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Kommissar Morry - An Alle Gesucht wird Moerder

Kommissar Morry - An Alle Gesucht wird Moerder

Titel: Kommissar Morry - An Alle Gesucht wird Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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soviel Geld bei uns verdienen? — He, und haben Sie schon einmal überlegt, was die Polizei dazu sagen würde, wenn sie erfährt, daß Ihr gestriger Besuch in der Olive-Road nur dem alleinigen Zwecke diente, um für uns ein paar nette, kleine Geheimnisse aus der Versuchsanstalt zu schmuggeln? Wir haben Sie dazu auserwählt, weil Sie und Ihr Bruder einige Kenntnisse auf diesem Gebiet haben.“
    „Das ist nicht wahr!“ schrie Beatrice Shannon entsetzt auf.
    „Ich habe nichts...“
    „Sie haben doch!“ mischte Danny Horney sich nun ein.
    „Denken Sie an den Prospekt, den ich Ihnen gestern gab und den Sie mir heute morgen wieder Zurückgaben. Und denken Sie an die Zahlen, dann geht Ihnen gewiß ein Licht auf. Nun, merken Sie endlich, daß es für Sie zu spät ist, jetzt noch umzukehren? Seien Sie deshalb vernünftig, und denken Sie vor allem immer daran, woher Sie gekommen sind und welches Leben Sie von nun an führen können.“
    Schluchzend sank Beatrice in sich zusammen und barg ihr Gesicht in den Händen.
    Eine kurze Traumwelt brach wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Was danach übrigblieb, war das Leben eines Menschen, der weder Ehre noch Achtung vor sich selbst haben konnte . . .
    Nur wenige Sekunden trat zwischen den anwesenden Gaunern eine beängstigende Stille ein. Nun, vielleicht mochte der eine oder der andere fühlen, wie es der Frau zumute sein mußte. Sie alle hatten ja mehr oder weniger dieses Stadium durchgemacht, bevor sie ruchlose Gesetzesbrecher wurden...
    Nur einer unter ihnen hatte keinen Sinn für Sentimentalität: Pat Folker!
    In seiner Brust befand sich kein fühlendes Herz, sondern nur noch ein spröder Stein.
    Unbarmherzig und kalt knarrte seine Stimme auf: „Schluß mit dem Palaver! — Kommen wir zur Sache, Boys.“
    Wie schwere Tropfen fielen seine Worte in den stillen Raum und rissen seine Komplicen in die Wirklichkeit zurück.
    „Der Chef verlangt von uns, daß wir innerhalb von zwei Tagen eine bestimmte Formel einer neuen Legierung aus dem Versuchsgelände herbeischaffen sollen. Challis allein können wir in Anbetracht der knappen Zeit nicht auf diese Aufgabe ansetzen. Er wird es nicht schaffen, ohne sich dabei verdächtig zu machen. Und da wir es uns jetzt noch nicht erlauben können, auf seine Mitarbeit zu verzichten, müssen wir in diesem Falle anders disponieren. — Nun habe ich da einen Plan, wie wir an diese Formel herankommen könnten. Vorher aber möchte ich eure geistigen Blitze hören.“
    Keiner rührte sich, es blieb still im Raum.
    „Hat sich noch keiner von euch Gedanken darüber gemacht, was wir machen werden, wenn Challis für uns ausfällt?“ nahm Pat Folker protzig das Wort wieder auf und setzte danach seinerseits den teils gekränkt dreinschauenden Männern seinen teuflisch erdachten Plan auseinander ...
    Danny Horney sollte in Begleitung Beatrice Shannons das Sperrgebiet von Willesden-Green, also von südlicher Richtung aus anfahren. Zwei weitere sollten von Norden her an den äußeren Sperrgürtel heranfahren. Genau auf die Sekunde um dreiundzwanzig Uhr sollten diese beiden Gruppen mit Hilfe einer Spezialschleuder mehrere hochexplosive Sprengkörper auf das Versuchsgelände werfen. Während das so provozierte Feuerwerk stattfand, wollte Pat Folker in Begleitung eines weiteren Mannes und mit der Rückendeckung von Anthony Challis versuchen, in das Labor der Versuchsanstalt einzudringen und das Erforderliche herauszuholen.
    „Wenn ich mich nicht täusche“, beendete Pat Folker satanisch grinsend seinen Vorschlag, „werden einige Posten ihren Platz verlassen und zu den Explosionsstellen laufen. Dieses kopflose Durcheinander werden wir auszunutzen wissen und dabei unser Schäflein ins trockene bringen. Das ist alles!“
    Erschüttert von der Brutalität dieses Menschen und auch seiner Komplicen, die begeistert seinem Vorschlag zustimmten, schloß Beatrice Shannon die Augen. Sie glaubte am Ende ihrer psychischen Kräfte zu sein. Das eben Gehörte ließ sie am ganzen Leibe erzittern.
    „Na, Miß Shannon! Sie sagen ja gar nichts? Ich hätte aber gern gewußt, wie Ihnen persönlich mein genialer Plan gefällt. Da Sie doch mit von der Partie sind, haben Sie auch ein Recht, Ihre Meinung zu äußern!“ Zynisch blickte Pat Folker zu der sich nur noch krampfhaft aufrecht haltenden Frau hin. Das allseitige Gelächter, das seine Worte begleitete, traf Beatrice Shannon hart.
    Noch einmal riß sie sich zusammen. Ganz gleich, was danach aus ihr werden würde. Sie

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