gut!“
    Dimitri war schon fast weg, als er sich noch einmal an sie wendete.
    „ Wenn Du es genau wissen willst: Ich handele mit Spezialitäten für griechische Restaurants. Was sie in Berlin nicht kaufen können, importiere ich direkt per Luftfracht aus Griechenland.“
    „ Freut mich!“
    Fatma standen Tränen in den Augen. Wie konnte sie bloß mit einer solch offensichtlichen Polizistenfrage sein Vertrauen untergraben.
    „ Um damit reich zu werden, bringt es das Geschäft aber nicht. Dein Bruder Mehmet hat sicherlich die lukrativere Goldmine am laufen. Es spricht sich herum, er sei nun auch im Im- und Export sehr beschlagen. Manche behaupten auch, er sei verschlagen, oder nicht?“
    Fatma wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Sie fühlte sich gedemütigt und bloßgestellt.
    Dimitri hatte der Verlockung nicht widerstehen können, sein Ass gegen die Polizei auszuspielen. Es wäre nicht nötig gewesen. Sie war im Moment viel mehr sie selbst als Polizistin.
    „ Du kennst Mehmet?“
    „ Den kennt doch jeder.“
    Alle Farben wichen vollständig aus ihrem Gesicht. Aschgrau, mit blutleeren Lippen, hatte sie das Gefühl einer Fieberattacke. Als sie etwas erwidern wollte, schnürte sich ihre Kehle zusammen. Ihre Zunge fühlte sich an wie in Sand getaucht.
    „ Ich kenne Mehmet doch noch von früher. Als wir

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