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Kommissar Morry - Die Woelfe

Kommissar Morry - Die Woelfe

Titel: Kommissar Morry - Die Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Hotel sein Quartier aufgeschlagen.“
    „Darf ich nicht gehen?“, fragte Daisy Horway scheu. „Ich kann diesen Anblick nicht mehr ertragen, Sir. Er ist zu schrecklich. Ich halte das einfach nicht mehr aus.“
    „Sie bleiben“, sagte Sidney Romer düster. „Wir müssen die Polizei rufen. Die Beamten von Scotland Yard sind die treuesten Gäste unseres Hotels geworden.“
    Zur gleichen Stunde saßen die Wölfe lärmend und streitend im großen Klubsaal um den hufeisenförmigen Tisch versammelt. Die Reihen hatten sich inzwischen noch weiter gelichtet. Neben den Stühlen von Cecil Spill und Charles Clay war nun auch der Platz Judd Bramas leer.
    „So eine Schande!“, rief Rufus Brown mit gellender Stimme. „Ein Mitglied unseres Klubs sitzt im Untersuchungsgefängnis! Wegen Banknotenfälschung. Und keiner von uns hat etwas von diesem Treiben geahnt.“
    „Wer Banknoten fälscht“, mischte sich ein anderer ein, „der ist sicher auch eines Mordes fähig. Vielleicht mußten Cecil Spill und Charles Clay nur deshalb sterben, weil sie dem sauberen Herrn im Wege standen. Pfui Teufel! In einem solchen Klub habe ich nichts mehr zu suchen. Ich erkläre meinen sofortigen Austritt.“
    Er ging wirklich weg. Zwei, drei Männer schlossen sich ihm an. Die anderen lärmten und stritten weiter.
    Bis schließlich Alphons Berriman Ruhe gebot. „Es wird wohl am besten sein“, meinte er, „wenn wir diesen Klub endgültig auflösen. Sidney Romer hat uns ohnehin zum Monatsende diese Räume gekündigt. Warum sollten wir uns erst lange eine andere Unterkunft suchen. Ich denke, das hat keinen Sinn mehr. Ist jemand anderer Meinung?“
    Nein, sie hatten wirklich alle die Nase voll. Einer um den anderen verließ mürrisch und enttäuscht den Saal. Zuletzt blieben nur noch Alphons Berriman, David Linton und Robert Bushnapp zurück. Sie kauerten unglücklich auf ihren Stühlen. Immer wieder irrten ihre Blicke über den leeren Platz von Judd Bramas.
    „Er wird plaudern“, murmelte Alphons Berriman sorgenvoll. „Er besitzt nicht die Härte, um die Verhöre der Polizei schweigsam ertragen zu können. Er wird uns verraten.“
    „Das befürchte ich auch“, stieß David Linton heiser hervor. „Vielleicht hat er bereits unsere Namen genannt. Vielleicht werden wir noch heute Nacht aus den Betten geholt.“
    „Das Geld hat uns kein Glück gebracht“, sagte Robert Bushnapp geistesabwesend.
    „Doch“, warf Alphons Berriman höhnisch ein. „Einen einzigen machte es reich. Er braucht den Zugriff der Polizei nicht zu fürchten. Er hielt sich immer versteckt im Hintergrund. Er wird sicher über die Grenze kommen. Judd Bramas verschaffte ihm
    einen falschen Paß. Vielleicht ist er um diese Stunde schon irgendwo im Ausland.“
    „Die Pässe“, sagte David Linton plötzlich in scheuer Hoffnung. „Wir haben ja die falschen Pässe noch. Was meint ihr, Freunde? Wenn wir rasch handeln, gewinnen wir vielleicht das Rennen noch um eine Nasenlänge.“
    „Ich habe meinen Wagen unten“, warf Alphons Berriman rasch entschlossen ein. „Denke, wir fahren gar nicht erst nach Hause. Wir lassen alles liegen und stehen. Macht ihr mit?“
    David Linton und Robert Bushnapp nickten. Sie hatten keine andere Wahl mehr.
    Es ging um Stunden. Vielleicht auch nur um Minuten. Jedes Zögern konnte den Untergang bedeuten.
    „Warum sitzen wir überhaupt noch hier herum?“, fragte David Linton hastig. „Brechen wir doch auf. Die Zeit ist kostbar. Wir haben die Pässe bei uns. Mehr brauchen wir für den Anfang nicht.“ Sie gingen aus dem großen Saal und löschten alle Lichter. Es gab keinen Klub mehr, der sich stolz und anmaßend die Wölfe nannte. Sie waren die letzten, die das Gebäude durch den privaten Ausgang verließen. Sie sperrten die Tür hinter sich ab. Sie wollten die Fahrbahn überqueren, um mit dem
    Wagen Alphons Berrimans in schärfstem Tempo loszubrausen. Aber sie kamen nicht einmal auf die andere Straßenseite. Sie sahen sich plötzlich von einem halben Dutzend Konstabler umringt. In der Mitte stand ein junger, sportlich gekleideter Herr in Zivil. Es war Kommissar Morry.
    „Guten Abend, meine Herren“, sagte er und lüftete höflich den Hut. „Ich soll Ihnen liebe Grüße von Judd Bramas bestellen. Er hat mir einiges über Sie verraten. Er freut sich, wenn er im Gefängnis endlich seine Zelle mit Ihnen teilen darf. Vielleicht will er mit Ihnen zusammen einen neuen Klub gründen.“
    „Dieser Schuft“, knurrte Alphons Berriman erbost. „Ich

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