Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
nein, mein Freund, von einer solchen Sache distanzieren wir uns, solltest du ihn noch einmal auf suchen, dann sage ihm, daß wir mit ihm nichts mehr zu tun haben wollen.“
    Morry tat so, als würde ihn die ganze Sache überhaupt nicht mehr interessieren. Er hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, blickte die drei mit glasigen Augen an und sagte: „Nun bin ich rechtschaffen müde, ich will nach Hause, morgen früh muß ich auf der Redaktion sein. Wenn es euch recht ist, Boys, treffen wir uns morgen Abend wieder, vielleicht habe ich dann mehr Glück.“
    Freundschaftlich verabschiedeten sie sich voneinander. Schwankend verließ Morry das Lokal. Mit einem lauten Knall warf er die Tür hinter sich zu, öffnete sie aber sofort unhörbar und beobachtete, hinter einem Vorhang stehend, das Lokal. Er brauchte nur wenige Sekunden zu warten, bis er bemerkte, wie sich der schwarze Pit dem Schanktisch näherte und heftig auf den Mixer Eddy einsprach. Nun wußte Morry, was die Glocke geschlagen hatte. Hastig steckte er dem riesigen Portier eine Geldnote zu. Mit schnellen Schritten eilte er davon.

    *

    Gelassen schwang sich der schwarze Pit auf einen Barhocker. Umständlich holte er ein Taschenmesser hervor und reinigte sich damit die Fingernägel. Ab und zu warf er einen Blick auf Eddy, der seine Nervosität nicht verbergen konnte. Als der schwarze Pit das Messer auf den Schanktisch legte, zuckte Eddy unwillkürlich zusammen.
    „Warum stierst du mich eigentlich so an?“ forschte er unruhig, „du tust ja so“, er lachte gequält auf, „als würdest du mich zum ersten Mal sehen.“
    „Wer ist der Mann, der eben das Lokal verlassen hat“, fragte der schwarze Pit mit tonloser Stimme.
    „Wer ist denn eben rausgegangen“, fragte wie unwissend der Mixer, „ich war gerade beschäftigt.“
    „Dann werde ich deinem Gedächtnis ein wenig nachhelfen, mein Freund“, fuhr der schwarze Pit mit kalter Stimme fort, „ich meine den Mann, der an unserem Tisch gesessen hat und der sich vorher mit dir längere Zeit unterhielt. Was wollte er eigentlich von dir, hat er sich nach uns erkundigt?“ fragte er dann lauernd und blickte Eddy durchdringend an.
    „Ich bin aus dem Burschen nicht recht klug geworden“, erklärte der Mixer, „angeblich will er Kriminalreporter sein, er hatte mir ein Bild von John Withman gezeigt und mich gefragt, ob ich ihn kenne. Da er mir persönliche Grüße von John überbracht hat, habe ich natürlich bestätigt, ihn zu kennen. Warum sollte ich auch, nicht wahr?“ lächelte er gequält.
    „Weiter wollte er nichts von dir?“ forschte der schwarze Pit. „Freundchen, wenn du Dummheiten machst und uns in den Rücken fällst, dann könnte das sehr unangenehm für dich werden. Ich habe mich doch recht deutlich ausgedrückt, mein Kleiner, nicht wahr? Sieh mal“, er ergriff das Messer, sah sich gelassen um, deutete auf eine Spielkarte, die auf die Tür genagelt war, „siehst du diese Karte dort, ja? Paß nun einmal auf“, und ohne sich zu erheben, schleuderte der schwarze Pit das Messer genau in die Mitte der Karte. Danach wandte er sich dem Mixer mit einem unergründlichen Lächeln wieder zu und flüsterte: „Was wollte dieser Harry Holger noch von dir wissen? Rede schon, mein Kleiner, ich erfahre es doch. Wir haben nämlich vor, diesem Gentleman noch heute Nacht einen Besuch abzustatten. Du weißt doch, wo er wohnt, vorhin beim Spiel hat er mir erklärt, daß er dir seine Adresse gegeben habe.“
    „Hier ist sie“, entgegnete verängstigt Eddy und schob dem anderen den Zettel zu, auf dem Morry seine Deckadresse niedergeschrieben hatte. „Ich sehe, du bist ein lieber Junge“, spottete der schwarze Pit, „nun möchte ich aber noch gerne wissen, warum der Bursche dir seine Adresse gegeben hat. Ihr müßt doch irgend etwas miteinander vereinbart haben. Nun rede schon, oder muß ich erst David rufen, damit er dir den Mund öffnet.“
    Unbewußt warf der Mixer einen flehenden Blick umher. Von den noch anwesenden Gästen war keine Hilfe zu erwarten. Die beiden Straßenmädchen, die müde und erschöpft an einem Tisch saßen, würden sofort fluchtartig das Lokal verlassen, wenn hier eine Schlägerei entstand. „Wir sind schön unter uns“, höhnte da auch schon der schwarze Pit, „also raus mit der Sprache... laß mich nicht zu lange warten, mein Kleiner, ich möchte nicht, daß du dein Zögern bereuen mußt. Du siehst doch, wie gut ich es mit dir meine, also los“, knurrte er gereizt.
    Eddy trat

Weitere Kostenlose Bücher